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Elektroautos kaufen: Ein Ratgeber für Umsteiger
Akku - wie lange hält er bei einem Elektroauto?
Die Reichweite eines Elektroautos kann sehr unterschiedlich sein. Je nach Fahrzeugtyp liegt diese bei 150 bis 500 Kilometern. Die mögliche Strecke hängt vor allem von zwei Faktoren ab:
- Zum einen spielt die Batterie eine wichtige Rolle.
- Zum anderen kommt es auf den Verbrauch des jeweiligen Elektromotors an.
Bei vielen Kleinwagen mit Akku liegt die Reichweite zwischen 150 und 250 Kilometern. Größere Fahrzeuge können auf eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern kommen. Die Fahrzeuge verfügen über moderne Systeme, die während der Fahrt andauernd berechnen, wie weit man noch mit der Akkuladung kommt. Die Fahrweise und äußere Einflüsse spielen hierbei eine Rolle. Die Reichweite wird nicht nur von der Kapazität des Akkus bestimmt, sondern auch von der Geschwindigkeit, dem Fahrstil, und der Tatsache, ob Heizung oder Klimaanlage im Fahrzeug benutzt werden.
Interessant zu wissen: Im Stadtverkehr gelingt die Rekuperation, so nennt man die Rückgewinnung der Energie, besser. Das heißt, dass die Reichweite im Stadtverkehr höher sein kann als beispielsweise auf der Autobahn. Auf langen Strecken kommt die Rekuperation weniger zum Tragen und der Akku muss schneller wieder geladen werden.
In der Regel reichen die Akkuladungen der aktuellen Elektroautos jedoch aus, um alltägliche Fahrten zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen bewältigen zu können. Sollte das Elektroauto dennoch einmal liegenbleiben, so kann dieses genauso abgeschleppt werden wie jedes andere Fahrzeug auch.
Warum lohnt sich der Umstieg auf ein Elektroauto?
Der Umstieg auf ein Elektroauto ist jetzt richtig attraktiv, denn es gibt satte Prämien, die Kaufpreise sinken und es sind viele neue Modelle auf dem Markt. Folgende Gründe sprechen für einen Umstieg:
- Elektroautos bietet jede Menge Fahrspaß und haben keine Emissionen
Ein Elektroauto beschleunigt geschmeidig und leise und mit jedem Bremsen gewinnt der Akku Energie zurück. Das heißt, gerade im Stadtverkehr zeigen sich Elektroautos von ihrer besten Seite. Zudem kann man mit Elektroautos zum einen großen Spaß am Fahren haben.
Darüber hinaus muss man kein schlechtes Gewissen der Umwelt gegenüber haben. Elektroautos gelten als emissionsfrei und es gehen keine Abgase in die Luft. Das hat den Vorteil, dass die Luftqualität in Innenstädten verbessert werden kann und es herrscht gleichzeitig weniger Lärm. Elektromotoren gelten als ressourcenschonend, denn fast zwei Drittel der zugeführten Energie werden wiederum in Bewegung umgesetzt.
Das Fahren eines Elektroautos kann noch umwelt- und ressourcenschonender gestaltet werden, wenn man auf Strom aus erneuerbaren Energien setzt. Ein Auto mit einem herkömmlichen Verbrennungsmotor kommt auf einen Wirkungsgrad von etwa 20 Prozent. Zwar sind auch Elektroautos nicht klimaneutral, denn der Strom muss letztendlich auch erzeugt werden.
Hinzukommt, dass die Umwelt bei der Herstellung der Fahrzeuge und der Batterien ebenfalls belastet wird. Insgesamt fällt die Umweltbilanz eines Elektroautos jedoch deutlich besser aus als die eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor. Das gilt auch dann, wenn Elektroautos herkömmlichen Strom nutzen. Je mehr Strom aus erneuerbaren Energien in Zukunft in unser Stromnetz gespeist wird, desto besser wird auch die Umweltbilanz des Elektroautos.
Auf Fahrverbote, wie sie in verschiedenen Regionen für Fahrer von Dieselfahrzeugen gelten, müssen sich Fahrer von Elektroautos nicht einstellen. Es ist sogar möglich, den Strom für das eigene Elektroauto direkt von der eigenen Photovoltaikanlage auf dem Dach produzieren zu lassen. Dann ist man mit dem E-Auto preisunabhängig und so umweltfreundlich wie möglich auf der Straße unterwegs.
Es ist sogar möglich, den Strom für das eigene Elektroauto direkt von der eigenen Photovoltaikanlage auf dem Dach produzieren zu lassen. - Elektroautos überzeugen durch einen günstigen Unterhalt
Im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotor müssen Elektroautos nur selten in die Werkstatt. Viele Teile, die bei herkömmlichen Fahrzeugen als Verschleißteile gelten und regelmäßig ausgetauscht werden müssen, sind bei Fahrzeugen mit Akku gar nicht erst notwendig. So braucht man beispielsweise weder eine Auspuffanlage noch ein Getriebe oder Zündkerzen. Auch Kohle- und Luftfilter sind nicht notwendig. Das spart nicht nur Geld, sondern auch Zeit.
Wer ein Elektroauto hat, genießt zudem Steuervorteile. Ab der Zulassung des Fahrzeugs muss man für zehn Jahre keine Kfz-Steuer bezahlen. Das heißt, ein Elektroauto ist zehn Jahre lang von der Kfz-Steuer befreit. Das gilt zumindest für Fahrzeuge, die bis zum 31. Dezember 2025 zugelassen werden. Auch nach Ablauf dieser ersten zehn Jahre sind Elektroautos in der Kfz-Steuer deutlich günstiger als Benziner oder Dieselfahrzeuge.
Beim Verbrauch lässt sich ebenfalls einiges einsparen. Wer beispielsweise nicht nur in ein eigenes Elektroauto investiert, sondern auch in eine eigene Wallbox, erhält einen speziellen Autostromtarif. Der Strom für Elektroautos ist somit auch noch besonders günstig.
- Wer auf ein Elektroauto umsteigt, kann eine Förderung bekommen
Für reine Elektroautos kann bis Ende 2022 ein Umweltbonus und eine Innovationsprämie beantragt werden. Insgesamt gibt es hier bis zu 9.000 Euro. Für Plug-in-Hybride ist eine Förderung von bis zu 6.750 Euro möglich. Ab dem Jahr 2023 bis Ende des Jahres 2025 soll es dann wieder nur den Umweltbonus geben.
Die Förderung für Plug-in-Hybride wird nur gewährt, wenn diese höchstens eine CO2-Emission von 50 Gramm pro Kilometer haben oder mit ihrer Akkuladung eine Mindestreichweite von 60 Kilometern erreichen. Wer seinen Antrag bis zum 31. Dezember 2021 eingereicht hat, konnte die Förderung auch noch bei einer Mindestreichweite von 40 Kilometern erhalten.
Allerdings gibt es einen kleinen Haken beim Umstieg auf das Elektroauto – und zwar sind die Wartezeiten häufig sehr lang. Wer aktuell einen E-Neuwagen bestellt, muss mit langen Lieferzeiten rechnen und den Bonus gibt es nur so lange, wie auch noch Geld im Fördertopf ist.
Hat das Elektroauto auch Nachteile?
Elektroautos haben im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotor auch einige Nachteile. So sind die Fahrzeuge in der Anschaffung oftmals teurer. Allerdings sind die Preise deutlich gesunken und mittlerweile ist der Unterschied nicht mehr so groß wie noch vor einigen Jahren. Hinzukommt, dass der Kauf eines Elektroautos stark gefördert wird. Mit der Förderung und der Einsparung bei den Unterhalts- und Betriebskosten kann ein Elektroauto sogar günstiger sein als ein Benziner oder Dieselfahrzeug. Hier lohnt sich ein Vergleich.
Man sollte zudem wissen, dass das Tanken länger dauert als bei herkömmlichen Autos. An einer Schnell-Ladesäule ist der Akku nach 30 bis 40 Minuten etwa zu 80 Prozent geladen. Das Netz an Ladestationen ist noch ausbaufähig. Noch gibt es nicht so viele Schnell-Ladestationen wie Tankstellen für Benzin und Diesel. Allerdings wird das Ladestationen-Netz immer weiter ausgebaut. Das heißt, in Zukunft wird es immer mehr Möglichkeiten geben, sein Elektroauto auch unterwegs aufzuladen.
Ein weiterer Nachteil von Elektroautos kann sein, dass diese schnell an Wert verlieren. Aufgrund der Förderung sind Neuwagen interessanter für Käufer und für gebrauchte Elektroautos interessieren sich nur wenige.
Elektroautos anmelden
Beim Anmelden kann genauso vorgegangen werden, wie mit einem herkömmlichen Fahrzeug. Anlaufstelle ist die jeweils zuständige Zulassungsbehörde und notwendig sind die üblich geforderten Unterlagen. Wie bei Verbrenner-Fahrzeugen kann man eine vorgegebene Buchstaben-Zahlen-Kombination oder ein Wunschkennzeichen wählen. Für das reguläre Eurokennzeichen lässt sich online die gewünschte Kombination abfragen. Wer sich das Schild vorab bereits besorgt, kann den Anmeldeprozess auf dem Amt schneller abwickeln.
Für Elektrofahrzeuge gibt es zudem die speziellen Sonderkennzeichen. Das E-Nummernschild ist keine Pflicht und kann auf Wunsch ausgestellt werden. Bestimmte Plug-in-Hybride sind jedoch ausgenommen. Mit dem Kennzeichen sind bestimmte Vorteile verbunden, wie etwa kostenlose Parkplätze in einigen Gemeinden.
Wichtig: Auch E-Autos benötigen die grüne Umweltplakette. Sie ist ebenfalls bei der Zulassungsstelle erhältlich, kann aber auch im Internet bestellt werden.

Elektroautos bringen langfristige Vorteile
Wer von einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor auf ein Elektrofahrzeug umsteigt, muss zumeist etwas tiefer in die Tasche greifen. Aufgrund der Förderung und der geringeren Betriebs- und Wartungskosten kann sich der Umstieg jedoch langfristig auszahlen. Wer auf ein Elektroauto umsteigt und sich von seinem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor verabschiedet, hat zahlreiche Vorteile. Sicher kann es in einigen Bereichen auch eine Umstellung sein. Hier kann man sich vorab gut informieren und sich beraten lassen, um die für sich richtige Entscheidung zu treffen. Allerdings gilt es als sicher, dass die Zukunft des Autos von Akkus und nicht von Benzin oder Diesel bestimmt wird. Ein früher Umstieg kann sich also lohnen.