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Ausgebrannt!

Der CD- und DVD-Absatz fällt massiv. Cloud-Lösungen und USB-Sticks machen der glänzenden Scheibe große Konkurrenz.

Der Herstellungsprozess einer CD

Einst schien sie eine revolutionäre Idee zu sein. Doch mittlerweile ist der Absatz von CDs und DVDs bereits seit knapp zehn Jahren im Tiefflug, wie die Grafik zeigt. Nur noch 194,4 Millionen CD- und DVD-Rohlinge wurden im Jahr 2014 in Deutschland verkauft. Zum Vergleich: Im Jahr 2005 waren es noch 988,1 Millionen CDs und DVDs. Was der CD zu schaffen macht ist die Konkurrenz von USB-Sticks, Festplatten und Cloud-Speichern. Über den Herstellungsprozess einer CD sowie den Entwicklungen im Bereich der Speicherformen soll in diesem Beitrag informiert werden.

Aufbau der CD
Produktionsschritte im Herstellungsprozess einer CD

Unmengen von kleinen Plastikgranulaten liegen auf einem Haufen. Unvorstellbar, doch genauso ist es: Daraus soll eine CD entstehen. Zunächst werden die Plastikgranulate erhitzt, dann aufeinander gepresst. In dieser Produktionsmaschine befindet sich auf der einen Seite der Presse die sogenannte Pressmatrize, die auf den ersten Blick unscheinbar wirkt. Doch genau in diesem Schritt wird aus dem heißen Plastik eine Scheibe. Was mit bloßen Auge nicht sichtbar ist, wird unter dem Mikroskop deutlich: Millionen kleiner Noppen zeichnen die Oberflächenstruktur der Pressmatrize aus, die dann in der Presse auf die Plastikscheibe gedrückt werden.

In dieser durchsichtigen Variante jedoch ist der Inhalt der CD nicht lesbar. Warum? Weil der Laser im CD-Player, der den Inhalt der CD abspielen soll, durch die transparente Scheibe hindurch scheinen würde. Deswegen wird im nächsten Produktionsabschnitt aus der durchsichtigen, aus Plastikgranulaten bestehenden Scheibe, durch den Auftrag von Aluminium eine silberne CD. Jetzt geht auch der Strahl des CD-Players nicht mehr einfach durch die Plastikscheibe hindurch, sondern spiegelt sich in der Aluminium-Schicht der CD. Um nicht zu verkratzen, wird auf der Aluminiumschicht eine Schutzschicht in Form eines Klarlacks aufgetragen. Wird nun die CD abgespielt, wird der Laser, der auf die CD mit ihren Vertiefungen auftritt, in verschiedene Richtungen abgeschirmt. Genau dies wird dann in Musik oder in die Daten übertragen, die sich gerade auf der CD befinden.

In bewegten Bildern sieht die Herstellung einer CD so aus:

Die Herstellung einer DVD ist ähnlich, aber nicht identisch. Unterschiedlich sind die Scheiben ganz grundsätzlich, denn eine CD ist doppelt so dick wie eine DVD. CDs sind mit 1,2 Millimetern dicker als DVDs mit 0,6 Millimeter Dicke. Und auch die Schichten sind unterschiedlich. Die mittleren Schichten einer DVD sind reflektierend, die äußeren Schichten sind hingegen halb durchlässig.

Der Markt an Speichermedien könnte differenzierter und vielseitiger nicht sein.
In Stein gemeißelt, als Buch gedruckt, auf Speichermedien verfügbar gemacht

Während die wohl älteste Methode, Informationen zu konservieren, buchstäblich zu bröckeln beginnt, denn wer Informationen in Stein meißelt, muss sich dessen bewusst sein, dass diese Bevorratung von Informationen umständlich und nicht mehr up-to-date ist, bietet die Gutenberg’sche Nachfolger-Idee des Holztafeldrucks genug Innovationspotential. So war viele Jahre zunächst der Buchdruck die vorherrschende Form des Inhalte-Konservierens. Doch auch dabei gab es bereits früh Unterschiede:

  1. Papier aus Leinenlumpen war besonders haltbar und konnte eine viel bessere Haltbarkeit aufweisen.
  2. Holzhaltiges Papier hingegen zeigte sich weniger haltbar, da Feuchtigkeit, Wärme und Licht die ärgsten Feinde der Papierindustrie sind.

Wer als Hobby-Fotograf bereits auf digitalen Spuren wandelte und Daten auf Alben oder in Dia-Sammlungen aufhob, der ging bereits einen Schritt weiter und sorgte sich sehr um die Aufnahmen, die besonders lichtgeschützt und darüber hinaus noch an einem kühlen Ort aufbewahrt werden mussten, um auch langfristig mit Farb-Brillianz und einer ansprechenden Tonqualität punkten zu können. Ein Umdenken lohnte sich an dieser Stelle, denn sowohl Audio- als auch VHS-Kassetten sind in ihrer Lebensdauer massiv beschränkt.

Der Siegeszug digitaler Speicher beginnt

Die Folge: Digitale Speichermedien wie die Diskette, die 1969 ihren Siegeszug begann, stürmten den Markt. Der Unterschied von einer Diskette zu einer CD ist, dass es sich bei einer CD um einen optischen Datenträger handelt, der über einen Laser gelesen wird. Eine Diskette hingegen ist vielmehr ein magnetischer Datenträger. Die Überlebenszeit der Diskette war begrenzt, weil diese nicht selten auch unter den Magnetfeldern litt, die von Monitoren und Lautsprechern erzeugt wurden. Die CD hingegen wurde von vielen als „silberne Wunderscheibe“ hochgelobt.

Sie "silberne Wunderscheibe" gehört zu den optischen Speichermedien.
Letztlich war dies noch ein Grund dafür, optischen Speichermedien wie CD, DVD und Blu-ray den Weg freizumachen. Der Grund: Sie sind preiswert, unverwüstlich, kompakt und in der Handhabung einfach. In der Regel wird eine Lebensdauer von 80 bis 100 Jahren prognostiziert, was zumindest für ein Benutzerleben ausreicht. Grundvoraussetzung dafür sind jedoch optimale Bedingungen: „Das bedeutet bei optischen Medien wie CD, DVD und Blu-ray im Klartext: optimale Temperaturen, kein Licht, keine Kratzer, keine Aufkleber, keine Fingerabdrücke. (...) Der für die dauerhafte Aufbewahrung geforderte (Temperatur-)Bereich liegt zwischen -5° bis +30°C, doch wird die optimale Lebensdauer nur bei exakt 25°C erreicht. Temperaturschwankungen sollten ebenfalls unterbleiben. Die für die Lagerung optimale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 und 60 Prozent“, heißt es dazu von den Experten des PC Magazins.