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Firefox OS: schlank und kostenlos

Nachdem die kostenlose Software Mozilla Firefox bereits als Internet-Browser für Android bereitstand, kommt nun erstmalig das eigene Betriebssystem Firefox OS – Codename Boot to Gecko (B2G) – für Smartphones auf den Markt. Auch wenn dieses Programm im Vergleich zu denen bekannter Marken wie Apple iOS oder Android recht spät veröffentlicht wird, hat es dennoch ein hohes Erfolgspotenzial. Das Plus: Da Firefox OS kostenlos ist, könnte es dazu beitragen den Preis für Smartphones zu senken und so auch Zielgruppen mit geringerer Kaufkraft anzusprechen.
wissen.de-Autorin Denise Carstensen, Nov. 2012

Kostenfreies Angebot

Die nicht-kommerzielle Mozilla-Stiftung hat mit Firefox OS erneut ein kostenloses, firmenunbeschränktes System geschaffen. Für diverse, oftmals chinesische Smartphone-Hersteller wie TCL oder ZTE wird Firefox OS für Smartphones dadurch sehr begehrenswert. Handys werden dadurch flexibler und können noch dazu günstiger hergestellt sowie vertrieben werden. Das macht Smartphones jetzt auch für eine bisher weniger bedachte, dennoch große Zielgruppe mit geringerer Kaufkraft interessant. Firefox OS soll zunächst Anfang 2013 in Brasilien auf den Markt kommen; besonders die Schwellenländer werden anvisiert.

 

Übersichtlich und schnell

Doch auch in den westlichen Industrieländern steht ein attraktiver Absatzmarkt bereit. Allein in Deutschland wurden über 40 Millionen internetfähige Smartphones – die Zahlen sind täglich steigend – verkauft. Die Vorteile von Firefox OS liegen insbesondere in der technischen Ausarbeitung: Es basiert auf Linux und besteht im Grunde nur aus ein paar Treibern sowie der freien Software Gecko, die zur Darstellung von Webseiten eingesetzt wird. Es benötigt daher nur 120 MB Speicherplatz und ist im Vergleich zu den Smartphone-Riesen der Marke Apple, Google-Android und Windows deutlich schlanker. Das Android-Betriebssystem, das weltweit marktführend ist, benötigt beispielsweise knapp 500 MB.

Trotzdem unterstützt Firefox OS alle nötigen Kniffe, die ein Smartphone auszeichnen. Eine angenehme, gut strukturierte grafische Oberfläche, die in HTML5 umgesetzt ist, überzeugt auch optisch. In den ersten Tests lief Firefox OS schon recht flüssig, das Scrollen und Blättern klappte problemlos. Da dieses neue Operating System quelloffen ist und mit HTML-, CSS- oder JavaScript-Funktionen angepasst werden kann, wird eine schnell voranschreitende Software-Entwicklung von passenden Apps erwartet. Aus dieser Perspektive kann Firefox OS für die Mitbewerber eine echte Konkurrenz werden – und auch der Ruf von Mozilla als qualitativ überzeugende Marke wird seinen Teil dazu beitragen.

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