Lexikon
Kapp-Lüttwitz-Putsch
Kapp-Putschantirepublikanischer Umsturzversuch militanter rechtsradikaler Kräfte im März 1920, benannt nach seinen Anführern W. Kapp und W. von Lüttwitz. Am 13. 3. beorderte Lüttwitz die Brigade Ehrhardt nach Berlin, die, ohne auf Widerstand der Reichswehr zu stoßen, das Regierungsviertel besetzte. Die Reichsregierung floh nach Dresden, dann nach Stuttgart. Kapp ernannte sich selbst zum Kanzler einer provisorischen Reichsregierung. Die Gewerkschaften und Arbeiterparteien riefen zum Generalstreik auf, der bis zum 20. 3. in ganz Deutschland geschlossen durchgeführt wurde. Die Ministerialbeamten verweigerten der Putschregierung die Zusammenarbeit; die Reichswehrführung verhielt sich neutral. Der Putsch scheiterte kläglich. Am 17. 3. trat Kapp zurück. Im Ruhrgebiet ging der Generalstreik in eine Aufstandsbewegung über, die sozialistisch-revolutionäre Ziele verfolgte. Die „Rote Ruhr-Armee“ wurde durch Freikorpsverbände mit Billigung der neuen Regierung von H. Müller im April 1920 niedergeworfen. Nur wenige Führer des Kapp-Lüttwitz-Putsches wurden gerichtlich verfolgt; sie wurden spätestens 1925 amnestiert.
Wissenschaft
Im Steinzeit-Kanu auf großer Fahrt
Schon vor über 30.000 Jahren besiedelten Steinzeitmenschen die abgelegenen japanischen Ryukyu-Inseln. Doch wie konnten sie dorthin gelangen, obwohl die Inselgruppe durch eine der stärksten Meeresströmungen der Welt von anderen Landmassen getrennt ist? Mit Hilfe von experimenteller Archäologie haben Forschende demonstriert, dass...
Wissenschaft
Behandlung im Blindflug
Medizinische Studien wurden lange Zeit (fast) nur an Männern durchgeführt. Frauen sind deshalb häufiger von Arzneimittel-Nebenwirkungen betroffen als Männer. Und die Forschungspraxis ändert sich nur langsam. von RUTH EISENREICH (Text) und RICARDO RIO RIBEIRO MARTINS (Illustrationen) Es ist bis heute einer der bekanntesten...