Richard Wagner
Einführung
Richard Wagner
Richard Wagner ist eine der bedeutendsten und umstrittensten Künstlergestalten des 19. Jahrhunderts. Seine Bühnenwerke, deren Komposition, Aufführung und theoretische Grundlegung sein Leben fast ausschließlich erfüllten, haben nicht nur die Geschichte der Oper zu seiner Zeit und weit darüber hinaus bis zu Richard Strauss, Claude Debussy und Alban Berg wesentlich geprägt, sondern auch in der Literatur und Philosophie der Folgezeit deutliche Spuren hinterlassen. Zu denken wäre etwa an Friedrich Nietzsche, Thomas Mann, Ernst Bloch, Theodor W. Adorno.
Richard Wagners Kompositionsstil entwickelte sich kontinuierlich, so auch in den Bereichen Melodik, Harmonik, Instrumentation, (leit-)motivische Strukturierung und Formdisposition, zu immer komplexeren Gestaltungen. Seine Musik, seine ästhetischen Ideen und sein Selbstverständnis als Künstler gewannen Einfluss auf Zeitgenossen und Nachfolger (Anton Bruckner, Hugo Wolfl, Gustav Mahler, Hans Pfitzner) bis hinein in die Phase des Umbruchs zur Neuen Musik (Arnold Schönberg) und sind als Prototyp romantischer Kunstimagination noch in scharf formulierten Gegenpositionen aus späterer Zeit (Debussy, Igor Strawinsky) als Kontrast und Hintergrund gegenwärtig.