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Sonne oder Mensch

Potsdam Institute for Climate Impact Research

Seit einiger Zeit diskutieren Klimaforscher, welcher Einfluss beim Klimawandel der Stärkere ist: die veränderliche Sonnenaktivität oder der Mensch.
Die neueste Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) zeigt: Bis Mitte des 19. Jahrhunderts waren Klimaänderungen überwiegend auf veränderte Sonnenaktivität und Vulkanausbrüche zurückzuführen. Seitdem spielt jedoch der Mensch für den Klimawandel die entscheidende Rolle.

Seit etwa 1850, dem Beginn der Industrialisierung, führte die steigende Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre zu einer zunehmenden Erwärmung. Waldrodungen dämpften jedoch diese Erwärmung, weil nach dem Abholzen die Oberfläche heller ist und mehr Sonnenlicht reflektiert.
Erstaunliches Ergebnis der neuen Studie: Die "Kleine Eiszeit" wurde durch die Rodungen in das 19. Jahrhundert hinein verlängert, obwohl natürliche Faktoren wie Sonne und Abnahme der Vulkanaktivität sonst schon früher eine Erwärmung eingeleitet hätten.

Die Konzentration an Treibhausgasen stieg im 20. Jahrhundert immer schneller an, während die Intensität der Waldrodungen in den mittleren nördlichen Breiten abnahm.
In den letzten Jahrzehnten ist der Einfluss des Menschen durch den Ausstoß von Treibhausgasen der stärkste Faktor und wird dies in der nächsten Zeit voraussichtlich auch bleiben.

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