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Die Hai-Haut

Alexander Stahr

Die einzigartige Haut des Hais inspiriert die High-Tech-Labors des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Berlin. Denn die ganze Oberfläche der Haihaut besteht aus winzigen Zähnchen, die wie kleine Spoiler wirken. Sie helfen dem Hai, so energiesparend wie möglich zu schwimmen.

Die mikroskopisch kleinen Zähnchen sind alle zur Schwanzflosse des Tieres hin ausgerichtet. Dadurch wird das vorbei strömende Wasser kanalisiert und der Reibungswiderstand verringert. Diese Erkenntnis der Forschung haben sich bereits Segler zunütze gemacht.

Beim „Americas Cup“ beklebte ein findiger Skipper den Rumpf seines Bootes mit einer Folie nach Vorbild der Haihaut. Er gewann mit der Hai-Haut zwar haushoch, aber sie wurde bald darauf verboten. Doch Schwimmer dürfen sie tragen, die ganz speziellen Anzüge mit einer Rillenstruktur nach Art der Hai-Haut.

Theoretisch aber können solche Oberflächen überall dort eingesetzt werden, wo es darum geht Strömungsverhalten zu optimieren. So denkt man in Zeiten knapper und teurer werdender Ressourcen auch im Flugzeugbau um. Seit Jahren experimentiert Airbus Industries mit einer künstlichen Hai-Haut für die Tragfläche des Airbus A340, um zum Kerosin sparenden High-Fly zu gelangen.

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