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Lautverschiebung

seit J. Grimm mehrere Vorgänge in der Lautgeschichte der germanischen Sprachen, bei denen jeweils Gruppen von Konsonanten sich in einem einheitlichen Merkmal (z. B. Spirantisierung) verändern.

Erste Lautverschiebung

Die erste oder germanische Lautverschiebung unterscheidet die germanische von den übrigen indoeuropäischen Sprachen. Sie besteht in Folgendem: 1. Die indoeuropäischen Tenues (p, t, k) wurden im Germanischen im Anlaut zu Reibelauten (f, þ, h); im Inlaut wurden sie, falls der indoeuropäische Wortakzent nicht auf der unmittelbar vorhergehenden Silbe gestanden hatte, zu stimmhaften Reibelauten (b, ð, g; Vernersches Gesetz). 2. Die indoeuropäischen aspirierten Mediae (bh, dh, gh) wurden zu stimmhaften Reibelauten oder zu einfachen Mediae (b, d, g). 3. Die indoeuropäischen Mediae (b, d, g) wurden zu Tenues (p, t, k).

Zweite Lautverschiebung

Die zweite oder hochdeutsche Lautverschiebung unterscheidet die hochdeutschen Mundarten von den anderen germanischen Dialekten und besteht darin, dass die germanischen Tenues (p, t, k) im Anlaut, im In- und Auslaut nach Konsonanten und in der Gemination zu Affrikaten (pf [ph], z [tz], kch [ch]), sonst zu doppelten stimmlosen Reibelauten (ff, zz, hh [ch]), im Auslaut und nach langen Vokalen zu einfachen Reibelauten wurden, z. B. gotisch „taíhun“: althochdeutsch „zehan“ = zehn und niederdeutsch „water, maken“: hochdeutsch „Wasser, machen“. Die Verschiebung der Mediae erfasste nur Teile des althochdeutschen Sprachgebiets.
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