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Was ist »Dunkle Materie«?
Die Frage lässt sich nicht genau beantworten. Die Existenz Dunkler Materie wurde postuliert, weil Vieles dafür spricht, dass das Universum mehr Masse enthält als sichtbar ist. Die Bewegung von einigen Spiralgalaxien und Galaxienhaufen lässt sich z. B. nur erklären, wenn man annimmt, das gesamte Universum sei mit dieser Dunklen Materie erfüllt. Diese sendet kein sichtbares Licht aus, sondern verrät sich nur über ihre Schwerkraft. Ein ähnliches Ergebnis liefern Galaxienhaufen: Auch bei diesen reicht die Masse der sichtbaren Bestandteile nicht aus, um die Bewegung der Galaxien umeinander zu erklären. Die Dunkle Materie besteht wahrscheinlich aus exotischen, noch unentdeckten Elementarteilchen, die im Standardmodell der Teilchenphysik gar nicht vorgesehen sind.
Dennoch ist sie nicht das größte Rätsel der modernen Kosmologie. Es gibt nämlich noch einen verblüffenderen Befund: Das Weltall dehnt sich nicht gleichmäßig, sondern immer schneller aus! Dies lässt sich nur mit einer weiteren, noch seltsameren Substanz erklären: der »Dunklen Energie«.
Die Dunkle Energie ist eine Eigenschaft des leeren Raums, also eine »Vakuumenergie«. Ihr Wert ist negativ, das bedeutet, dass sie alle Raumpunkte gleichmäßig auseinander treibt. Das aber könnte beim Ende der Welt von entscheidender Bedeutung sein. Der »Big Rip« ist ein Szenarium, in dem die Dunkle Energie in 22 Milliarden Jahren so stark wird, dass sie Sterne, Planeten, Steine, Moleküle und schließlich alle Teilchen zerreißt.
Tobias Erb
(*1979) ist Biochemiker am Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg. Mit seiner Forschungsgruppe untersucht er Stoffwechsel-Mechanismen. Der Fokus liegt dabei auf der Umwandlung von Kohlendioxid durch Bakterien, Algen und Pflanzen – und wie sich dieser Prozess synthetisch verbessern lässt.
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