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Erste Hilfe auf Reisen

Für Krankheiten und Unfälle ist nie die richtige Zeit. Während der wohlverdienten, wenigen Urlaubswochen kommen solche Unpässlichkeiten aber besonders ungelegen. Leider kommt es trotzdem immer wieder vor, dass Krankheiten oder Unfälle gerade auf Reisen geschehen, vor allem, wenn wir auf die Gefahren, die im Urlaubsland auf uns warten, nicht gut vorbereitet sind. Erkundigen Sie sich rechtzeitig vor der Abreise – insbesondere wenn Sie eine Fernreise planen –, welche Impfungen für Ihr Urlaubsziel empfohlen werden, gegen welche Insekten und giftigen Tiere Sie sich wappnen sollten und ob Sie alle Lebensmittel gefahrlos verzehren können – damit haben Sie das Krankheitsrisiko für Ihre Reise erheblich verringert. Und wenn doch einmal etwas passiert? Wir haben für Sie alle wichtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen auf Reisen zusammengestellt.
aus der wissen.de Redaktion

Reiserisiko Nr. 1: Darminfektionen und Fischvergiftungen

Gar nicht so selten kommt es vor, dass Magen und Darm auf Reisen verrückt spielen. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen können Sie lästigem Reisedurchfall und anderen nahrungsbedingten Reiseerkrankungen jedoch recht zuverlässig vorbeugen.

 

Darminfektionen

Die häufigsten Reiseinfektionen sind die Darm- und Durchfallerkrankungen. Sie sind durch Viren oder Bakterien ausgelöst und häufig Folge mangelnder hygienischer Verhältnisse im Reiseland.

Auch die Infektion mit harmlosen Erregern kann zu quälenden und den Urlaub stark beeinträchtigenden Durchfällen führen. Besonders bei Kindern und älteren Menschen kann ein Flüssigkeits- und Elektrolytverlust schnell gefährlich werden.

Marktfrau in Burma
shutterstock.com/TAOLMOR
Der alte Merkspruch: „cook it, peel it or leave it“ hat nach wie vor Bedeutung. Das bedeutet, zur eigenen Sicherheit nur Gekochtes, Gebratenes oder selbst Geschältes zu sich zu nehmen. Verzichten sollten Sie deshalb auf rohen Fisch, Fleisch oder rohe Meerestiere, offene Nachspeisen und Salate. Bei Getränken beschränkt man sich am besten auf abgekochtes Leitungswasser und Getränke in Originalflaschen, die Sie am besten auch selbst öffnen. Auf Eiswürfel im Getränk sollten Sie verzichten. Selbst beim Zähneputzen kann Leitungswasser gefährlich werden, stattdessen lieber Mineralwasser verwenden.

Bei akuten Durchfällen ist leicht verdauliche Nahrung wie Weißbrot oder Reis und reichlich Flüssigkeit angebracht. Auch auf eine ausreichende Elektrolytzufuhr muss geachtet werden, fertige Lösungen sind in der Apotheke erhältlich. Bei leichten Durchfällen sind Salzstangen und Cola geeignet. Bei Durchfällen, die länger als zwei Tage anhalten, blutig sind oder mit Fieber einhergehen, sollte immer ein Arzt hinzugezogen werden.

Die Ursache des Durchfalls sollte dann auf jeden Fall abgeklärt werden.

Vorsicht: Bei Durchfall kann die Wirksamkeit von Medikamenten, die Sie regelmäßig einnehmen, nachlassen!

Die wichtigsten Erreger von Darminfektionen sind: Escherichia coli, Camphylobacter, Shigellen, Salmonellen, Hepatitiserreger (seltener: Amöben, Lamblien, Choleraerreger und Typhussalmonellen).

 

Fischvergiftungen

Vergiftungen durch das Verspeisen von tropischen Meeresfrüchten wie Fischen oder Krustentieren nehmen in ihrer Häufigkeit zu. Ausgelöst werden diese durch giftbildende Dinoflagellaten oder Bakterien, die sich in den Meerestieren angereichert haben. Am besten isst man nur Fische und andere Meerestiere, die vom Fangnetz bis zum Herd konstant gekühlt und anschließend ausreichend lang erhitzt wurden.

Besonders gefährlich ist dabei der Verzehr von Riff-Fischen , die die sogenannte Ciguatera-Vergiftung auslösen und der jährlich etwa 
10 000 bis 15 000 Patienten zum Opfer fallen. Typische Symptome sind Brechdurchfall mit Bauchschmerzen, danach können Herzbeschwerden und neurologische Störungen auftreten, die monatelang anhalten. In Einzelfällen kann die Vergiftung lebensbedrohlich verlaufen.

Da die Gifte weder durch Kochen, Salzen, Braten oder andere Zubereitungsmöglichkeiten sicher zerstört werden können, besteht der einzige Schutz darin, auf den Verzehr von tropischen Meeresfrüchten ganz zu verzichten.

 

Reiserisiko Nr. 2: Wasser, Hitze und Sonne

Surfer mit Sonnenbrand
istockphoto.com/Shane White
Meer und Sonne sind häufig die wichtigsten Zutaten zu einem gelungenen Urlaub. Wer den Strandurlaub ungetrübt genießen möchte, sollte ein paar Vorsichtsmaßnahmen beachten.

 

Badeunfälle

Die häufigsten Badeunfälle sind schlichtweg durch Leichtsinn verursacht. Die wichtigsten Dinge sollte jeder Badeurlauber berücksichtigen: 

  • überschätzen Sie Ihre Schwimmkünste nicht 
  • als ungeübter Schwimmer nicht zu weit hinaus schwimmen, auch nicht mit Luftmatratze 
  • immer in der Nähe anderer Schwimmer bleiben 
  • Warnhinweise der Wasserwacht zu Unwetter, Sturm oder Strömungen beachten 
  • nicht direkt nach einer Mahlzeit oder alkoholisiert ins Wasser gehen 
  • Kinder am Wasser immer beaufsichtigen

Was Sie beachten sollten, falls ein Schwimmer in Not gerät: 

  • als Retter sollten Sie geübt sein oder wenigsten Hilfsmittel wie ein Boot zur Verfügung haben
  • falls Sie sich die Rettung nicht zutrauen, veranlassen Sie die Rettung durch andere Personen 
  • den Gefährdeten beruhigen und nach Möglichkeit mit Stützung des Kinns an Land bringen 
  • andere anwesende Personen in die weitere Versorgung miteinbeziehen 
  • ist die Person bewusstlos, Puls und Atmung überprüfen, falls erforderlich Herzdruckmassage und Mund-zu-Nase-Beatmung durchführen, Notarzt alarmieren 
  • ist die Person bei Bewusstsein, in die stabile Seitenlage bringen und wegen der Gefahr der Unterkühlung in eine Decke wickeln. Auch in diesem Fall sollte ein Notarzt zur alarmiert werden.

 

Hitzeerkrankungen

Unter Hitzeerkrankungen versteht man körperliche Folgen, die durch warme Umgebungstemperaturen ausgelöst sind. Begünstigt werden diese Phänomene durch hohen Flüssigkeits- und Elektrolytverlust, starkes Schwitzen bei mangelnder Flüssigkeitsszufuhr, körperlicher Anstrengung oder Alkoholkonsum.

Bei den Betroffenen können auftreten:

Bei Hitzeerschöpfung:

  • blasse Haut
  • kalter Schweiß
  • Schwäche
  • Frösteln
  • normale Körpertemperatur

Bei Hitzschlag:

  • Schwächegefühl
  • Verwirrtheit
  • hochroter Kopf
  • trockene, heiße Haut
  • Fieber
  • Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit
  • Krämpfe

Erste-Hilfe-Maßnahmen: 

  • nach Möglichkeit einen Notruf tätigen 
  • den Betroffenen ins Kühle bringen, eventuell zusätzlich mit feuchten Tüchern kühlen 
  • bei Bewusstlosigkeit Person in stabile Seitenlage bringen 
  • ist der Betroffene noch ansprechbar, kühle Getränke geben 
  • in den meisten Fällen ist eine Hochlagerung der Beine sinnvoll

So können Sie einer Hitzeerkrankung vorbeugen: 

  • Anstrengungen bei großer Hitze meiden 
  • geeignete, luftdurchlässige Kleidung tragen 
  • ausreichend trinken, auch wenn man keinen Durst hat 
  • besondere Vorsicht bei älteren oder kranken Menschen und Kindern 
  • kein Alkohol oder andere Rauschmittel konsumieren
  • große Menschenansammlungen meiden

 

Sonnenstich

Er ist Folge einer starken Sonneneinstrahlung auf den ungeschützten Kopf und Nacken und kann auch bei kühleren Umgebungstemperaturen auftreten.

Als Zeichen einer Hirnhautreizung können folgende Symptome auftreten:

  • starke Kopfschmerzen und roter Kopf
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Nackensteifigkeit 
  • Schwindel 
  • Fieber 
  • Kreislaufschwäche bis hin zum Kreislaufzusammenbruch

Als Notfallmaßnahme gilt:

  • nach Möglichkeit einen Notruf tätigen 
  • den Betroffenen ins Kühle legen, eventuell feuchte, kühle Tücher um den Kopf wickeln
  • Oberkörper erhöht lagern 
  • zusätzlich kühle Getränke reichen

Die wichtigste Vorbeugemaßnahme ist, dass Sie bei starker oder längerer Sonneneinstrahlung Kopf und Nacken mit einem möglichst luftdurchlässigen Hut, zum Beispiel einem Strohhut, schützen.

 

Reiserisiko Nr. 3: Unfälle

Das Unfallrisiko lässt sich nur minimieren. Absolute Sicherheit vor Unfällen gibt es leider nicht. Lesen Sie hier nach, was zu tun ist, wenn es wirklich zu einem Unfall kommt – die richtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen können Leben retten!

 

Knochenbrüche

Das wichtigste bei einem Knochenbruch ist, das entsprechende Körperteil so zu stabilisieren, dass es nicht mehr bewegt wird. Dazu benutzen Sie am besten Tücher, Decken oder Kleidungsstücke zur Polsterung. Zur Ruhigstellung eines Beines kann man zusätzlich einen Ast oder einen Besenstiel verwenden, zur Stabilisierung eines gebrochenen Arms eignen sich Dreieckstücher, die normalerweise auch im PKW-Verbandskasten vorhanden sind. Versuchen Sie nicht, den gebrochenen Knochen selbst einzurichten, dadurch besteht die Gefahr, dass Blutgefäße und Nerven zusätzlich verletzt werden.

Offene Brüche mit sichtbaren Knochenteilen werden am besten möglichst keimfrei, d.h. mit einem sauberen Tuch abgedeckt. Auch hier sollte nicht weitergehend an der Verletzungsstelle manipuliert werden.

Bei Verdacht auf einen Rippenbruch mit atemabhängigen Brustschmerzen erleichtert eine Lagerung mit erhöhtem Oberkörper die Atmung.

Bei möglichen Verletzungen der Wirbelsäule sollte der Verletzte bis zum Eintreffen des Notarztes nicht bewegt werden - es könnte schwere Folgeschäden verursachen. Sein Körper sollte rundherum abgepolstert werden, um unnötige Bewegungen der Wirbelsäule zu vermeiden.

Beruhigen Sie den Verletzten und veranlassen Sie einen Notruf.

 

Verletzungen

Kleinere Verletzungen hören nach kurzer Zeit von selbst auf zu bluten, sie müssen nur möglichst keimfrei abgedeckt werden. Schnittwunden, die tief oder größer als 1 cm sind, sollten nach Möglichkeit genäht werden.

Kleine Gegenstände, die sich in der Wunde befinden, z.B. Glassplitter oder Steinchen, können Sie selbst mit einem sauberen Gegenstand entfernen. Größere Gegenstände sollte jedoch ein Arzt entfernen, denn beim unsachgemäßen Herausziehen kann Gewebe geschädigt oder eine stärkere Blutung ausgelöst werden.

Eine starke Blutung muss durch einen Druckverband zum Stillstand gebracht werden.

Dazu deckt man die Wunde möglichst steril ab und legt danach ein Druckpolster, zum Beispiel eine noch gewickelte Mullbinde, auf. Anschließend wird alles mit einer Binde fixiert. Der Druck muss dabei so dosiert sein, dass die Blutung zwar gestoppt wird, der Blutfluss an der betroffenen Region aber nicht völlig unterbrochen wird. Danach sollte der Verletzte zur weiteren Versorgung rasch zu einem Arzt gebracht werden.

Achtung: Auch bei kleineren Verletzungen an Tetanusschutz denken!

 

Verbrennungen und Verbrühungen

Die wichtigste Maßnahme bei kleineren Brandwunden ist eine rasche und ausreichende Kühlung mit sauberem kalten Wasser. Diese Maßnahme dient sowohl der Schmerzstillung als auch der Entzündungshemmung.

Brandblasen nach Möglichkeit nicht aufstechen, denn die Blasendecke stellt einen sterilen Wundschutz dar. Geplatzte Blasen möglichst steril abdecken.

Bei großflächigen Verbrennungen oder Verbrühungen von mehr als 15% der Körperoberfläche droht Schockgefahr! Dies ist insbesondere bei Kindern zu beachten.

Bei Verbrühungen sollte die nasse Kleidung entfernt werden, festklebende Kleidungsstücke sollte allerdings erst der Arzt entfernen. Die betroffene Stelle wird am besten mit einem sauberen Tuch abgedeckt und der Verletzte so rasch wie möglich in ein Krankenhaus gebracht bzw. durch einen Notarzt versorgt. Wegen der Gefahr der Unterkühlung sollte der Verletzte zusätzlich in eine Decke gehüllt werden. Rasches Handeln ist entscheidend!

 

Reiserisiko Nr. 4: Giftige Tiere

Sie stechen oder beißen, manche sind gar nicht so klein, andere dagegen winzig: Giftige Tiere im Urlaubsland. Zum Glück sind Begegnungen mit giftigen Tieren ziemlich selten und die Bisse der meisten Schlangen-, Spinnen- und auch Skorpionarten für den Menschen ungefährlich. Trotzdem sollten Sie wissen, was im Zweifelsfall zu tun ist.

 

Schlangen

Die Angst vor Schlangen ist nicht ganz unbegründet, jedoch sind giftige Schlangenbisse insgesamt recht selten. Wer einen Urlaub in abgelegenen Dschungel- oder Wüstengebieten plant, sollte sich allerdings über das Vorkommen gefährlicher Schlangen informieren. Zu Bissen kommt es in der Regel nur dann, wenn eine schlafende Schlange in ihrem Versteck gestört wird, sie in die Enge getrieben wird oder man versucht, sie zu fangen. 
Vorsichtsmaßnahmen: 

  • in Schlangengebieten kräftige Schuhe und lange Hosen tragen, niemals barfuß laufen 
  • kräftiges Trampeln treibt eine Schlange in der Regel rechtzeitig in die Flucht 
  • keine Steine oder Äste umdrehen, es könnte ein Schlafplatz einer Schlange sein 
  • eigenen Schlaf- oder Rastplatz vor Benutzung untersuchen 
  • nie eine Schlange in die Enge treiben oder gar versuchen zu fangen!

Sollte es dennoch zu einem Schlangenbiss gekommen sein, sollte er so behandelt werden, als ob er von einer giftigen Schlange sei: 

  • den Betroffenen ruhig lagern, das gebissene Körperteil ruhig stellen 
  • die Wunde nur oberflächlich säubern und abdecken, nicht reiben oder drücken 
  • einen Arzt informieren oder den Verletzten ins Krankenhaus bringen 
  • eventuell ein Beruhigungsmittel verabreichen 
  • die Stelle nicht abbinden, aufschneiden oder aussaugen 
  • Ruhe bewahren, Schlangenbisse sind nur selten tödlich

Je nach Schlangenart und Giftigkeit können folgende Symptome auftreten:

Schmerzen und Schwellung und Gewebeschäden an der Bissstelle, Lähmungserscheinungen, Muskelschmerzen, Blutungsneigung, Herz-Kreislauf-Störungen. Die nicht unproblematische Anwendung von Antiseren sollte nur durch Ärzte oder speziell geschultes Personen erfolgen.

 

Spinnen

Trotz der großen Angst vor Spinnen ist es unwahrscheinlich, dass Reisende in den üblichen Touristengebieten mit giftigen Spinnen in Berührung kommen. Giftige Spinnen kommen heute in Asien, insbesondere Indonesien, Malaysia, Pakistan, im Süden Nordamerikas, in Mittel- und Südamerika, im Süden Afrikas, in Australien sowie in den Ländern rund ums Mittelmeer vor. Auch Spinnen beißen höchstens dann, wenn man sie anfasst oder auf sie tritt.

Als Vorsichtsmaßnahmen sollte man beachten: 

  • einige Spinnen sind nachtaktiv, deshalb Schlafstätte vor dem Schlafen gründlich inspizieren 
  • bevorzugte Aufenthaltsorte wie Felsspalten, Lebensmittel (bes. Obst) oder dunkle Ritzen beachten

Als erste Maßnahmen nach einem Biss sind zu empfehlen: 

  • Ruhigstellen des gebissenen Körperteils 
  • evtl. ein Schmerzmittel verabreichen 
  • bei Verdacht auf tödliche Spinnen sofort ein Krankenhaus aufsuchen

Spinnenbisse verursachen manchmal sehr starke Schmerzen und führen zu mittleren bis starken Schwellungen am jeweiligen Körperteil (meist Hände, Arme und Beine). Auch Fieber und Krämpfe, Nierenprobleme und Kreislaufversagen können die Folge sein.

In seltenen Fällen kann der Biss zum Tode führen (Biss der Wolfs- und Bananenspinne in Australien, Südafrika und Südamerika).

 

Skorpione

Wie bei den Spinnen sind auch nur wenige, nämlich 20 der 5.000 Skorpionarten für den Menschen gefährlich. Auch sie beißen in der Regel nur, wenn sie sich durch Berührung bedroht fühlen. Dabei reagieren besonders Kinder wegen ihrer geringen Körpergröße empfindlich. Bei den Skorpionen gilt: Je imposanter die Zange, desto harmloser das Tier.

Die wirklich gefährlichen grünlich-gelben Arten findet man im Norden und Süden Afrikas und in Teilen Indiens. 

Wichtig für die Vorbeugung: 

  • Skorpione sind nachtaktiv, deshalb besonders nachts nicht barfuß laufen, immer festes Schuhwerk tragen
  • Schuhe vor dem Anziehen immer inspizieren, Skorpione mögen Fußschweiß 
  • Ritzen, Betten, Taschen, Kleidungsstücke, Handtücher und Duschvorhänge ebenfalls immer inspizieren

Bei einem Biss sollte man auch hier Ruhe bewahren und die gebissene Körperstelle ruhigstellen. Skorpionstiche verursachen bei Erwachsenen meist "nur" sehr starke Schmerzen. Falls aber Durchfall und/oder Erbrechen, Sehstörungen, Schweißausbrüche oder Muskelzittern hinzukommen, muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, ebenso, wenn ein Kind gebissen wird.

 

Quallen

Quallen gehören zu den Nesseltieren und können durch das Gift in den Nesselzellen zu Verätzungen an der Haut führen. Sie sind in nahezu allen Meeren vertreten, als tödlich gilt das Gift der Würfelqualle in der Umgebung Australiens. Dort ist an den meisten Stränden Essigwasser als Erste-Hilfe-Maßnahme verfügbar, außerdem gibt es ein spezielles Antiserum. 

Als Schutzmaßnahmen gelten: 

  • nie bei bekannter Quallengefahr zum Baden ins Meer gehen 
  • eventuell mit entsprechender Bekleidung ins Meer gehen, z.B. Neoprenanzug oder Schwimmweste 
  • bei Kontakt mit Nesselfäden Ruhe bewahren, um sich nicht noch mehr in den Tentakeln zu verfangen

An Symptomen können auftreten: 

  • Hautrötung und Schwellung der betroffenen Stellen 
  • Schmerzen 
  • eventuell Blasenbildung 
  • in einigen Fällen Kreislaufkollaps

Nach stattgefundenem Kontakt entscheidet das richtige Verhalten der Helfer an Land: 

  • die noch anhaftenden Tentakeln mit Essigwasser deaktivieren 
  • falls kein Essigwasser vorhanden ist, Sand aufstreuen 
  • die Tentakeln vorsichtig mit einem Messer abschaben, dabei nicht quetschen 
  • niemals versuchen, die Tentakeln mit Süßwasser abzuspülen oder mit einem Handtuch abzurubbeln 
  • auch als Helfer an Eigenschutz denken (nicht mit bloßen Händen arbeiten) 
  • bei schweren Allgemeinbeschwerden einen Arzt aufsuchen

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