Wahrig Synonymwörterbuch
Urteil
- Urteilsspruch, Rechtsspruch, Richterspruch, Entscheidung, Verdikt, Gerichtsentscheid
- Stimme, Votum, Erkenntnis
- Urteilsvermögen, Urteilskraft, Überblick, Kritik, Klarsicht
- Ansicht, Anschauung, Meinung, Auffassung, Standpunkt, Überzeugung, Denkweise, Denkart, Sinnesart, Gesinnung, Glaube, Blickpunkt, Haltung
Urteil: Zwischen Richterspruch und Standpunkt
Im juristischen Sinn ist ein Urteil die Entscheidung des Richters im Prozess. Gleichbedeutend sind Richterspruch und Rechtsspruch. Je nachdem wie ein solcher Urteilsspruch ausfällt, handelt es sich um ein mildes, hartes, gerechtes oder ungerechtes Urteil. Die schärfste Form ist das in manchen Ländern mögliche Todesurteil. Das Urteil eines Verwaltungsgerichts nennt man auch einfach Entscheidung. Der Spruch der letzten Instanz, gegen den es keine Berufung mehr gibt, ist das Endurteil. Ein veralteter Ausdruck für Urteil ist Sentenz. Das gehobene Verdikt wird sowohl für einen Gerichtsentscheid als auch allgemein für ein Urteil im Sinn von Meinungsäußerung gebraucht. Eine solche Aussage treffen, heißt ein Urteil abgeben. Dabei kann es etwa um ein positives, fachmännisches, nüchternes, vernichtendes oder abfälliges Urteil gehen. Unter einem Werturteil versteht man ein Urteil über eine Person, Sache oder Handlung. Ein Fehlurteil ist ein falsches Urteil, und zwar auch im juristischen Zusammenhang. Gesamturteil nennt man bei Gericht das Urteil über mehrere Straftaten eines Angeklagten. Allgemein wird das Wort im Sinn von abschließender Würdigung (unter Abwägung aller Umstände) gebraucht. Auf Urteil als Meinungsäußerung beziehungsweise Standpunkt oder Überzeugung zielt der Begriff Vorurteil: Er bezeichnet eine vorgefasste Meinung ohne Prüfung der Tatsachen.
Eine lebenskluge Richterentscheidung, die auch Weisheit und Güte erkennen lässt, ist ein salomonisches Urteil. Der Begriff geht auf das Beispiel des biblischen Königs Salomo zurück (»Buch der Könige«, 3,16–28). Gottesurteil (oder auch Gottesgericht) nannte man im Mittelalter die Verurteilung eines Angeklagten durch das scheinbare Eingreifen Gottes.
Eine lebenskluge Richterentscheidung, die auch Weisheit und Güte erkennen lässt, ist ein salomonisches Urteil. Der Begriff geht auf das Beispiel des biblischen Königs Salomo zurück (»Buch der Könige«, 3,16–28). Gottesurteil (oder auch Gottesgericht) nannte man im Mittelalter die Verurteilung eines Angeklagten durch das scheinbare Eingreifen Gottes.

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