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Chip im Ball
Das GoalRef-System
Das GoalRef-System basiert auf einer Magnetfeld-Technik und ist vergleichbar mit einer Funk-Lichtschranke. Hinter Pfosten und Querlatte sind zehn Antennen positioniert, die ein schwach magnetisches Feld erzeugen und überwachen. Sobald sich der Ball der Torlinie nähert, wird das Feld von drei dünnen Spulen im Fußball beeinflusst. Ein Prozessor stellt anhand der Antennensignale eindeutig fest, ob das Leder die Torlinie mit vollem Umfang überschritten hat oder nicht.
„Man kann sich GoalRef als einen unsichtbaren Vorhang vorstellen, der hinter Querlatte und Torlinie gespannt ist. Sobald der Ball diesen Vorhang komplett passiert, wird ein Tor erkannt“, erklärt Ingmar Bretz, Projektleiter von GoalRe, das vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen maßgeblich entwickelt wurde. Diese Information sendet das System automatisch innerhalb einer Sekunde über verschlüsselte Funksignale in Echtzeit an die Schiedsrichter, deren Spezialarmbanduhren das Tor dann visuell und mittels Vibration anzeigen.
Das Hawk-Eye-System
Die GoalRef-Technologie wird durch das aus England stammende Hawk-Eye-System ergänzt, das bereits im Tennis zum Einsatz kommt. Es arbeitet mit sechs bis acht Hochgeschwindigkeitskameras je Tor. Diese erfassen das Spielfeld aus verschiedenen Winkeln und können dadurch die exakte Position des Balles berechnen. Die Daten der Kameras werden dann an eine Videosoftware übertragen. Das System setzt aus diesen Daten ein grafisches Bild (3D) der Flugbahn des Balles zusammen. Die entscheidende Information – Tor oder kein Tor – wird den Schiedsrichtern innerhalb einer Sekunde übermittelt.
Was kostet die Technologie?
Den Zeitpunkt für den Einsatz der Chip im Ball- und Torkamera-Systeme bestimmen Verbände wie der Deutsche Fußballbund (DFB) und ihre Profiligen selbst. Die zu erwartenden Kosten liegen in Millionenhöhe. In England soll die neuen Systeme angeblich bereits in der nächsten Premier-League-Saison 2012/2013 zum Einsatz kommen.