Lexikon
Olỵmpische Spiele
OlympienFlagge der Olympischen Spiele
© wissenmedia
im alten Griechenland die über ein Jahrtausend lang alle 4 Jahre zu Ehren des Zeus in Olympia ausgetragenen sportlichen Wettkämpfe; die angesehensten altgriechischen Nationalspiele, deren Ursprung bis in vorgeschichtliche Zeit zurückreicht. Seit 776 v. Chr. wurden die Namen der Sieger der Olympischen Spiele (zuerst die der Sieger im Kurzstreckenlauf) aufgezeichnet; 393 n. Chr. wurde die weitere Abhaltung durch Kaiser Theodosius (als „heidnische Feste“) verboten. Ausgetragen wurden Kämpfe im Laufen (Kurz- und Langstreckenläufe), im Fünfkampf (Pentathlon: Lauf, Weitsprung, Speerwurf, Diskuswurf, Ringen), im Allkampf (Pankration: Ringen und Faustkampf), im Pferde- und Wagenrennen; am letzten Tag hatten Dichter und Philosophen Gelegenheit, ihre Werke vorzulesen.
Olympische Spiele: Zeittafel
Sommerspiele | |||
Nr. | Jahr | Ort | Land |
1. | 1896 | Athen | Griechenland |
2. | 1900 | Paris | Frankreich |
3. | 1904 | St. Louis | USA |
4. | 1908 | London | Großbritannien |
5. | 1912 | Stockholm | Schweden |
6. | 1916 | Berlin (ausgefallen) | Deutschland |
7. | 1920 | Antwerpen | Belgien |
8. | 1924 | Paris | Frankreich |
9. | 1928 | Amsterdam | Niederlande |
10. | 1932 | Los Angeles | USA |
11. | 1936 | Berlin | Deutschland |
12. | 1940 | Tokyo (ausgefallen) | Japan |
13. | 1944 | London (ausgefallen) | Großbritannien |
14. | 1948 | London | Großbritannien |
15. | 1952 | Helsinki | Finnland |
16. | 1956 | Melbourne | Australien |
17. | 1960 | Rom | Italien |
18. | 1964 | Tokyo | Japan |
19. | 1968 | Mexico | Mexiko |
20. | 1972 | München | Deutschland |
21. | 1976 | Montreal | Kanada |
22. | 1980 | Moskau | UdSSR |
23. | 1984 | Los Angeles | USA |
24. | 1988 | Seoul | Südkorea |
25. | 1992 | Barcelona | Spanien |
26. | 1996 | Atlanta | USA |
27. | 2000 | Sydney | Australien |
28. | 2004 | Athen | Griechenland |
29. | 2008 | Peking | China |
30. | 2012 | London | Großbritannien |
31. | 2016 | Rio de Janeiro | Brasilien |
Winterspiele | |||
Nr. | Jahr | Ort | Land |
1. | 1924 | Chamonix | Frankreich |
2. | 1928 | St. Moritz | Schweiz |
3. | 1932 | Lake Placid | USA |
4. | 1936 | Garmisch-Partenkirchen | Deutschland |
5. | 1948 | St. Moritz | Schweiz |
6. | 1952 | Oslo | Norwegen |
7. | 1956 | Cortina d'Ampezzo | Italien |
8. | 1960 | Squaw Valley | USA |
9. | 1964 | Innsbruck | Österreich |
10. | 1968 | Grenoble | Frankreich |
11. | 1972 | Sapporo | Japan |
12. | 1976 | Innsbruck | Österreich |
13. | 1980 | Lake Placid | USA |
14. | 1984 | Sarajevo | Jugoslawien |
15. | 1988 | Calgary | Kanada |
16. | 1992 | Albertville | Frankreich |
17. | 1994 | Lillehammer | Norwegen |
18. | 1998 | Nagano | Japan |
19. | 2002 | Salt Lake City | USA |
20. | 2006 | Turin | Italien |
21. | 2010 | Vancouver | Kanada |
22. | 2014 | Sotschi | Russland |
Die neuzeitlichen Olympischen Spiele wurden durch P. de Coubertin ins Leben gerufen, der 1894 einen internationalen Kongress nach Paris einberief. Dieser gründete das Internationale Olympische Komitee und beschloss, die Olympischen Spiele „in modernisierter Gestalt, aber unter möglichster Annäherung an die Antike und auf internationaler Grundlage“ wiedereinzuführen. Die ersten Olympischen Spiele fanden 1896 in Athen statt; seitdem alle 4 Jahre (mit Unterbrechungen 1916 und 1940–1944 in den Weltkriegen). Seit 1924 gibt es auch Olympische Winterspiele, die im gleichen Jahr wie die Sommerspiele durchgeführt wurden. Seit 1994 finden sie alle vier Jahre zwischen den Sommerspielen statt. Zuerst nahmen nur Männer an den Spielen teil, Frauenwettbewerbe gibt es seit 1900 (bis 1924) im Tennis, seit 1908 im Eiskunstlauf, seit 1912 im Schwimmen, seit 1924 im Fechten, seit 1928 in der Leichtathletik und im Turnen, seit 1936 im Skilauf. Vorübergehend waren olympisch: Tennis (1896–1924 [wieder seit 1988]), Rugby (1900–1924), Golf (1900–1904), Lacrosse (1904–1908), Polo (1908–1936), Motorbootrennen (1908) und Kunstwettbewerbe (1912–1948).
Olympische Spiele: Athen 1896
Olympiaplakat 1896
© Musee Olympique Lausanne
Olympische Spiele: Stockholm 1912
Olympiaplakat 1912
© Musee Olympique Lausanne
Olympische Spiele: Helsinki 1952
Olympiaplakat 1952
© Musee Olympique Lausanne
Olympische Spiele: München 1972
Olympiaplakat 1972 (2)
© Musee Olympique Lausanne
Olympische Spiele: Chamonix 1924
Olympiaplakat 1924
© Musee Olympique Lausanne
Olympische Spiele: Innsbruck 1964
Olympiaplakat 1964
© Musee Olympique Lausanne
Olympische Spiele: Sarajevo 1984
Olympiaplakat 1984
© Musee Olympique Lausanne
Schwebebalken
Schwebebalken
© Corbis/Bettmann/UPI
Die Olympischen Spiele werden nach den olympischen Regeln durchgeführt und alle 4 Jahre gefeiert. Fällt eine Olympiade aus, dürfen weder die Reihenfolge noch die Zwischenpausen geändert werden. Es ist die Aufgabe des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), zu gegebener Zeit nach eigenem Ermessen den jeweiligen Ort für die Feier der Olympischen Spiele zu bestimmen. Diese werden immer nur an eine Stadt, nicht an ein Land vergeben. Nach der Bestimmung durch das IOC ist das jeweilige Nationale Olympische Komitee für die Durchführung der Spiele verantwortlich.
Folgende Sportarten müssen vertreten sein: Leichtathletik, Turnen, Kampfsport, Wassersport, Reitsport, Fünfkampf. Folgende Sportarten stehen auf der Liste des erlaubten Programms: Badminton, Baseball (bis 2008), Basketball, Bogenschießen, Boxen, Fechten, Freiwasserschwimmen (ab 2008), Fußball, Gewichtheben, Handball, Hockey, Judo, Kanu, Leichtathletik, moderner Fünfkampf, Radsport, Reiten, Ringen, Rudern, rhythmische Sportgymnastik, Schießen, Schwimmen (einschließlich Synchronschwimmen, Wasserball und Wasserspringen), Segeln, Softball (bis 2008), Taekwondo (seit 2000), Tennis, Tischtennis, Trampolin (seit 2000), Turnen und Volleyball. Bei den Winterspielen: Bob- und Rodelrennen, Curling (seit 1998), Eishockey, Eislaufen (einschließlich Eistanz, Kunst- und Schnelllaufen sowie Short Track), Skeleton (seit 2002), Skilaufen (alpine und nordische Wettbewerbe, einschließlich Biathlon sowie Freestyle), Snowboard.
Basketball: Spielszene
Spielszene beim Basketball
© USIS
Eistanz
Eistanz: Jayne Torvill und Christopher Dean
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Killy, Jean Claude
Jean Claude Killy
© Corbis/Bettmann/UPI
Biathlon
Biathletin beim Schießen
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Zur Teilnahme an Olympischen Spielen waren früher nur Amateure zugelassen, seit den 1980er Jahren wurden die Zulassungsbestimmungen vom IOC liberalisiert. Das Zeremoniell am Eröffnungstag ist ebenfalls von Coubertin festgelegt worden.
Olympische Spiele: Barcelona 1992
Olympische Spiele in Barcelona
© Corbis/Bettmann/Reuters
Bei der Siegerehrung erhalten die Sieger Urkunden und Medaillen – der 1. in Gold, der 2. in Silber und der 3. in Bronze –, die vom Präsidenten des IOC oder einzelnen IOC-Mitgliedern überreicht werden; danach steigen die Fahnen der Nationen der 3 Erstplatzierten an den Masten empor, und die Nationalhymne des Siegers wird gespielt.
Die Schlussfeier findet im Stadion nach den letzten Wettbewerben statt. Der Präsident des IOC erklärt die Spiele für beendet und lädt die Jugend aller Länder ein, sich in vier Jahren in der gewählten Stadt zur Feier der nächsten Olympischen Spiele einzufinden. Fanfaren, Einholen der Flagge und Übergabe der olympischen Flagge von 1920 an den Bürgermeister der Stadt, der sie bis zu den nächsten Olympischen Spielen aufbewahrt, ergänzen das Programm. Gegenstand vieler Diskussionen in den letzten Jahren sind die Kommerzialisierung der Spiele sowie die Zunahme von Doping.
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