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Arbeitsplatz der Zukunft: Karriere zwischen Homebase und Projektzone

Die Corona-Pandemie hat vielen Unternehmen in Deutschland gezeigt, dass es durchaus möglich ist, auch dauerhaft im Homeoffice zu arbeiten. Laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung arbeiteten während der Lockdown-Hochphase im Herbst und Winter 2021/2022 fast 25 Prozent der Beschäftigten dauerhaft von zu Hause aus. In den meisten Fällen sind die Erkenntnisse aus dieser Zeit positiv. Doch nicht immer lässt sich die gesamte Arbeit auf das Zuhause verlagern. Nicht immer ist das auch von Angestellten oder den Unternehmen gewollt. Das Büro bleibt weiterhin ein fester Bestandteil der Karriere. Kann der Arbeitsplatz der Zukunft nicht einfach beides sein?
Symbolbild Büro der Zukunft

unsplash.com, CoWomen

Die Zeit nach der Heimarbeit

Die Pandemie hat im Jahr 2020 die gesamte Arbeitswelt in Deutschland aus der Bahn geworfen. Plötzlich war Vieles möglich, was vor der Pandemie noch undenkbar war. Ein großer Teil der Beschäftigten in Deutschland arbeitete nun von zu Hause aus.

Irgendwann wird jedoch die Zeit danach kommen. Dann werden sich viele Menschen fragen, wie es nun weitergeht, wenn das normale Arbeitsleben wieder in den beruflichen Alltag Einzug hält.

Zumindest die Option auf Homeoffice wird wohl bei vielen zu einer unverzichtbaren Bedingung werden. Immerhin sind die Angestellten hier häufig produktiver und leistungsfähiger. Unternehmen sparen dadurch außerdem Platz und Geld. Das Büro wird nicht aussterben, es muss sich eben nur wandeln.

Allerdings muss der Fokus noch mehr auf dem Wohl der Angestellten liegen. Ohne sie geht im Unternehmen nämlich gar nichts. Sie müssen zufrieden und vor allem gesund sein.

Nicht zuletzt gehören dazu ergonomische Büromöbel, die gesundheitsförderlich sind. Höhenverstellbare Schreibtische, ergonomische Stühle und weiteres Equipment sollte sowohl zu Hause als auch im Büro vorhanden sein.

Homebase: Hier wird einzeln gearbeitet

Dabei handelt es sich um den klassischen Einzelarbeitsplatz. Allerdings sollte das Büro der Zukunft keine festen Arbeitsplätze für ihre Mitarbeitenden haben. Viele Unternehmen regeln es mittlerweile so, dass die Angestellten je nach Tag ihren Arbeitsplatz buchen. Dabei ist dann ein festes Kontigent an Homebases vorhanden. Hier können sie ihrem täglichen Geschäft nachgehen.

Tage, in denen es fest eingerichtete Schreibtische gab, gehören der Vergangenheit an. Stattdessen ist alles clean und sauber. Sollten Angestellte doch etwas vor Ort brauchen, können sie es in Schließfächern unterbringen.

Feste Arbeitsplätze rechnen sich nicht mehr

Gerade für Unternehmen sind solche festen Arbeitsplätze nicht gerade rentabel. Angestellte, die ohnehin mehrere Tage im Homeoffice verbringen und zudem noch einen festen Arbeitsplatz im Unternehmen haben, blockieren auf diese Weise wertvollen Raum im Büro und das kostet Geld. Wichtig ist, dass diese Flexibilität jedoch von allen Personen im Unternehmen vorgelebt wird.

Projektzone: Ein Ort für das „Wir“

Neben den Homebases sollten sich im Büro sogenannte Projektzonen befinden. Das moderne Arbeiten findet heutzutage in Teams und in Projekten statt. Zusammenarbeit und Vernetzung sind hier das Stichwort und hierfür sollte unbedingt ein Raum geschaffen werden.

Es soll sich bei diesen Projektzonen nicht um herkömmliche Meetingräume handeln, sondern um Zonen, in denen ein agiles Arbeiten mittels verschiedener Methoden möglich ist. Dazu gehören große Tische, Stühle, Whiteboards und Flipcharts. Einzelne Monitore sind hier jedoch fehl am Platz, weil sie die Gruppendynamik stören würden.

Konzentriertes Arbeiten im Ruhebereich

In den Homebases und den Projektzonen ist jedoch ein hochkonzentriertes Arbeiten schwierig. Hier findet nämlich mehr Austausch im Team statt und es geht trubeliger zu. Deshalb sollte es einen Ruhebereich für konzentriertes Arbeiten geben. Das sind abgetrennte Arbeitsplätze, die in einem großen Raum voneinander durch Trennwände abgeschirmt sind. Ähnlich wie in einer Bibliothek sind hier laute Geräusche oder Telefonate tabu. Dieser Bereich bietet sich an für stille Einzelarbeiten, für die eine hohe Konzentration wichtig ist.

Ähnlich wie bei dem Homebase sollten diese Plätze gebucht werden. Vorhanden sind dann ebenfalls Schreibtische, Stühle und Rechner – eben ein voll funktionaler Arbeitsplatz.

Lange Telefonate nur gesondert erlaubt

Sollte es einmal längere Besprechungen am Telefon geben, ist hierzu ebenfalls ein gesonderter Raum nötig. Während in dem Homebase kürzere Telefonate möglich sind, kann in solchen Telefonboxen für Stunden vertraulich gesprochen werden.

Denkbar sind feste Monitore mit Rechnern, um Videotelefonie zu erlauben. Auf diese Weise lassen sich hier ganz einfach Online-Meetings abhalten. Die haben in Zeiten der Pandemie und Homeoffice in der Berufswelt enorm an Wichtigkeit gewonnen.

Pausieren und Netzwerken

Bei der ganzen Arbeit im Team und einzeln sollten Angestellten im Büro der Zukunft nicht die Pausen vergessen. In der Kaffee-Lounge haben sie die Möglichkeit kurz abzuschalten und mit den Kolleginnen und Kollegen zu netzwerken. Bei den informellen Begegnungen in der Kaffeeküche muss es jedoch nicht unbedingt nur um Themen wie die Arbeit gehen. Hier haben ungezwungene, private Themen ihren Platz.

Fazit

Flexibilität, Konzentration und Wir-Gefühl. Beim Büro der Zukunft stehen diese Themen eindeutig im Vordergrund. Auf diese Weise wird das Arbeiten nicht nur angenehmer für die Angestellten, sondern auch das Unternehmen kann davon profitieren. Zufriedenere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind produktiver. Außerdem lässt sich durch das kluge und flexible Platzmanagement Geld einsparen. Es ist also eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

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