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Kosten sparen bei Zahnimplantaten. So funktioniert‘s

Das Aufgabenspektrum der Zahnärzte ist vielfältig geworden. Und ihre Leistungen mitunter recht teuer. Der größte Anteil der zahnmedizinischen Behandlungen entfällt auf konservierende und chirurgische Behandlungen ohne Individualprophylaxe mit 57,6 Prozent. Die jährlichen Ausgaben belaufen sich laut Bundesärztekammer und der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung auf 7,947 Millionen Euro. An zweiter Stelle stehen Behandlungen der Rubrik Zahnersatz (23,7 Prozent) mit Ausgaben in Höhe von 3,261 Millionen Euro jährlich.  Kieferorthopädie (acht Prozent), Individualprophylaxe (3,9 Prozent) und Parodontalbehandlungen (3,3 Prozent) folgen. Zwar zeigt sich auch, dass die Zahl der eigenen Zähne im Jahresvergleich 1997/2014 von 10,4 auf 16,9 gestiegen ist. Was bleibt sind die Kosten, die diejenigen zu tragen haben, die Zahnimplantate benötigen. Eine Anleitung, welche Möglichkeiten es gibt, die Kosten für Zahnimplantate so gering wie möglich zu halten, finden sie auf www.die-endverbraucher.de. Im Fokus ihres Ratgebers stehen Hersteller, Labore und Zahnärzte selbst.

Mindestens einmal jährlich sollte jeder Bundesbürger den Zahnarzt aufsuchen, so lautet die grundsätzliche Empfehlung, um auftretende Probleme möglichst rasch erkennen zu können. Wenn eine Behandlung nötig ist, kann diese mitunter recht teuer werden – für all jene, die keinen Preisvergleich anstellen.

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Kostenfaktor: Herstellung.

„Das Sparpotenzial im Bereich Herstellung ist enorm. Für Zahnimplantate teurer Marken bezahlen Sie oft mehr als das Doppelte. Der Preis besagt aber nichts über die Qualität“, heißt es mit Blick auf die Herstellung von Implantaten. Wer beim Kauf von Medikamente zu Generika greift, kennt das Prinzip: Das Original-Medikament ist, vor allem wegen seinem Markennamen, extrem teuer. Ähnlich ist das bei Implantaten. Hier heißen die deutlich günstigeren Alternativen „Copycats“. Es gibt einen großen Markt derer, die Oberfläche, Abutments und andere Implantatkomponenten gekonnt nachbauen. Von Qualitätsmängeln oder Mängeln in punkto Haltbarkeit keine Spur. Dafür können Endverbraucher an dieser Stelle satte 80 Prozent der Kosten einsparen.

Tipp: Um die Qualität der Zahnimplantate zu überprüfen, sind zwei Kennwerte wichtig:

  1. Die Einheilungsquote. Werte um die 97 Prozent sind durchaus marktüblich (bei teuren Originalen und günstigen Copycats).
  2. Die Lebensdauer. Die Verbindung von Abutment und Implantatkörper mithilfe einer Konusverbindung, die spaltfrei und bakteriendicht ist, sind die konstruktionsbedingten Voraussetzungen für eine lange Haltbarkeit. Die Pflege des Implantats mit Zahnseide und Bürste liegt in der Verantwortung des Trägers.

Ein Implantat kann aus zweierlei Gründen richtig teuer werden: Erstens weil teures Originalmaterial verwendet wird und zweitens weil der Zahnarzt exklusiv mit einem Praxislabor zusammenarbeitet. Ein Dentallabor wäre die günstigere Alternative.

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Kostenfaktor: Dentallabor.

Grundsätzlich gibt es zwei Orte, an denen Implantate gefertigt werden können: in Praxislaboren, die ausschließlich für eine Praxis arbeiten, oder in Dentallaboren, die eine Vielzahl an Zahnarztpraxen bedienen. Da auch die Herstellung von Zahnersatz klassischen Marktgesetzen unterliegt, bedingen Einkaufspreise sowie eine effiziente Auslastung von Personal und Maschinen die Preise. Kennwerte zeigen an, dass vor allem deutsche Zahnmediziner vergleichsweise teuer sind, ebenso teuer ist die Herstellung in den Praxislaboren, die mit eben diesen teuren Zahnmedizinern eine Kooperation pflegen. Wer als Zahnarzt mit einem Dentallabor arbeitet, arbeitet damit meist mit einem Partner im Ausland zusammen. Von Nachteil für die Patienten ist das nicht, denn Studien ergaben, dass die Qualität der ausländischen Produkte den in Deutschland gefertigten Produkten in Nichts nachsteht. Die verwendeten Materialien sind zertifiziert. Die Garantieleistung ist unabhängig vom Ort der Fertigung. Der Sparfaktor liegt in punkto Labor bei etwa 60 Prozent.

Kostenfaktor: Zahnarzt.

Eine gewisse Treue langjährigen Kooperationspartnern gegenüber lässt sich nicht verdenken. Allerdings gilt auch hier das Prinzip, dass der Kundenwunsch berücksichtigt werden sollte.

Tipp: Kunden sollten den Preisvergleich anstellen und ihren Zahnarzt mit eben diesem konfrontieren. Grundsätzlich ist der Zahnarzt zwar an eine feststehende Gebührenordnung gebunden. Die sogenannte GOZ bietet dennoch Spielraum für individuelle Abrechnungen. Und dieser Spielraum liegt zwischen dem Faktor 1,9 und 3,5. Das bedeutet: Die Angaben in der GOZ können nach dem individuellen Ermessen des Arztes mit eben diesen Faktoren multipliziert werden.

Ein Kostenfaktor mit Blick auf ein notwendiges Implantat ist der Zahnarzt selbst, der viel Freiraum bei der Anwendung der GOZ genießt. Allerdings sind Labor und Herstellung die zwei größten Kostenfaktoren.

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Die Kostenübernahme durch die Versicherung. Ein Sachstandsbericht

Grundsätzlich gilt diese Regelung: „Implantate sind keine Regelversorgung und somit nicht im Leistungskatalog der Krankenkassen enthalten.“ Natürlich gibt es hierzu auch ein ABER, denn einen Zuschuss der Krankenversicherung gibt es beispielsweise dann, wenn eine Kassenbrücke implantiert wird, um eine Zahnlücke zu schließen. Die Kasse bezahlt 50 Prozent. Der Rest ist der sogenannte Eigenanteil. Zusätzlich ins Geld gehen können die Vorbereitungen bis das Implantat überhaupt eingesetzt werden kann. Der sogenannte Knochenaufbau, der notwendig ist, um ein Implantat einsetzen zu können, wird von der Krankenkasse nicht bezuschusst.

Mit Blick auf die Motive, die Menschen zum Zahnarztbesuch bewegen, zeigt sich mit Blick auf die Daten dieser Grafik zweierlei: Zum einen bewegen sich Menschen vor allem zur Kontrolluntersuchung oder zur Zahnreinigung zum Zahnarzt. Allerdings zeigt sich an dieser Stelle, dass diese Motive mit den Jahren des Verbrauchers seltener werden. Routineuntersuchungen stehen über alle Altersgruppen hinweg auf Platz 2. Am seltensten motiviert ein Notfall dazu, den Zahnarzt aufzusuchen

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