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Softdrinks – Getränke nicht nur für Spitzensportler

Fitness-Bewusstsein und Wellness-Boom machen sich auch beim Thema Trinken bemerkbar. Ob klassisches Mineralwasser, Fruchtsäfte oder Mango-Lassi: Die Deutschen greifen immer öfter zu alkoholfreien Getränken. Pro Kopf stieg der Verbrauch im vergangenen Jahr auf einen neue Rekordmarke von 256 Litern, so die Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke (Wafg). Und die Fruchtschorlen gehörten mit zu den Gewinnern. Von ACE-Säften bis zum Frühstücksdrink, der allen Eiligen die Morgenmahlzeit ersetzt: Die Branche wurde in den vergangenen Jahren zunehmend innovativer.
Claudia Haese

Trendy trinken ohne Alkohol

Auch wenn Erfrischungsgetränke wie Limonaden, Brausen und Fruchtsaftgetränke zu den klassischen Softdrinks zählen: Gesünder wird es mit Obst- und Gemüsesäften, Schorlen und Milchmixen. Erfolgreich sind Getränke, die einen "Mehrwert" aufweisen. So genannte Functional Drinks - Getränke mit dem Plus an Mineral- und Ballaststoffen - sind auf dem Vormarsch. Auch trinkfertige Mischungen aus Frucht und Milch oder Frucht und Jogurt liegen im Trend. Ebenfalls gefragt: Stille Wasser, die mit Vitaminen oder Fruchtsaftkonzentraten zusätzlich Geschmack bekommen. Ganz neu: Sojagetränke. Sie sollen auf Grund ihres hohen Proteingehalts gut für die Gesundheit sein. Isotonische Getränke hingegen sind teuer und machen nur bei Spitzensportlern wirklich einen Sinn.

Den größten Marktanteil im vergangenen Jahr entfiel auf das Mineralwasser: Mit 109, 5 Liter sprudelndem Nass löscht jeder seinen Durst. Doch Wasser ist nicht gleich Wasser: Die Mineralstoffe variieren zum Teil erheblich. Auf einen hohen Natriumgehalt im Mineralwasser sollten Sportler achten. Denn beim Schwitzen geht viel Natriumchlorid verloren. Kalzium stärkt die Knochen. Kalziumreiche Mineralwasser mit mehr als 400 Milligramm pro Liter können für Schwangere sinnvoll sein. Bei Dauergestressten wird der Magnesiumvorrat des Körpers stark beansprucht - sie sollten zu Wassern mit mehr als 100 Milligramm Magnesium pro Liter greifen. Weniger sprudeln darf es für alle, die einen empfindlichen Magen haben. Auch wenn bereits jeder vierte Haushalt hier zu Lande über einen Wassersprudler verfügt - Leitungswasser enthält weit weniger Mineralstoffe.

 

Gesund mit Säften

Gut 40 Liter Fruchtsaft verdrückt man in Deutschland pro Jahr - und damit steht Deutschland laut dem Verband der Deutschen Fruchtsaftindustrie (VdF) weltweit an der Spitze. Vitamine, Ballaststoffe sekundäre Pflanzenstoffe und Mineralien: Wer viel Obst und Gemüse isst - egal, ob in fester oder flüssiger Form - tut seiner Gesundheit etwas Gutes. Apfelsaft ist mit Abstand immer noch der beliebteste. Ein kleines Glas Apfelsaft enthält neben Provitamin A auch 240 Milligramm Kalium, 12 Milligramm Calcium und 10 Milligramm Magnesium. Orangensaft ist der ideale Muntermacher am Morgen - ein Glas (0,2 Liter) deckt bereits 70 Prozent des Tagesbedarfs an Vitamin C. Der sonnengelbe Saft ist mit Vitamin B1 und B2, Provitamin A ein richtiger Vitamin-Cocktail. Er enthält außerdem viel Kalium, Calcium und Magnesium. In Multivitamin-Säften steckt Power: Alle Produkte basieren in der Regel auf zehn bis zwölf Fruchtsorten. Orangen- und Apfelsaft dienen immer als Grundlage. Exotische Fruchtauszüge von Maracuja, Mango, Ananas oder Papaya sorgen für den Gaumen-Kitzel. Multivitaminsaft wird als einziger mit einer Vitaminmischung angereichert. Ein kleines Glas deckt somit schon ein Drittel des durchschnittlichen Tagesbedarfs der enthaltenen Vitamine. So genannte ACE-Getränke sind mit Vitaminen angereichert. Laut der bayerischen Ernährungsberatung in München deckt bereits ein Glas den täglichen Vitamin-A-Bedarf ab. Flaschenweise sollte man sie jedoch nicht trinken. Überdosen über längere Zeiträume können zu Erbrechen, Hautschäden und Kopfschmerzen führen.

Saft ist nicht gleich Saft: Fruchtsäfte, Nektare und Fruchtsaftgetränke tummeln sich in den Regalen. Fruchtsaft (Direktsaft, Fruchtsaftkonzentrat) ist das natürlichste Produkt in dieser Familie. Er besteht zu 100 Prozent aus "flüssigem Obst". Ihm wird nichts hinzugefügt, weder Farb- noch Konservierungsstoffe. Nur wenn die Früchte wetterbedingt zu wenig Zucker enthalten, darf "korrekturgezuckert" werden. Johannisbeeren, Sauerkirschen und Bananen sind von Natur aus entweder sehr sauer oder sehr "breiig" - sie werden per Wasser-Zucker-Mix aufbereitet. Dieser so genannte Fruchtnektar enthält je nach Sorte einen Mindestfruchtgehalt von 25 bis 50 Prozent. Bei Fruchtsaftgetränken liefern die Naturprodukte meist nur ihren Geschmack. Abhängig von der Art des Obstes liegt der Fruchtgehalt lediglich zwischen 6 und 30 Prozent.

Schorlen sind die besten Durstlöscher überhaupt. Da Fruchtsäfte oft viel Zucker enthalten ist es besser, sie mit Mineralwasser zu verdünnen. Dann hat man gleich zwei gesunde Power-Drinks miteinander kombiniert. Schorlen liefern wichtige Mineralstoffe und Vitamine, sind aber durch die Verdünnung nicht zu gehaltvoll. Laut Wafg gehörten die Fruchtschorlen im vergangenen Jahr mit einem Absatzplus von elf Prozent zu den großen Gewinnern. Apfel-Pfirsich, Waldfrucht, Kirsch-Holunder: Hier beleben neue und immer exotischere Fruchterlebnisse den Markt. Die beliebteste ist jedoch nach wie vor die Apfelschorle - vor allem bei Sportlern. Denn das im Apfelsaft reichlich enthaltene Kalium ist wichtig für die Muskelfunktion.

 

Nahrhafte Durstlöscher

Tomaten, Möhren, Rote Beete - Gemüsesäfte sind Kraftpakete in Flaschen. Sie lassen sich auch sehr gut mit einander kombinieren. Geheimtipp: Mit einem Schuss Sahne, Zitronensaft oder Molke schmecken sie noch mal so gut. Mit Trinkwasser verdünnt wird aus Gemüsesaft und -mark so genannter Gemüsenektar. Er hat einen Gemüseanteil von mindestens 40 Prozent. Sie alle enthalten eine geballte Ladung an Mineralstoffen und Vitaminen. Gemüsesäfte sind kalorienarm und ballaststoffreich - und wirken entschlackend. Auf Grund ihres geringen Säureanteils sind sie zudem sehr bekömmlich.

Kalzium, Eiweiß und Vitamine - Milch ist ein richtiger Zaubertrank. Die im Milcheiweiß enthaltenen Aminosäuren sind wertvoll, weil der Körper diese nicht selbst bilden kann. Außerdem bringt der Milchzucker die Darmbakterien auf Trab. Wegen des hohen Nährstoffgehalts ist sie allerdings eher Nahrungsmittel als Durstlöscher. Doch die Konturen zwischen klassischen Milchgetränken und Softdrinks verwischen zusehends. Immer beliebter werden Milchshakes und Milchmixgetränke mit dem Plus an Fruchtsaft. Und mit Buttermilch oder Jogurt wird es nicht nur richtig erfrischend, sondern auch kalorienbewusst. Jogurtdrinks liegen derzeit voll im Trend - besonders im Sommer sind die leicht säuerlichen Getränke beliebt. Immerhin kommen die berühmtesten Varianten auch aus dem heißen Indien und der sonnenverwöhnten Türkei. Während Mango-Lassi durch fruchtige Süße betört, ist Ayran ein salzig gewürztes Getränk.

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