Königliche Knolle
Getrocknet, gemahlen, kandiert, in Sirup oder frisch gehackt - Ingwer kommt in vielerlei Gestalt auf den Tisch. Im frischen Zustand ist er ein eigenartig verzweigtes Gebilde. Rhizom heißt dieses in der Fachsprache der Botaniker. Das ist ein Wurzelstock, mit dem Pflanzen - ähnlich wie Blumenzwiebeln - unter der Erde überwintern können.
Sogar in den Ingwerknollen von der Gemüsetheke ist noch Leben. Setzen Sie einfach den Spross in einen Topf mit feuchter Erde. Bedecken Sie ihn halb mit Erde und sehen Sie zu, wie daraus eine dekorative schilfähnliche Pflanze wächst.
Auch sonst hat es das feurige Gewürz in sich. Um 2700 v. Chr. zählte der sogenannte zweite Gelbe Kaiser von China, Shen Nung, Ingwer zu den königlichen Pflanzen. Diese sollen die Lebenskraft erhalten und vor Krankheiten schützen. Bis heute versuchen Wissenschaftler das Geheimnis der vielarmigen Knolle zu ergründen. Bisher wurden über 20 sekundäre Pflanzenstoffe wie ätherische Öle oder Harze entdeckt.
Vielleicht ist das Aroma von Ingwer deshalb so unvergleichlich vielschichtig. Je nach Zubereitung variiert sein Geschmack von brennend-scharf bis mild-würzig. Nach Shen Nung soll die königliche Knolle möglichst oft genossen werden, um von ihrer Heilwirkung zu profitieren. Probieren Sie mal einen feurigen Ingwertee gegen die drohende Erkältung, ein verführerisch duftendes Milchgetränk oder eine exotische Fischpfanne! Wetten, dass Ihnen nicht langweilig wird...