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Der Stern von Bethlehem – Was war es wirklich?
Schon seit Jahrhunderten versuchen Astronomen, herauszufinden, was der Stern von Bethlehem war. Ein Komet? Eine Supernova? Eine besondere Konstellation? Schon Johannes Keppler, Edmond Halley und Isaak Newton grübelten über diese Frage nach und entwickelten dazu ihre Theorien. Doch die Lösung des Rätsels ist gleich aus mehreren Gründen komplizierter als man glaubt.

Wann leuchtete der "Stern"?
So weiß niemand weiß genau, wann der historische Jesus von Nazareth genau geboren ist. Auch wenn die heutige Zeitrechnung auf einer klaren Trennung zwischen "vor Christi Geburt" und "nach Christi Geburt" basiert, ist die Zeitenwende relativ willkürlich festgesetzt worden - und höchstwahrscheinlich nicht auf das Jahr der wirklichen Geburt des Jesus von Nazareth.
Denn der von den Römern eingesetzte König Herodes, der in der biblischen Erzählung vorkommt, ist bereits im Jahr vier vor unserer Zeitrechnung gestorben. Und der Statthalter Quirinius, wegen dessen Volkszählung Joseph und Maria von Nazareth nach Bethlehem ziehen müssen, regierte um 12 vor Christus. Historiker gehen deshalb heute davon aus, dass Jesus eigentlich nur zwischen acht und vier Jahren vor unserer Zeitrechnung geboren worden sein kann - und keineswegs im Jahre "Null".
Spurensuche zwischen Babylon und Israel
Auch wenn damit die Frage nach dem Zeitpunkt wenigstens in etwa feststeht, bleibt immer noch die Frage nach dem Stern selbst. Um jedoch herauszufinden, welches astronomische Ereignis dafür in Frage kommt, braucht es fast schon detektivischen Scharfsinn. Aus einem Puzzle von einzelnen Indizien versuchen die Astronomen daher zunächst die Eigenschaften des "Sterns" rekonstruieren.
Hinweis eins: Den Angaben der Bibel zufolge war der "Stern von Bethlehem" nicht nur in Israel selbst, sondern auch in Babylon, der Heimat der drei Weisen, sichtbar. Hinweis zwei: Das Ereignis war offenbar sowohl auffällig als auch selten genug, um den erfahrenen babylonischen Astronomen als etwas Besonderes zu erscheinen. Hinweis drei: Die Leuchterscheinung muss länger zu sehen gewesen sein, da die drei Weisen sie sowohl bei ihrem Aufbruch in Babylon als auch bei ihrer Ankunft in Bethlehem beobachteten.