Lexikon

Nachrichtensatellit

Kommunikationssatellit; Fernmeldesatellit
ein künstlicher Erdsatellit zur Übertragung von Telefonaten, Daten, Bildern und Fernsehsendungen. Es gibt Nachrichtensatellitennetze für den Telefondienst im zivilen und militärischen Telefon- und Datenverkehr, für Telefon- und Datenübermittlung im ozeanischen Dienst zu Schiffen und Bohrinseln sowie für die Fernseh- und Rundfunkübertragung.
Es bestehen verschiedene Systeme von Nachrichtensatelliten: Im Fernseh- und Rundfunkdienst unterscheidet man zwischen aktiven Nachrichtensatelliten (Relaisnachrichtensatelliten), die Sendungen zwischen den Sende- und Empfangsbodenstationen der Rundfunkanstalten übertragen und direkt strahlenden Nachrichtensatelliten, z. B. Astra, Eutelsat, von denen man Sendungen unmittelbar über eine Spezialantenne (Schüssel- oder Flachantenne) zu Hause empfangen kann. Die notwendige Energie der Nachrichtensatelliten wird von Solarzellen geliefert.
Rundfunksender: Funktionsprinzip
Rundfunksender: Funktionsprinzip
Rundfunksender strahlen die von ihnen ausgehenden Wellen in alle Richtungen ab. Atmosphärische Wellen pflanzen sich geradlinig in die Atmosphäre fort, bis sie auf die als Reflektor wirkende Ionosphäre treffen, von der sie wieder zur Erde zurückreflektiert werden. Diese reflektierten Wellen ermöglichen somit Rundfunkempfang auch an Orten, die weiter als Sichtweite vom Sender entfernt liegen. Bei nochmaliger Reflexion der Radiowellen zwischen Erdoberfläche und Ionosphäre können große Reichweiten erzielt werden (bis über 20 000 km). Die sogenannten Bodenwellen breiten sich dagegen parallel zum Erdboden aus. Sie können deshalb kaum an Orten empfangen werden, die außerhalb Sichtweite vom Sender liegen. Mikrowellen werden von der Ionosphäre nicht reflektiert. Sie strahlen vom Sender geradlinig in den Weltraum ab und dienen so dem Nachrichtenverkehr mit Satelliten oder via Satellit mit Empfangsstationen auf der Erde.
Infolge der geradlinigen Ausbreitung der Mikrowellen muss der Nachrichtensatellit für die Sende- und die Empfangsstation auf der Erde über dem Horizont stehen, damit die Verbindung zustande kommt. Am günstigsten sind die Sendemöglichkeiten, wenn der Satellit seine Position in 35 800 km Höhe über der Erde hat; wegen seiner Umlaufzeit von 24 Stunden scheint der Nachrichtensatellit dann am Himmel stillzustehen (er geht also mit der Erde „synchron“). Diese Nachrichtensatelliten werden daher Synchronsatelliten genannt. Sie stehen so hoch, dass sie ein Drittel der Erdoberfläche versorgen können. Mit drei um jeweils 120° gegeneinander versetzten Synchronsatelliten sind alle Punkte der Erdoberfläche für den Nachrichtenverkehr erreichbar, ausgenommen die polnahen Gebiete. Molnija, Symphonie, Syncom, INTELSAT.
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