Lexikon

Reproduktinsrate

eine statistische Maßzahl oder Kennziffer der Bevölkerungsstatistik zur Fruchtbarkeitsmessung (Fruchtbarkeitsziffer) bezüglich der Bestandserhaltung. Die Brutto-Reproduktionsrate ist als Summe der alters- und geschlechtsspezifischen Fruchtbarkeitsraten (Töchter je Frau oder je 1000 Frauen eines Altersjahrgangs im Jahr) definiert, so dass die langfristige Bestandserhaltung einer Bevölkerung je nach altersspezifischer Sterbeziffer der Frauenjahrgänge potenzieller Mutterschaft nur bei einer Bruttoreproduktionsrate von über 1000 oder über 1 erreicht wird. In der Netto-Reproduktionsrate ist das Sterberisiko mit berücksichtigt, die Fruchtbarkeitsraten werden mit den Überlebenswahrscheinlichkeiten der Frauen im Gebäralter multipliziert. Eine Nettoreproduktionsrate von 1000 oder von 1 besagt, dass sich die gegenwärtige (Frauen-)Generation bei der statistisch messbaren Neigung zum Kinderhaben in der folgenden (Töchter-)Generation quantitativ „reproduzieren“ wird. Der Generationsabstand (gleich dem Durchschnittsalter, in dem Mütter Kinder bekommen) beträgt in Deutschland rund 27 Jahre. Die Nettoreproduktionsrate in Deutschland liegt seit 1975 unter 0,7. Unter den modellhaften Vereinfachungen der Nettoreproduktionsraten-Definition (gleichbleibende Geburten- und Sterberaten mit ausgeglichenem Altersaufbau und ohne Außenwanderungen) hat Deutschland also eine schrumpfende Bevölkerung, die alle 27 Jahre jeweils nur zu 70 % ersetzt wird.
Darm
Wissenschaft

Elektrostimulation bringt den Darm in Schwung

Ist die Kommunikation zwischen Gehirn und Verdauungssystem gestört, kann es zu schwerwiegenden Magen-Darm-Problemen kommen. Dazu zählen gegensätzliche Symptombilder wie Verstopfung und Stuhlinkontinenz. In allen Fällen soll eine elektrische Stimulation der beteiligten Nerven Abhilfe schaffen. Unklar war allerdings bisher, welche...

Stempel mit umgedrehtem Text und blauer Markierung, daneben ein Holzstempel mit schwarzem Gummi.
Wissenschaft

Cum hoc ergo propter hoc

Warum wir manchmal auch dort Zusammenhänge sehen, wo gar keine sind, erklärt Dr. med. Jürgen Brater. Der kompliziert klingende lateinische Merksatz „Cum hoc ergo propter hoc“ – wörtlich übersetzt: „Mit diesem, folglich deswegen“ – bezeichnet ein weit verbreitetes Phänomen, das in allen möglichen Bereichen des täglichen Lebens,...

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