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Die Pferdeverwandten: Langbeinige Steppenbewohner
Welche Gestalt hatten die Vorfahren der heutigen Pferde?
Die Ahnen unserer Pferde, die im Eozän, also vor rund 49 Millionen Jahren, lebten, waren lediglich so groß wie eine Katze oder ein Hund. Zu den bekanntesten zählen das Kleine und das Große Urpferdchen (Propalaeotherium parvulum bzw. Propalaeotherium hassaicum). Ihre Fossilien haben sich im Ölschiefer der Grube Messel in Hessen so gut erhalten, dass man nicht nur an ihren Zähnen, sondern unmittelbar am Mageninhalt erkennen konnte, wovon sie sich ernährt haben: von Laub und Früchten. Zu dieser Zeit hatten die Urpferdchen übrigens noch drei bis vier Zehen an jedem Fuß.
Bis zum Pleistozän hatten sich die frühen modernen Equiden über alle Kontinente außer Australien ausgebreitet. Die heute einzehige Gattung Equus tauchte in der Alten Welt vor 1,8 Millionen Jahren auf und verdrängte hier allmählich das dreizehige, ebenfalls schon Gras fressende Hipparion. In Nordamerika, lange das Zentrum der Equidenevolution, starben die Pferde vor etwa 10 000 Jahren aus und wurden dann erst von den Spaniern wieder eingeführt.
Schon zu Beginn des Paläozäns, vor etwa 60 Millionen Jahren, trennten sich die Entwicklungslinien der Unpaarhufer und der Paarhufer und wenige Jahrmillionen später spaltete sich der Ast der Pferdeartigen von den späteren Nashörnern und Tapiren ab.
Welche Huftiere gehören zu den Pferdeartigen?
Nicht nur die Wildpferde, wie man vielleicht aufgrund des Namens vermuten würde. In der Überfamilie Equoidea, wie die Pferdeartigen wissenschaftlich genannt werden, sind auch Berg-, Steppen- und Grevyzebra, Asiatischer und Afrikanischer Wildesel zu finden. Alle diese Arten sind in der Gattung Equus zusammengeschlossen. Sie sind die einzige Gruppe der Pferdeverwandten, die nach ihrer Blütezeit im Miozän – vor 23 bis 5 Millionen Jahren – überlebt hat. Zu stark waren damals die Konkurrenz der Paarhufer und die Einschränkung ihres Lebensraums. Da außerdem ihre Reproduktionsrate mit meist nur einem Jungen alle ein bis zwei Jahre sehr niedrig ist, konnten sie Verluste, zum z. B. durch Bejagung oder Krankheiten, nur schwer ausgleichen.
Gibt es heute noch Tarpane?
Zumindest nicht als reinrassige Tiere. Der Tarpan ist ein Wildpferd, das ursprünglich im Süden Russlands zu Hause war. Tatsächlich ist er eine Unterart des Urwildpferdes (Equus przewalskii) und heißt wissenschaftlich korrekt Steppentarpan (Equus przewalskii gmelini). Der letzte reinrassige Tarpan starb, von Menschen zu Tode gehetzt, am 25. 12. 1879. Da sich jedoch etliche Hengste in den Jahrzehnten zuvor, in Ermangelung eigener Stuten, mit Hauspferden gepaart hatten, fließt in osteuropäischen Hauspferderassen noch viel Tarpanblut und man hat aus ihnen wildpferdähnliche Tiere zurückgezüchtet. In der freien Wildbahn zogen die Tarpane offenbar in kleinen Herden umher, die aus einem erwachsenen Hengst sowie mehreren Stuten und Fohlen bestanden. Sobald sich bei dem männlichen Nachwuchs der Beginn der Geschlechtsreife abzuzeichnen begann, wurde er vom Hengst vertrieben und blieb allein, bis er stark genug war, selbst eine Herde zu gründen oder zu erobern. Der Leithengst bewachte und beschützte die anderen Tiere. Griff ein Wolfsrudel an, so richtete er sich als Erster auf und teilte mit den Vorderhufen Tritte aus; die anderen erwachsenen Tiere bildeten einen schützenden Kreis um die Fohlen.
Wann wurde das Wildpferd gezähmt?
Die Domestikation setzte vermutlich im dritten Jahrtausend v. Chr. in Südrussland, Mittelasien, Südsibirien und im Südwestiran ein. Von dort stammt auch die älteste Reiterdarstellung, eine 2800 v. Chr. entstandene Knochenritzzeichnung. Wahrscheinlich gehen alle unsere heutigen Hauspferderassen auf drei Unterarten des Urwildpferdes zurück: das Przewalskipferd (Equus przewalskii przewalskii), den Steppentarpan (Equus przewalskii gmelini) und den Waldtarpan (Equus przewalskii silvaticus). An der Entwicklung der Kaltblutpferde mag auch das bereits im Altertum ausgestorbene Westpferd (Equus przewalskii robustus) beteiligt gewesen sein.
Weshalb gibt man die Motorleistung in Pferdestärken (PS) an?
Weil Pferde vor der Erfindung des Automobils das Transportmittel schlechthin waren und man sich so einen Begriff von der Stärke der neuen Maschine machen konnte. Heute rechnet man offiziell mit Kilowatt (1 PS = 0,73549875 kW), die PS-Angabe ist als nichtgesetzliche Einheit indes nach wie vor verbreitet.
Hauspferde wurden auf ihre Nützlichkeit hin gezüchtet: Die Stärke und Schnelligkeit der Tiere standen dabei im Vordergrund. Leichte Rassen können 77 Prozent ihres Eigengewichtes ziehen, schwere etwa 68 Prozent. Rennpferde erreichen auf kurzen Strecken Spitzengeschwindigkeiten von über 60 Stundenkilometern.
Sind Pferde klug?
An dieser Frage scheiden sich die Geister. Wie bei anderen Haustieren auch, tendieren Menschen auch bei Pferden dazu, ihren Gefährten Charaktereigenschaften und geistige Fähigkeiten zuzuschreiben, die einer näheren Überprüfung meist nicht standhalten. Zwar haben Pferde ein hervorragendes Ortsgedächtnis und auch einen Sinn für soziale Rangordnungen, aber besonders klug sind sie nicht. Sie fallen zum Beispiel auf recht einfache Pferdeattrappen herein, die sie zur Begrüßung ausgiebig beschnuppern, und sie finden vor ihren Augen verstecktes Futter nicht wieder.
Um 1900 erregte der »kluge Hans« viel Aufsehen: Der angeblich rechenbegabte Rappenhengst schien Additionsaufgaben lösen zu können, indem er so oft mit dem Huf auf den Boden klopfte, wie die Lösung es erforderte. Das Tier reagierte aber »nur« auf feinste, unbewusste Signale seines Lehrers, womit es immerhin eine Form von emotionaler Intelligenz zeigte.
Warum hat das Zebra Streifen?
Das weiß man immer noch nicht ganz genau. Die Behauptung, die Zebrastreifen dienten der Tarnung im hohen Savannengras, wird durch das Verhalten der Tiere ad absurdum geführt: Sie verstecken sich nämlich nie vor ihren Feinden, sondern ziehen offen herum und suchen ihr Heil notfalls in der Flucht. Auch die Vorstellung, durch die Vielzahl sich bewegender Streifen in einer Herde lösten sich die Konturen des Einzeltieres optisch auf, so dass ein Löwe sich nicht so leicht auf ein einzelnes Opfer konzentrieren könne, ließ sich empirisch nicht erhärten. Die meisten Experten sind der Meinung, dass es um einen sehr viel kleineren Gegner geht: die Blut saugende Tsetsefliege. Dieser Krankheitsüberträger kann offenbar nur dunkle Flächen erkennen und nimmt ein Zebra daher nicht als potenziellen Blutspender wahr. Andere Biologen weisen aber darauf hin, dass diese Insekten im Lebensraum der Zebras recht selten sind, und vermuten, dass die Streifen eine soziale Funktion erfüllen: Ihr Anblick solle u. a. dazu anregen, sich gegenseitig zu beknabbern, wodurch das Fell von Parasiten gereinigt wird.
Lassen sich Zebras an ihren Streifen erkennen?
Ja, sogar in dreierlei Hinsicht. Erstens kann man sie daran auf Anhieb als Zebras identifizieren. Zweitens lassen sich die drei Arten – Steppenzebra (Equus quagga), Bergzebra (Equus zebra) und Grevyzebra (Equus grevyi) – u. a. anhand des Fellmusters auseinander halten: Grevyzebras haben sehr schmale Streifen, die sich dicht an dicht bis zu den Hufen hinunterziehen, einen weißen Bauch und einen schmalen weißen Bereich auf der Kruppe. Bei Bergzebras sind die Streifen etwas breiter, ihr Bauch ist ebenfalls weiß und auf der Kruppe tragen sie schmale Querstreifen (sog. Bratrostmuster). Bei den Steppenzebras erstrecken sich die Streifen auch auf den Bauch; sie sind recht breit und in den weißen Zwischenräumen können sich bräunliche Zwischenstreifen ausbilden. Drittens schließlich hat jedes Tier ein individuelles Design, so dass sich die Angehörigen einer Herde anhand dieses weithin sichtbaren »Fingerabdrucks« identifizieren können.
Maultier oder Maulesel – gibt es da Unterschiede?
Ja, die gibt es, und zwar in der Kombination der Elterntiere. Den Nachwuchs von Pferdehengsten und Eselstuten nennt man Maulesel, denjenigen von Pferdestuten und Eselhengsten Maultiere. Beide Mischlinge sind im Allgemeinen jedoch unfruchtbar. Es sind nur ganz wenige Fälle verbürgt, in denen Maultierstuten Fohlen zur Welt brachten.
Maulesel sind relativ klein und werden heute nur noch auf Sizilien, in Spanien und Nordafrika als Lasttiere eingesetzt. Maultiere können hingegen bei guter Fütterung sogar ihren Müttern über den Kopf wachsen. Sie lassen sich gut reiten, sind ruhiger als Pferde und scheuen auch vor Feuer nicht zurück, weshalb viele Feuerwehren früher Maultiere vor ihre Löschwagen spannten. Sie sind nicht nur hinsichtlich des Futters anspruchsloser als Pferde, sondern werden darüber hinaus selbst bei großer Hitze oder Kälte nicht so leicht krank.
Welche Eselarten sind vom Aussterben bedroht?
Zu nennen ist vor allem der Afrikanische Wildesel (Equus asinus africanus), von dem alle Hausesel abstammen. Von seinen drei Unterarten ist der Nordafrikanische Wildesel (Equus asinus atlanticus) bereits ausgerottet, Nubische Wildesel (Equus asinus africanus) gibt es nur noch in Zoos und vom Somali-Wildesel (Equus asinus somalicus) haben sich in Somalia, Eritrea, Äthiopien und dem Sudan nur kleine Restbestände gehalten. Ebenfalls bedroht sind die Bestände der Unterarten des Asiatischen Halbesels (Equus hemionus). Der Hauptgrund für das allmähliche Verschwinden von Onager (Equus hemionus onager), Kiang (Equus hemionus kiang) und Kulan (Equus hemionus kulan) ist darin zu suchen, dass Menschen und Haustiere ihnen ihre Trinkstellen streitig machen.
Übrigens: Nur an Tränken hat man gute Chancen, Halbesel zu fangen oder zu erlegen, denn die Tiere halten auf der Flucht über längere Zeit ein Tempo von 40 bis 50 Stundenkilometern durch, so dass sie auch auf einem schnellen Pferd kaum einzuholen sind.
Weshalb hielten die Menschen früher Esel und keine Pferde?
Weil Esel genügsamer sind als ihre edlen Verwandten. Man nutzte einst Esel als Reit- und Zugtiere, als Lastenschlepper und zum Dreschen. Sie begnügen sich mit Gras und Heu, brauchen also kein teures Kraftfutter, sind widerstandsfähig gegen Krankheiten und werden auch bei harter Arbeit recht alt – oft über 40 Jahre. Darüber hinaus schätzt man in manchen Gegenden ihr Fleisch, ihre gesunde Milch und das gute Pergament, das sich aus ihrer Haut gerben lässt.
Wo sind Bergzebras zu Hause?
Ausschließlich in zwei grasreichen Gebirgsregionen Südwestafrikas. Die beiden Unterarten des Bergzebras (Equus zebra) – das Kap-Bergzebra (Equus zebra zebra) und das Hartmann-Bergzebra (Equuus zebra hartmannae) – sind mit einer Länge von etwa 2,15 Metern und einer Schulterhöhe von rund 1,50 Metern die kleinsten Zebras; von den bekannteren Steppenzebras (Equus quagga) unterscheiden sie sich außerdem durch den weißen Bauch, das Muster aus schmalen Querstreifen auf der Kruppe, den zierlicheren Kopf und einen Hautlappen an der Kehle, den man sonst eher von bestimmten Rinderarten kennt.
Beide Unterarten sind stark gefährdet: Das Kap-Bergzebra war um 1913 nahezu ausgerottet. Aus den 27 Tieren, die man in einem Nationalpark ansiedelte, sind bis 1995 wieder etwa 700 geworden. Der Bestand des Hartmann-Bergzebras bewegt sich bei rund 8000 Tieren.
Welche Gangarten beherrschen Pferde im Allgemeinen?
Pferde beherrschen in der Regel mindestens die drei Grundgangarten, nämlich Schritt, Trab und Galopp.
Die schnellste Grundgangart ist der Galopp. Dabei setzen Hinterbeine und Vorderbeine im Wechsel auf und das Pferd bewegt sich in Sprüngen fort. So können Geschwindigkeiten zwischen 25 und 35 Stundenkilometern erreicht werden, gut trainierte Rennpferde bringen es kurzzeitig sogar auf Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 90 Kilometern pro Stunde. In freier Wildbahn lebende Tiere – kleine Herden, die durch Steppen und Wüsten ziehen – sind auf diese schnellste Gangart dringend angewiesen, um sofort die Flucht ergreifen zu können, wenn sie Feinde – Wölfe, Löwen und Menschen – sehen, hören oder wittern.
Beim federnden Trab setzen jeweils die diagonalen Beinpaare gleichzeitig auf dem Boden auf. Trabende Pferde sind etwa 15 Stundenkilometer schnell. Die langsamste Gangart ist der Schritt, bei dem das Pferd die Beine einer Seite nacheinander anhebt.
Übrigens: Die Islandponys beherrschen von Natur aus – neben den drei erwähnten Grundgangarten – noch den Passgang (gleichzeitiges Aufsetzen von Vorder- und Hinterbein derselben Seite, wie man es auch von Kamelen kennt) und den mittelschnellen Tölt (abwechselndes Aufsetzen aller vier Beine).
Weshalb kann man Pferde als Fluchttiere bezeichnen?
Weil ihr Körperbau und ihre Sinnesleistungen sie als solche ausweisen. So sind die Beine mit ihren starken Knochen und der kräftigen Muskulatur bestens zum schnellen und ausdauernden Laufen ausgelegt. Der Fuß ist durch die Vergrößerung von Mittelfuß- und Zehenknochen verlängert, wobei nur die Spitze der Mittelzehe den Boden berührt. Das Endglied dieser Zehe ist von einem schützenden Hornschuh umkleidet, dem Huf. Die Hornschicht nutzt sich beim Laufen zwar ab, wächst aber ständig nach.
Dank der seitlich am Kopf sitzenden Augen haben Pferde ihre Umgebung ständig im Blick. Zwar sind ihr räumliches Sehvermögen und die Wahrnehmung von unbeweglichen Gegenständen nur schwach ausgeprägt, dafür können sie auch kleinste Bewegungen selbst in großer Entfernung ausmachen. Unterstützt werden die Augen durch Nase und Ohren: Die beweglichen Ohrmuscheln können nach allen Seiten ausgerichtet werden, um möglichst viele Geräusche einzufangen, und die durch die großen Nüstern aufgenommenen Duftstoffe liefern wertvolle Informationen über die Umgebung. In der freien Wildbahn ermöglichten diese Fähigkeiten den Pferden, Raubfeinde frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig die Flucht anzutreten.
Wussten Sie, dass …
Napoleon die Alpen nicht etwa auf einem Arabischen Vollblut, sondern auf einem Maultier überquerte?
der Hausesel bereits um 4000 v. Chr. im Niltal aus dem Nubischen Wildesel gezüchtet wurde? In der Bronzezeit kam er – wahrscheinlich mit den Etruskern – nach Europa.
man Wildpferde u. a. an ihren schwarzen Beinen, ihrer aufrecht stehenden Mähne, dem schwarzen Aalstrich und dem schwarzen Schweif erkennen kann?
Gibt es heute noch Urwildpferde?
Ja. Es handelt sich um Przewalskipferde (sprich: Preschewalskipferde) oder wissenschaftlich Equus przewalskii genannt, genauer um eine ihrer Unterarten: das Östliche Steppenwildpferd oder Mongolische Wildpferd. Die gedrungenen, bis 2,80 Meter langen Tiere haben eine Schulterhöhe von nur 1,20 bis 1,45 Metern und erinnern in ihrer Gestalt an Ponys. Entdeckt hatte der russische General und Asienforscher Nikolaj Michajlowitsch Prschewalskij diese urtümlichen Steppenbewohner, als er in den 1870er Jahren mehrere Entdeckungsreisen nach Zentralasien unternahm. Der Tierhändler Carl Hagenbeck ließ dort 1901 zwei Fohlen einfangen und in seinen Tiergarten nach Halle bringen. Leider sind die meisten Nachfahren dieser fruchtbaren Stammeltern nicht reinrassig, da man immer wieder Hauspferde eingekreuzt hat. Um 1970 starb die letzte in Freiheit lebende Herde aus. Heute gibt es dank aufwendiger Rückzüchtungsprogramme wieder etwa 100 reinblütige Przewalskipferde.
Wie unterscheiden sich Kaltblut-, Vollblut- und Halbblutpferde?
Kaltblüter, Voll- und Halbblutpferde unterscheiden sich in Körperbau und Temperament.
Kaltblüter sind grobknochig und groß, haben ein dichtes, grobes Fell und ein ruhiges Wesen. Seit die schwere Landarbeit, auf die sie speziell hingezüchtet wurden, von Maschinen erledigt wird, sind viele ihrer Rassen selten geworden. Nichtsdestoweniger sind sie in manchen Großstädten gelegentlich noch anzutreffen, z. B. die sanftmütigen Belgier, die als Brauereipferde ihren Dienst tun.
Vollblutpferde sind temperamentvolle und leichte Tiere mit Araberblut, die für Pferderennen geeignet sind. Das Araberpferd ist vermutlich im Iran und in Kleinasien aus dem Tarpan hervorgegangen, gelangte später nach Arabien und im Rahmen der Kreuzzüge nach Europa. Durch Kreuzung von orientalischem Blut und ruhigeren westlichen Pferderassen hat man Allzweckpferde erzeugt, die als Halbblüter bezeichnet werden; in Deutschland sind dies zum Beispiel Trakehner, Hannoveraner und Holsteiner.
Wussten Sie, dass …
man schon im Altertum Pferde und Esel gekreuzt hat, um die Vorteile beider Arten zu kombinieren, also z. B. starke und zugleich anspruchslose Arbeitstiere zu züchten?
das Arabische Vollblut schon von alters her ein Symbol für Reichtum und Macht ist? Die Tiere wurden von Beduinen gezüchtet.
Wussten Sie, dass …
sich die Demokratische Partei in den USA den Esel zu ihrem Symbol erkor?
besonders wertvolle Exemplare des Arabischen Vollbluts für 100 000 Euro und mehr gehandelt werden?
Sind Esel störrisch?
Ja. Esel sind äußerst eigenwillig und zugleich nicht dumm, so dass man ihrer manchmal nur mithilfe von Tricks Herr werden kann. So pflegte angeblich der Packesel des griechischen Philosophen Thales, der schwere Salzsäcke tragen musste, beim Durchqueren eines Flusses »versehentlich« hinzufallen, damit sich ein Teil des Salzes auflöste. Thales gewöhnte ihm diese Unsitte ab, indem er die Säcke einmal mit Wolle füllte, die sich nach der nächsten Stolperaktion des Esels mit Wasser vollsog und die Last vergrößerte.
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