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Sakrileg: Thesen, Dichtung und Wahrheit  

Dan Browns Thriller „Sakrileg“ (im Englischen „The Da Vinci Code“) gehört zu den meistgelesenen Büchern der letzten Jahre. Weltweit gingen bisher 40 Millionen Exemplare über die Ladentische. Kein Wunder, dass sich auch Hollywood des Stoffes angenommen hat. Doch während die einen den Thriller als packende Lektüre empfinden, fühlen sich andere von den Thesen in „Sakrileg“ abgestoßen.

von Michael Fischer, wissen.de

Dan Brown verzerre die biblische Botschaft, lautet einer der Vorwürfe. Der Autor selbst hat damit keine Probleme. Im Gegenteil: „Je heftiger wir diese Themen debattieren, desto klarer wird unser Verständnis der eigenen Spiritualität. Kontroversen und Dialog sind gesund für die Religion als Ganzes“, so Dan Brown. Der Vatikan dagegen sieht das naturgemäß ganz anders. Dieser hat nämlich bereits im März 2005 zum Boykott des Bestsellers aufgerufen. Begründung: Der Roman sei „schändlich und unbegründet“ und ein reines „Lügengebäude“. Doch warum erzürnt ein fiktiver Text derart die Kirche? Warum beschäftigen sich ernsthafte Religionswissenschaftler immer wieder mit einem Thriller-Autor? Und: Warum fühle sich so viele Leser vom „Sakrileg“ in ihrem Glauben verletzt? 

 

 

Die Thesen

In seinem Thriller lässt Dan Brown seine Hauptfiguren einige Thesen aufstellen, die tatsächlich als Sakrileg aufgenommen werden können. Zu den wichtigsten gehören: 

 

  • Jesus war mit Maria Magdalena verheiratet und sie hatten gemeinsame Kinder
  • Da Maria Magdalena die Kinder von Jesus gebar und das Blut Christi weitervererbte, war ihr Leib der „Heilige Gral“ (dieser sei eben nicht der Kelch vom letzten Abendmahl wie es in den mittelalterlichen Legenden heißt)
  • Geheimgesellschaften wie die „Prieuré de Sion“ und die Templer haben diese „Wahrheit“ über Jesus und Maria Magdalena – der Nachkommen Christi – über die Jahrhunderte bewahrt
  • Leonardo da Vinci war einer der Großmeister der „Prieuré de Sion“ und hat in seinem Gemälde „Das letzte Abendmahl“  nicht den Jünger Johannes, sondern Maria Magdalena verewigt

 

 

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