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Resteverwertung nach Weihnachten

Lebkuchen, Christstollen und Spekulatius – die meisten haben schon den ganzen Advent und die Weihnachtstage von diesen weihnachtlichen Süßigkeiten genascht. Zu den Festtagen kommen schließlich leckere, deftige Weihnachtsmenüs auf den Tisch. Aber sobald die Festlichkeiten vorbei sind, vergeht einem häufig der Appetit auf Zimt, Anis und Klöße. Was aber macht man mit übrig gebliebenem Weihnachtsgebäck und Festtagsessen?
ABO, 28.12.2020

Anfang Dezember beginnen die ersten Weihnachtsgebäck und Kekse zu backen. Besonders beliebt in Deutschland – und auch international – sind Printen, Christstollen und auch Lebkuchen. Die süßen Leckereien begleiten uns meist den ganzen Advent und bringen uns in Weihnachtsstimmung. Zu den Festtagen werden in Deutschland schließlich klassischerweise Kartoffelsalat, Raclette oder Gans mit Rotkohl und Knödeln serviert. Und nicht selten tischen viele dabei ein riesiges Menü auf, bei dem Reste bleiben. Doch sobald die Festtagen dann vorüber sind, vergeht einem meist die Lust auf die übrig gebliebenen Weihnachtsplätzchen und Festtagsleckereien.

Was kann man mit Plätzchenresten machen?

Bleiben Lebkuchen, Spekulatius und Co. übrig, werden sie in der Keksdose nach ein paar Tagen allmählich hart und sind so nicht mehr wirklich genießbar. Aber statt sie einfach wegzuschmeißen, kann man mit den süßen Leckereien tatsächlich noch etwas anfangen. Um die Plätzchen zu verwerten, ist es am einfachsten, eine neue Süßspeise daraus zuzubereiten.

So kann man trockene Kekse, Printen und Lebkuchen mit den Händen grob zerkleinern und die Brösel als Kuchen- oder Tortenboden verwenden. Alternativ dazu lässt sich zum Beispiel aus gemahlenem Lebkuchen auch ein Maulwurfkuchen herstellen, der traditionell mit zerkleinertem Schokoladenkuchen bedeckt und innen mit einer leckeren Creme gefüllt ist.

Um die Plätzchen zu verwerten, ist es am einfachsten, eine neue Süßspeise daraus zuzubereiten.

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Keksreste in neuem Design

Aus den weihnachtlichen Naschereien können aber auch andere Desserts entstehen: Wie wäre es zum Beispiel mit einem leckeren Schicht-Dessert, bei dem abwechselnd Joghurt, Kirschen und Plätzchenkrümel in ein Glas geschichtet werden. Die Krümel können aber auch unter Vanilleeis oder ein Parfait gemischt oder im Tiramisu verwertet werden.

Auch ein Milchshake mit Lebkuchen oder in Milch eingeweichten Plätzchenresten ist möglich: Die zerkleinerten Gebäckstücke werden dafür mit Milch in einem Standmixer bis zur gewünschten Konsistenz gemischt und zum Beispiel mit einer Kugel Eis getoppt. Aus Spekulatius und anderen Keksen können zudem Cremes, Mousse oder Aufstriche werden, indem die Keksreste mit Sahne und Butter klein gemixt werden.

Eine weitere Variante ist es, die Plätzchenreste zu zerbröseln und zum Beispiel mit Haferflocken, Nüssen und Ahornsirup zu Frühstücksmüsli oder Granola zu verarbeiten. Im Ofen gebacken werden die Reste so knusprig und können als Topping im Joghurt oder Quark am Morgen gegessen werden.

Herzhaftes mit Zimt und Anis

Wer aber genug vom süßen Schlemmen hat, kann aus dem Weihnachtsgebäck auch herzhafte Speisen machen: So kann beispielsweise aus Lebkuchen eine leckere Soße entstehen, die zu Gemüse oder Rindfleisch serviert wird. Die harten Lebkuchen dienen dabei als Soßenbinder. Hierbei sollte der Lebkuchen aber möglichst wenig Schokolade und keinen Zuckerguss enthalten. Manchmal wird auch eine Lebkuchen-Tomatensoße für Nudeln empfohlen. Aufgekocht mit Wasser, Zwiebeln, Tomatenmark und Gewürzen, lösen sich die Lebkuchenreste allmählich auf und können anschließend püriert oder herausgesiebt werden.

Zudem gibt es auch Rezepte für herzhafte Chutneys, die durch die gemahlenen Gebäckreste ihre Süße bekommen. So kann man auch hier etwa Tomaten und Lebkuchen kombinieren. Außerdem können süße Chutneys mit Quitten oder Cranberrys und gemahlenen Keksen auch gut zu herzhaften Speisen harmonieren.

Den Schokomännern an den Kragen

Auch beliebt und oft in viel zu großen Mengen gekauft, sind die Weihnachtsmänner aus Schokolade. Um sie zu verwerten, können daraus am einfachsten selbstgemachte Schokoladentafeln geschmolzen werden, die durch Nüsse, Trockenobst oder Smarties einen neuen Geschmack bekommen. Natürlich passen die geschmolzenen Schokomänner auch in den Kuchenteig oder im Pudding und Mousse.

Eine weitere Alternative für kalte Wintertage: Einfach  die Schokolade in heißer Milch schmelzen und als warmen Kakao trinken. Und wer zu Silvester sowieso Schokoladenfondue macht, kann die ehemalige Weihnachtsschokolade auch dafür benutzen.

Rund ein halbes Kilogramm Weihnachtssüßigkeiten kauft ein deutscher Verbraucher durchschnittlich in der Weihnachtszeit. Da bleibt schon mal was übrig.

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Wie kann man Reste vom Weihnachtsmenü verwerten?

Aber nicht nur Lebkuchen, Plätzchen und Schokolade, auch vom Weihnachtsmenü bleiben meistens Reste übrig. Um an ihnen noch Freude zu haben, können sie zu anderen Gerichten dazu gegessen werden. Ist zum Beispiel vom Weihnachtsbraten etwas übrig geblieben, schmeckt er auch kalt zum Frühstück oder Brunch. In Scheiben mit Remoulade oder Meerrettich passt er so zu Brot und Brötchen. Gleiches gilt auch beispielsweise für Ofengemüse oder gebratene Champignons.

Wer noch Salat vom Festessen übrig hat, kann hierzu die letzten Fleischstücke oder gebratenen Fisch in kleine Würfel schneiden und diese unter den Salat mischen. Auch ein Sandwich aus dem Salat und Braten- oder Fischresten lässt sich schnell zubereiten und kann zudem mit übrig gebliebenem Raclette-Käse und Gemüse belegt werden.

Ganz neue Gerichte zaubern

Wer aber die Tage nach Weihnachten keinen Appetit mehr auf die Zutaten des Festessens hat, kann aus den meisten Resten auch ganz neue Gerichte kochen, die einen nicht mal mehr an Braten, Rotkohl, Klöße und Co. erinnern.

Sehr gut eignen sich dafür zum Beispiel Aufläufe aller Art: Ob Bratenreste, Kartoffeln, Klöße oder Gemüse - fast alles passt in die Auflaufform. Aufläufe, die üblicherweise mit Hähnchenbrust gemacht werden, können durch die Reste von der Pute und Hackfleisch durch gewürfelte Stücke vom Rinder- oder Wildbraten ersetzt werden. Anstelle von Kartoffeln passen in Scheiben geschnittene Kartoffelklöße und anstatt von Nudeln machen sich auch Semmelknödel im Auflauf. Reste von grünen Bohnen und Champignons verfeinern das Gericht zusätzlich. Zudem können Aufläufe auch mit dem übrig gebliebenem Raclette-Käse oder trockenen Brotstücken überbacken werden.

Reste vom Braten ersetzen zudem bei Geschnetzeltem und Frikassees einen Teil des Fleisches. Und auch übrig gebliebene Sahne oder Milch finden darin ihren Platz. Als Beilage schmecken die letzten  Klöße, Kartoffeln oder Spätzle. Letztere können auch als Käse-Spätzle mit Käseresten zubereitet werden. Gemüsereste lassen sich zudem problemlos für Ofengemüse oder Reispfannen nutzen oder zu Suppen und Eintöpfen verwerten – und das ohne noch nach Weihnachten zu schmecken.

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