Nachkomme des Esperanto
Die internationale Plansprache Ido entstand aus einer reformatorischen Bewegung innerhalb der Esperantowelt, angeführt vom bekannten Pariser Mathematiker und Logiker Professor Couturat. Auf dessen Anregung wurde 1901 die “Delegation zur Annahme einer internationalen Hilfssprache” (“Delegation pour l’adaption d’un langue auxiliare international”) gegründet. Diese sollte das “weltweite Sprachenproblem” lösen und eine leicht erlernbare Sprache ausarbeiten.
Die zu diesem Zweck berufene Kommission aus Sprachforschern, Wissenschaftlern und Philosophen, bestehend u.a. aus dem deutschen Chemiker und späteren Nobelpreisträger Wilhelm Ostwald, dem dänischen Sprachwissenschaftler Otto Jespersen und dem französischen Linguisten und ehemaligen Förderer des Esperanto Marquis de Beaufront, entschied sich 1907, Esperanto “wegen seiner bereits großen Verbreitung” als Grundlage zu nehmen und abzuändern – Ido (Esperanto für “Nachkomme, Abkömmling”) war geboren. Wie auch Esperanto folgt Ido dem Grundsatz der größtmöglichen Internationalität, dass nämlich nur jene Wörter bzw. Wortstämme in den Wortschatz integriert werden, die möglichst vielen Menschen in Europa und in überseeischen Ländern bekannt sind. Dabei folgt man bei der Wortbildung der DEFIRS-Formel, einem Mix aus Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Russisch und Spanisch.