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Hyperparathyreoidismus

eine Überproduktion an Parathormon in der Nebenschilddrüse. Man unterscheidet je nach Ursache einen primären, sekundären oder tertiären H.
1. Der primäre Hyperparathyreoidismus zeichnet sich durch eine unabhängig von anderen Parametern wie Kalzium- oder Phosphatspiegel auftretende, gesteigerte Parathormonproduktion aus, vor allem bei gutartigen Tumoren der Nebenschilddrüse (Adenomen), seltener bei bösartigen Tumoren. Das Parathormon bewirkt eine Erhöhung der Kalzium- und Phosphatspiegel in Blut und Urin mit der Folge von Nierensteinbildung, Knochenentkalkung, Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Appetitlosigkeit, Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren, vermehrter Gallensteinbildung oder Entzündungen der Bauchspeicheldrüse. Die Behandlung besteht in der operativen Entfernung oder Teilentfernung der vergrößerten Nebenschilddrüsen bzw. der Entfernung des Tumors.
2. Der sekundäre Hyperparathyreoidismus tritt bei erhöhtem Bedarf an Parathormon auf, vor allem in Folge von Erkrankungen mit vermindertem Kalziumspiegel im Blut, meist bei chronischer Niereninsuffizienz (renaler sekundärer Hyperparathyreoidismus), aber auch durch verminderte Kalziumaufnahme über den Darm bzw. eine verminderte Bildung von Vitamin D in der Leber. Die Therapie des sekundären Hyperparathyreoidismus besteht neben der Behandlung der Grunderkrankung in der Gabe von Vitamin D und Kalziumpräparaten.
3. Von einem tertiären Hyperparathyreoidismus spricht man, wenn sich die Nebenschilddrüsenüberfunktion bei einem sekundären Hyperparathyreoidismus verselbstständigt (Adenombildung oder übermäßige Zunahme von Nebenschilddrüsengewebe) und sich eine Hyperkalzämie entwickelt. In diesem Fall ist eine chirurgische Entfernung der vergrößerten Epithelkörperchen notwendig.
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