Lexikon
Mehrchörigkeit
[
-kœ-
]im weiteren Sinne eine Musizierpraxis, bei der zwei und mehr Chöre räumlich und nach Stimmen getrennt singen (zugleich oder abwechselnd). Nach biblischen Motiven entstand im frühen Mittelalter eine Tradition der Mehrchörigkeit, die durch das ganze Mittelalter hindurch anhielt (antiphonaler Gesang). Mehrchörigkeit im engeren Sinne bezeichnet venezianische Musizierpraktiken am Ende des 16. Jahrhunderts (A. Willaert, A. und G. Gabrieli, später auch C. Monteverdi), bei denen zusätzlich Instrumentalgruppen herangezogen wurden. Diese Form von Mehrchörigkeit beeinflusste die Entstehung von Sonate und Konzert. In Deutschland verbreitete sie sich durch H. L. Haßler, M. Praetorius und H. Schütz. Das Prinzip der Mehrchörigkeit wird auch noch in späteren Epochen angewandt, u. a. bei H. Berlioz (Te Deum, 1855) und G. Mahler (8. Symphonie, 1907).
Wissenschaft
Erster Schritt zur Impfung gegen HIV?
Trotz jahrzehntelanger Forschung gibt es bislang noch keinen Impfstoff gegen das humane Immundefizienz-Virus HIV. Nun haben vier Forschungsteams unabhängig voneinander an Rhesusaffen und Mäusen erste Erfolge auf dem Weg der Impfstoffentwicklung erzielt. Mit Hilfe einer Technik namens Keimbahn-Targeting griffen sie in die Reifung...
Wissenschaft
Gute Aussichten für grünes Gas
Eine Anlage in Großbritannien zeigt, wie sich Biomethan produzieren lässt, dessen Klimagasemissionen gegen Null gehen. Ist das die Zukunft der Biogastechnologie? von KLAUS SIEG Mit fast 10.000 Anlagen ist die Biogasbranche in Deutschland weltweiter Spitzenreiter. Die Technologie der Biogasnutzung bietet viele Vorteile. Mit ihr...
Weitere Lexikon Artikel
Weitere Artikel aus der Wissensbibliothek
Weitere Artikel auf wissenschaft.de
Vulkane spucken Diamanten
Intervallfasten hilft nur bedingt
Die Rolle der Faszien
Sonnenfinsternis in Maria Toast
Natur neu erfinden
Frühe Diagnose