Wissensbibliothek
Was geschah mit dem Werk des Astronomen?
Es wurde Rheticus zur Veröffentlichung überlassen. Als dieser gegen Ende des Jahres 1542 wieder heimreiste, vertraute ihm der kranke Kopernikus sein umfangreiches Manuskript an: »Viermal neun Jahre habe ich daran gearbeitet. Es ist alles durchdacht und niedergeschrieben, es wird vor der Welt bestehen können.« Rheticus brachte das Manuskript nach Nürnberg, wo es unter seiner Aufsicht und der des protestantischen Theologen Andreas Osiander gedruckt wurde.
Osiander beging dabei einen Vertrauensbruch. Er änderte die Original-Einleitung von Kopernikus, der sein Werk Papst Paul III. gewidmet hatte, und fügte ein eigenes Vorwort hinzu, in dem er die neuen Erkenntnisse als bloße Hypothese bezeichnete. Kopernikus konnte sich nicht mehr wehren. Als er das erste Exemplar seines Werks erhielt, war er bereits schwer krank. Er starb am 24. Mai 1543 in Frauenburg.
Übrigens: Auch wenn Kopernikus noch von einigen irrigen Annahmen ausging – wie beispielsweise, dass sich Planeten auf exzentrischen Kreisbahnen bewegen –, so schuf er doch die Voraussetzung für die Präzisierung durch Kepler und Galilei. Dass die Kirche seine Schriften 1616 auf den Index setzte, konnte ihrer Wirkung nichts mehr anhaben.
Mit Schwung in die Quantenwelt
Ein nanometerkleines Kügelchen schwingt mit äußerst geringer Dämpfung. Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten, um die Quantenphysik zu testen. von DIRK EIDEMÜLLER Die Quantenmechanik ist voll von Eigentümlichkeiten. So sind Quantenobjekte Welle und Teilchen zugleich, sie können sich zu ein und derselben Zeit an mehreren Orten...
Anders, als man denkt
„Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.“ Diese Formulierung stammt von Wilhelm Busch, der damit die Erwartungen des 19. Jahrhunderts poetisch auf den Punkt gebracht hat. Damals wurde Wissenschaft zum Beruf, was für den Soziologen Max Weber bedeutete, dass die Welt berechenbar und damit entzaubert wurde. Dies geschah...