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Lernen mal anders: Acht Begriffe aus der Welt der Liebe
Das Internet wird von vielen als zweite sexuelle Revolution (nach der ersten der 1960er) gefeiert. Doch gerade Teenager und Jung-Erwachsene stellt das auch vor ungeahnte Herausforderungen. Denn das gesamte Sex-Thema wimmelt nur so vor Begriffen und Abkürzungen. Acht besonders häufige davon, will das folgende ABC genauer erklären.
Amateure
Wer durch die erotischen Bereiche des Internets streift, stolpert automatisch über einen Begriff: „Amateure“. Amateure sind im sexuellen Bereich Menschen von Nebenan – im Gegensatz zu beispielsweise professionellen Pornodarstellern. Egal was sie machen, ob ein Pärchen sich beim Liebesspiel filmt oder ein Camgirl sich bei der Selbstbefriedigung zeigt, dabei geht es immer nur um den Spaß, das Sich-Zeigen und nicht primär um Geld. Zu finden sind Amateure meist in sogenannten „Amateur-Communities“ - eine Art von Sozialem Netzwerk für Amateur-DarstellerInnen.
BDSM
Wer auf einer Internetseite den BDSM-Reiter anklickt, stellt schnell eines fest: Häufig geht es um schwarze Kleider und nicht selten kann es ziemlich ruppig zugehen. Das ist Absicht, denn BDSM ist die Abkürzung für
- Bondage & Discipline
- Dominance & Submission
- Sadism & Masochism
Also unzählige Praktiken, bei denen es immer um Kontrolle und Unterwürfigkeit geht. Dass dabei aber immer jemand in Lack und Leder jemand anderen den Po vertrimmt, ist indes ein Porno-Klischee. BDSM hat sehr viel breiter aufgefächerte Spielarten – und kann im Fall von Bondage auch eine echte Kunstform sein.
Dirty Talk
„Sag was Schmutziges zu mir“ – „Küche, Badezimmer“. Dieser alte Witz dürfte Jugendlichen bekannt sein und meist der erste Kontaktpunkt mit der Welt des Dirty Talk sein. Dabei geht es allerdings um viel mehr. Denn unsere Lust kann gesteigert werden, wenn unser Gehirn auf einer weiteren Ebene beteiligt ist. Ein mächtiges Instrument dazu sind anregende Worte. Das ist Dirty Talk. Die Liebenden sagen sich dabei gegenseitig Sachen, die sie selbst und das Gegenüber zanturnen. Das können Anfeuerungen sein oder Lob aber auch Dinge, die für Außenstehende erniedrigend klingen; erlaubt ist, was gefällt. Doch vor allem härtere Sprüche sollte man erst verwenden, wenn man weiß, dass der Partner sie richtig versteht. Sonst wird aus dem Liebesspiel schnell ein handfester Streit.
Löffelchenstellung
Die Löffelchenstellung ist eine beliebte Sexposition, bei der die Partner mit leicht angezogenen Beinen hintereinander auf der Seite liegen – wie die Löffelchen in der Schublade. Durch diese Stellung kommt es zum größtmöglichen Körperkontakt, weswegen die Löffelchenstellung auch als besonders intim und liebevoll wahrgenommen wird.
Dildo/Vibro
Die beliebtesten Sexspielzeuge sind Dildos und Vibratoren. Doch worin der Unterschied zwischen beiden besteht, wissen viele nicht – was auch daran liegt, dass beide äußerlich oftmals absolut identisch sind.
Dabei ist es eigentlich ganz einfach:
- Ein Dildo ist ein mehr oder weniger penisförmiges Sexspielzeug, aber ohne jede weitere Funktion. Ob nun wabbeliger Latex-Helfer oder edler Glasdildo, sie erzeugen Erregung nur durch ihre Form.
- Ein Vibrator ist hingegen oft (aber nicht immer) ähnlich geformt, hat aber immer irgendeine Zusatzfunktion. Das können einfache Vibrationen sein, aber auch programmierbare "Brumm-Intervalle“. Damit wiederum kann der Vibrator auf mehrere Arten Lust verschaffen.
Zudem gibt es noch weitere Unterschiede, je nachdem, für welche Körperöffnung sie gedacht sind. Aber von diesen beiden Primär-Unterscheidungsmerkmalen geht alles Weitere ab.
Kamasutra
Wer auf der Suche nach mal etwas anderen und ausgefalleneren Sexstellungen wie der Wippe oder der Schenkelklammer ist, sollte es mal mit Stellungen aus dem Kamasutra ausprobieren. Der Begriff Kamasutra kommt übrigens aus dem indischen Sanskrit und heißt „Liebes-Leitfaden“, soll also als Anleitung für Liebe, Erotik, Lust und Leidenschaft dienen. Insgesamt gibt es 729 Kamasutra-Stellungen, mit denen ungeahnte Lustpunkte des Körpers erreicht werden sollen.
Blümchen-/Vanilla-Sex
Vor allem die Sexindustrie lebt davon, Geld damit zu machen, indem sie immer härtere Praktiken zeigt. Und so kam es, dass sich der Begriff von Vanilla-Sex etablierte, der sich im Deutschen am besten mit Blümchensex übersetzen lässt. Ganz normaler Sex also, zwischen zwei Menschen ohne herausfordernde Stellungen. Er kann, muss aber nicht in der Missionarsstellung stattfinden (auch wenn das viele mit Blümchensex assoziieren). Und ganz wichtig: Auch wenn es oft anders dargestellt wird, am Blümchensex ist nichts langweilig oder kritikwürdig – wenn er beiden Partnern vollkommen ausreicht.
„Ländersex“
Überraschend viele Sexpraktiken werden mit Ländernamen codiert. Dabei dürfte es nur einen geben, der Eingang in die Alltagssprache gefunden hat, Französisch. Doch was bedeuten denn die anderen Länder-Spielarten?
- · Französisch: Ein Partner befriedigt den anderen mit dem Mund
- · Griechisch: Analverkehr
- · Spanisch: Eine Frau befriedigt einen Mann dadurch, dass sie ihre Brüste zusammenpresst und er seinen Penis dazwischenschiebt
- · Englisch: Einer der Partner ist gefesselt und/oder trägt eine Augenbinde. Der andere Partner dominiert ihn
- · Italienisch: Funktioniert wie Spanisch, bloß dass der Penis in der Achselhöhle gerieben wird
- · Schwedisch: Eine Art Petting mit „Happy End“. Beide Partner befriedigen sich gegenseitig mit den Händen bis zum Höhepunkt
- · Russisch: Ein Partner massiert den Intimbereich des anderen mit durch Gleitgel oder Öl „flutschig“ gemachten Händen
- · Thailändisch: Beide Partner sind nackt, ein Partner massiert den anderen mit seinem ganzen Körper
Übrigens gibt es auch „Deutsch“, das wiederum ist der Code für den schon erwähnten Blümchensex. Ob man damit auf Langeweile-Klischees anspielt, ist jedoch unbekannt.