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Valentin Seehausen für die Grünen

Valentin Seehausen kann ein konkretes Datum für den Beginn seines politischen Engagements nennen: den 12.11.2008. An dem Tag organisierte er eine erfolgreiche Schülerdemo: "1.500 demonstrierende Schüler, tolle Presse, Lehrer und Eltern gaben ihre Zustimmung. Man kann etwas erreichen kann, wenn man sich reinhängt und sich schlau anstellt."

Die Ziele, die er als Bundestagsabgeordneter verfolgen würde, schildert er auf seiner meinvz-Seite - in deftigen Worten: 1) Bildung kostenlos für alle! Bildungsinvestitionen müssen massiv erhöht werden- am liebsten würde ich sie verdoppeln, aber erzählt das mal einem Finanzminister! 2) eine nachhaltige und gerechte Wirtschaft: Profitmaximierung und das verblödete Orientieren am Shareholder Value haben uns in diese Wirtschaftskrise geführt. 3) konsequenter Ausbau regenerativer Energien: Wir wollen die Energiewende jetzt! Scheiß auf die Profitinteressen von RWE, EON etc. 4) Gerechtigkeit: Wusstest du, dass die Urheber der Finanzkrise anteilsmäßig ca. halb so viele Steuern zahlen, wie "normale" Bürger? Ich schlage eine Neuregelung der Sozialabgabe vor." Durchsetzen würde Seehausen seine Vorhaben im Finanzausschuss: "Im Kapitalismus geht nichts am Geld vorbei!"

Vom Wahlprogramm seiner Partei sei er ganz überwältigt: "Ökologie, Gerechtigkeit und Freiheit sind die Maxime. Zu jedem Gesellschaftsbereich sind Verbesserungsvorschläge genannt. Am besten ist wohl, dass unsere drei Krisen der Wirtschaft, Umwelt und Gerechtigkeit zusammen gelöst werden können. Umweltbranchen sind der vielversprechendste Wirtschaftszweig und gerechtere Einkommensverteilung bedeutet auch wirtschaftlichen Wohlstand."

Auf die Politikverdrossenheit seiner Generation angesprochen, wettert Seehausen: "Was heißt hier meiner Generation? Politikverdrossenheit gibt es in jeder Generation. Politik lebt vom Mitmachen, von Transparenz und von Ehrlichkeit. Diese Werte fehlen in unserer Demokratie zunehmend. Wenn man mehr direkte Demokratie einführt, Bürgerräte, Volksentscheide, und dort wichtige Entscheidungen fällt und umsetzt, die im Leben ankommen, dann haben die Leute auch wieder Lust, mitzugestalten." Für sich und seine jungen Politikerkollegen würde er sich dagegen wünschen, dass sie "ernster genommen werden und ihre Ideen, vor allem, wenn sie idealistisch sind, geprüft und honoriert werden". Seine Freunde habe er jedenfalls dazu "verpflichtet", ihn zu wählen.

Zum politischen Berlin sagt Seehausen: "Im Bundestag zu sitzen, wäre ein Traum. Ich würde alle politisch interessanten Leute persönlich treffen, die sozialen Netzwerke kennen lernen, die in Deutschlands Machtzentrale walten. Nerven würden mich Lobbyisten, die versuchen, ihre wirtschaftlichen Interessen durchzusetzen."


Zur CSU-Kandidatin Dorothee Bär

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