wissen.de Artikel
Frankfurter Buchmesse 2015
Hätten Sie es gewusst? Die Buchmesse in Frankfurt steht in einer mehr als 500 Jahre alten Tradition. Denn schon kurz nach der Erfindung des Buchdrucks wurden hier die jeweils neuesten Druckerzeugnisse vorgestellt und gehandelt. In ihrer modernen Form existiert die Frankfurter Buchmesse allerdings erst seit 1949, sie wurde damals vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels gegründet. Obwohl sie auch eine Publikumsmesse ist, dient die Buchmesse heute in erster Linie als internationaler Treff für die Branche der Verleger, Buchhändler, Autoren und unzähligen weiteren mit der Buchproduktion verbundenen Dienstleistungen.
Mal wieder: Streit um Rushdie
Zu den Schwerpunktthemen auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse gehören die Meinungsfreiheit und das Thema Grenzverläufe. Passend dazu wird der Schriftsteller Salman Rushdie die Keynote zur Eröffnung der Buchmesse halten. Er wurde 1989 wegen seines Buchs "Die satanischen Verse" vom damaligen Oberhaupt des Iran, Ayatollah Khomeini mit einer Fatwa belegt.
Seine Erfahrungen verleihen dem weltweit bekannten Autor daher eine gewichtige Stimme in der Diskussion über die Meinungsfreiheit im Publizieren. Und an Reaktionen fehlt es nicht: Schon im Vorfeld kündigte der Iran an, die Frankfurter Buchmesse boykottieren zu wollen und rief auch andere islamische Länder zu einem Protest gegen Rushdies Auftritt auf.
Indonesien als Ehrengast
Exotisch und poetisch, traditionell und modern: In diesem Jahr ist Indonesien der Ehrengast der Frankfurter Buchmesse. Obwohl der Inselstaat bei uns auf der literarischen Landkarte noch ein ziemlich weißer Fleck ist, handelt es sich immerhin um das Land mit der viertgrößten Bevölkerungszahl weltweit – nur China, Indien und die USA haben mehr Einwohner.
Unter dem Motto "17.000 Inseln der Imagination" gibt Indonesien nun erstmals im deutschsprachigen Raum vielschichtige Einblicke in seine reiche Literatur- und Kulturlandschaft. Immerhin 70 indonesische Autoren und Autorinnen kommen auf die Frankfurter Buchmesse und stellen Neuerscheinungen ihrer Werke in deutscher Sprache vor. Zahlreichen Lesungen sowie ein umfangreiches Programm in Frankfurter Museen und Institutionen laden zu einer kulturellen Entdeckungsreise in den Inselstaat und seine Kultur ein.