Wissensbibliothek
Mexiko: Stabiler Staat in Lateinamerika
Warum riegeln die USA Mexikos Nordgrenze ab?
Um illegale Einwanderung zu unterbinden. Viele Mexikaner wandern in die USA aus, um besser bezahlte Jobs zu finden. 2006 stimmte der US-Senat einem Antrag zu, die Grenze mit einem 600 km langen Zaun abzuriegeln.
Landesnatur
Was ist der »Popocatépetl«?
Ein 5465 m hoher Vulkanberg. Der Popocatépetl (»rauchender Berg«) erhebt sich im Hochland – ebenso wie der Iztaccíhuatl (5286 m) und der höchste Vulkangipfel des Landes, der Citlaltépetl (5700 m).
Welchen Naturkatastrophen ist das Land ausgesetzt?
Erdbeben, Vulkanausbrüche und Hurrikans treten häufig auf. So wurde das Land 1985 von einem schweren Erdbeben heimgesucht, bei dem tausende Menschen starben. In der Hauptstadt Mexico wurden 35 % der Gebäude mit mehr als vier Stockwerken zerstört.
Wirtschaft
Wie wichtig ist Erdöl?
Sehr wichtig. Mit einer Fördermenge von 189 Mio. t liegt Mexiko an vierter Stelle der Ölförderländer. Die verstaatlichte Erdölwirtschaft stellt rd. 7 % der Gesamtausfuhr.
Die Industrie konzentriert sich in der Hauptstadt und im Grenzbereich zu den USA. Sie umfasst die Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln, Textilien, Eisen, Stahl, Maschinen, Kraftfahrzeugen, Elektro- und Chemieprodukten. Große Bedeutung hat der Tourismus. Für den internationalen Fremdenverkehr wurden entlang der Küsten und in der Nähe alter Ruinenstätten neue Touristengebiete erschlossen. Zudem ist Mexiko reich an Bodenschätzen. Neben Erdöl und Erdgas werden Eisen-, Blei-, Zink-, Kupfer- und Silbererze, Gold, Quecksilber, Uran, Schwefel und Kohle gefördert. Das Land ist der größte Silberproduzent der Erde.
Geschichte
Wer zerstörte das Aztekenreich?
Der Spanier Hernando (Hernán) Cortés (1485–1547). Er landete 1519 an der Ostküste Mexikos und marschierte mit seinen Truppen zur aztekischen Hauptstadt Tenochtitlán. Die Azteken hatten seit dem 14. Jh. und auf der Grundlage reicher älterer Kulturen einen mächtigen und blühenden Staatenbund geschaffen. Den Konquistadoren hatten sie letztlich nichts entgegenzusetzen. Montezuma II. (Motecuzoma, Reg. 1502–1520), Herr über das Aztekenreich und Gefangener der Spanier, starb am 30. Juni 1520. Cortés zerstörte die herrliche Hauptstadt sowie das Aztekenreich und nahm das Land für Spanien in Besitz.
1535 wurde Mexiko das spanische Vize Königreich Neuspanien und erlangte durch seinen Silberreichtum große Bedeutung für das Mutterland. Die ersten Freiheitskämpfer blieben erfolglos, erst 1821 gelang es, die Spanier zu besiegen. Mexiko wurde unter Agustín de Itúrbide (Agustín I.) unabhängiges Kaiserreich. Innere Zwistigkeiten führten zum Rücktritt des Kaisers (1823) und zur Proklamation der Republik (1824).
Aber die Rivalitätskämpfe der mexikanischen Generäle führten zu dauernden Unruhen und schwächten das Land erheblich. Mit US-amerikanischer Hilfe löste sich 1836 Texas von Mexiko. Im Krieg gegen die USA (1846 bis 1848) verlor Mexiko seine gesamten Nord-Provinzen.
Wer war Porfirio Díaz?
Mit Unterbrechung war er von 1877–1911 Präsident von Mexiko. Díaz (1830–1915) bekämpfte Klerikale, Franzosen und Kaiser Maximilian. Er befriedete mit diktatorischer Gewalt das bürgerkriegsgeschwächte Land, sanierte die Wirtschaft und baute das Eisenbahn- und Telegrafienetz auf. 1911 wurde er durch einen Aufstand unter Francisco I. Madero mit nordamerikanischer Hilfe gestürzt. Madero, der sich 1910 zum Gegenpräsidenten proklamieren hatte lassen, war Repräsentant der gemäßigten »Liberalen«, die eine Veränderung der politischen und sozialen Verhältnisse herbeiführen wollten.
Die sozialistische Richtung setzte sich schließlich durch (Industrieverstaatlichung, Bodenreform, Bekämpfung der Kirche, Verfassung von 1917) und organisierte sich in der »Nationalen Revolutionären Partei« (PNR), die erst im Jahr 2000 nach 71-jähriger Herrschaft die Regierungsgewalt verlor. Die Präsidentschaftswahlen 2006 gewann Felipe Calderón von der konservativen »Partido Acción Nacional« (PAN) mit einem hauchdünnen Vorsprung vor dem gemäßigten Linkspolitiker López Obrador.
Wer war Emiliano Zapata?
Neben Francisco »Pancho« Villa führte der mexikanische Revolutionsführer Emiliano Zapata (* 1879 oder 1883 in Anenecuilco, Morelos, † 10. April 1919 Gut Chinameca, ermordet) die bürgerlich-demokratische Revolution gegen General Porfirio Díaz. Er vertrat die verarmten Bauern des Südens, die sog. Zapatistas. 1911 wurde Díaz als Präsident gestürzt. Im »Plan von Ayala« forderte Zapata eine Agrarreform. Er zählt zu den Nationalhelden Mexikos und ist eine Symbolfigur der lateinamerikanischen Bauernbewegungen. Villa und Zapata führten auch die Revolution gegen General Victoriano Huerta. 1914 eroberten sie die mexikanische Hauptstadt, ohne jedoch die Möglichkeit zur Machtübernahme im Bündnis mit der Arbeiterschaft zu nutzen. Präsident Venustiano Carranza verkündete 1917 eine bürgerliche Verfassung. Die von Villa und Zapata geführte Partisanenbewegung wurde systematisch zerschlagen.

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