Wahrig Herkunftswörterbuch

Märtyrer
Im religiösen Sinn ist das ursprünglich „(Gerichts)Zeuge“ bedeutende griech. martyr erstmals im Neuen Testament belegt. Dort bezeichnet es jemanden, der Zeugnis vom Leben Jesu gibt (z. B. einen Apostel). Nach den römischen Christenverfolgungen (von etwa 150 n. Chr. an) wurde das Wort zum Ehrentitel für jemanden, den man wegen seines Glaubens an Christus getötet hatte. Der „Zeuge“ war so zum kultisch verehrten „Blutzeugen“ geworden, und in dieser Bedeutung gelangte der Begriff über ahd. martirari als marteraere, merteraere ins Mittelhochdeutsche. Die nhd. Form Märtyrer (bzw. die oberdeutsche Variante Martyrer) ist eine im 16./17. Jahrhundert entstandene Wiederangleichung an das Griechische. Die ersten Märtyrer rissen niemanden mit in den Tod anders als die heutigen islamistischen Selbstmordattentäter, die sich dennoch als Märtyrer fühlen. Sie berufen sich dabei auf die dritte Sure des Korans, deren Auslegung jedoch unter Muslimen umstritten ist: „Wer für seinen Glauben gestorben ist, ist nicht tot, sondern lebt.“ Shahid, das arabische Wort für Märtyrer, bedeutete ursprünglich ebenfalls „Zeuge“.
Organoide sind wenige Millimeter große 3D-Zellkultursysteme. Sie können im Labor jahrelang wachsen. ©Labor von Mina Gouti, Pablo Castagnola, Max Delbrück Center
Wissenschaft

Gehirn aus der Petrischale

Die Hirnforscher nutzen Organoide, um zumindest Teile der Entwicklung des Gehirns verfolgen zu können.

Der Beitrag Gehirn aus der Petrischale erschien zuerst auf wissenschaft.de.

Wissenschaft

Einzelgänger-Planeten auf der Spur

Sie besitzen planetenähnliche Masse, sind aber nicht an einen Stern gebunden: Das Webb-Teleskop hat sechs neue „Rogue”-Planeten in einem galaktischen Nebel aufgespürt, die Hinweise auf mögliche Bildungsprozesse dieser mysteriösen Einzelgänger-Planeten liefern. Es zeichnet sich demnach ab, dass Himmelskörper, die fünfmal größer...

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon