Lexikon
Multilateralismus
im politischen Sprachgebrauch im weitesten Sinn ein Begriff, mit dem eine auf Kooperation und gemeinsames Konfliktmanagement zielende Außenpolitik mehrerer Staaten bezeichnet wird.
Während die klassische Außenpolitik sich durch Bilateralismus auszeichnet, sich also im Wesentlichen auf das direkte Verhältnis des eigenen zu einem anderen Staat konzentriert, ist eine moderne kooperative Außenpolitik im idealen Verständnis auf die Wahrung internationaler Stabilität, auf die Verbesserung der weltweiten Beziehungen des eigenen Landes sowie auf die Sicherung der globalen Lebensgrundlagen gerichtet. Mit der zunehmenden globalen Verflechtung auf wirtschaftlicher, kultureller und gesellschaftlicher Ebene sind Nationalstaaten heute gezwungen, nicht nur bilateral, sondern in übergeordneten kooperativen Verbundsystemen verstärkt multilateral zu agieren. Dabei kommt der außenpolitischen Selbsteinbindung in solche Systeme immer größere Bedeutung zu. So übertragen Nationalstaaten Teile ihre Kompetenzen auf übergeordnete Organisationen wie z. B die Europäische Union. Auf globaler Ebene besteht die UNO als multilateraler Staatenverbund. Innerhalb von supranationalen Organisationen wird die nötige Konsensfindung für kooperatives Handeln allerdings dadurch erschwert, dass bestehende Strukturen – wie z. B. das Vetorecht der fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates – es erlauben, rein nationalstaatliche Interessen in den Vordergrund zu rücken.
Wissenschaft
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Wissenschaft
Organe hin, Organe her
Warum bekam Charles Darwin aufgrund seiner Evolutionstheorie so viel Ärger mit kirchlichen Kreisen? Weil seine Erkenntnisse in fundamentalem Widerspruch zu dem Glauben standen, dass alle Arten seit Gottes Schöpfungsakt unverändert existieren. Die Quintessenz der Theorie Darwins war ja gerade, dass sämtliche Organismen-Arten keine...
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