Lexikon
Loire-Schlösser
[
lwa:r-
]am Mittellauf der Loire zwischen Tours u. Orléans gelegene, in Europa einzigartige Ansammlung von über 100 Renaissance-Schlössern, die stilist., künstler., histor. u. z. T. auch administrativ eine Einheit bilden. Nach der Festigung des Absolutismus zu Beginn des 16. Jh. verlagerte sich das höfische Leben bes. im Sommer von Paris an die Loire u. erlebte unter Katharina von Medici eine Blütezeit. Die wichtigsten L. sind Amboise, Blois, Bury, Chambord, Chenonceaux u. Azay-le-Rideau, alle zwischen 1493 u. 1539 erbaut u. z. T. mit ausgedehnten Gartenanlagen, die nächtl. Sommerfesten dienten, verbunden. Im Auftrag des Königs oder seiner Minister arbeiteten anfangs vor allem italien. Künstler (Fra Giocondo u. Domenico Bernabei da Cortona als Baumeister, D. Pacello da Mercagliano als Gartenkünstler) am Bau der L., später auch Franzosen (u. a. François de Pontbriant, J. u. D. Sourdeau, P. Nepveu, J. Coqueau u. A. de Troyes). Bei den Loire-Schlössern ist die Renaissance-Bauweise durchsetzt von Elementen der Gotik, die bis zum Ende des Hundertjährigen Krieges (1453) den Burgenbau bestimmt hatte, u. des Manierismus, der zur Entstehungszeit der L. in Italien bereits die Renaissance abgelöst hatte. So findet man meist vier runde Ecktürme sowie Dacherker, steile Dächer, rechteckige spätgot. Fenster, reich dekorierte Giebel, flächige Fassadengliederung u. eine schmuckfreudige Innenausstattung, die jedoch nicht überladen wirkt.
W. Hansmann, Das Tal der Loire. Schlösser, Kirchen u. Städte im „Garten Frankreichs“, Neuaufl. 1979. – H. Kreft, J. Müller-Marein, H. Domke, Schlösser an der Loire. 31980.
Wissenschaft
Jupiters gewaltsame Jugend
Im Zentrum des Gasriesen hat die Raumsonde Juno einen seltsamen Kern entdeckt. Ihre Messungen lassen auf eine brachiale Kollision mit einem anderen Urplaneten schließen. von THORSTEN DAMBECK Er ist der unangefochtene Herrscher unter den Planeten: Jupiter. Mit 318 Erdmassen übertrifft er die gesamte Masse aller anderen planetaren...
Wissenschaft
Einblicke in die Evolutionsgeschichte der Weintrauben
In Kolumbien haben Forschende die ältesten Traubenkerne der westlichen Hemisphäre entdeckt. Die 60 Millionen Jahre alten Fossilien belegen, dass sich die Weinrebengewächse, die ursprünglich wahrscheinlich aus Asien stammen, innerhalb weniger Millionen Jahre auf der Welt verbreitet haben. Weitere Funde fossiler Traubenkerne aus...
Mehr Artikel zu diesem Thema
Weitere Lexikon Artikel
Weitere Artikel auf wissenschaft.de
Himmlische Lichtspiele
Rettung für kostbare Wracks
Neutrinos von den Nachbarn
Wirklich wahr?
Blitzschnell aufgeladen
Machte der Asteroideneinschlag Ameisen zu Bauern?