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Panamerikansmus

das Streben nach einer allamerikan. Solidarität, bes. zur Abwehr der europ. Mächte. Die Bewegung begann mit dem von S. Bolívar einberufenen panamerikan. Kongress von Panamá, der ohne prakt. Ergebnis blieb. Seit 1889 übernahmen die USA die Führung, um die wirtschaftl. u. polit. Durchdringung Südamerikas zu fördern, bes. seit Gründung der Panamerikan. Union (PAU) 1910 in Washington, einer Vereinigung, der 21 amerikan. Staaten angehörten. In unregelmäßigen Abständen fanden panamerikan. Konferenzen statt. Auf der Konferenz in Havanna 1928 wurde zur Vermeidung inneramerikan. Kriege das Prinzip des obligator. Schiedsgerichts anerkannt; durch die Panamá-Erklärung 1939 wurden Kriegshandlungen innerhalb der 300-Seemeilen-Grenze untersagt. Die USA erzwangen den Abbruch der diplomat. Beziehungen zu den Achsenmächten. 1947 wurde das Prinzip einer gemeinsamen Verteidigung angenommen u. 1948 gegen den Kommunismus gewendet. 1948 wurde als Nachfolgerin der PAU die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) gegründet.
W. H. Calcott, The Western hemisphere. Austin, Tex. 1968. J. D. Martz u. L. Schoultz (Hrsg.), Latin America, The United States and the Inter-American system. Boulder, Colo. 1980.

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