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Bewegung und Ernährung: Wie ein ganzheitlicher Lebensstil Gelenke unterstützen kann
Warum Gelenke mitunter murren
Die menschlichen Gelenke kann man sich ähnlich den Stoßdämpfern eines Autos vorstellen. Im Fahrzeug sorgen die technischen Bauteile für eine angenehme sowie flüssige Fahrt, ohne harte Stöße direkt auf den Körper zu übertragen. So funktionieren auch die Gelenke in unserem Körper.
Knorpel agieren als Puffer, während die Gelenkflüssigkeit wie Schmieröl dazu beiträgt, dass die Bewegungen reibungslos verlaufen. Allerdings nimmt mit der Zeit die Menge an Knorpel und Flüssigkeit ab. Ohne diese Schutzmaßnahmen reiben die Knochen unmittelbar aufeinander, was sich zunächst unangenehm anfühlt und zu steifen Bewegungen führt. Dauerhaft resultieren daraus deutliche Schmerzen sowie eine Einschränkung der Mobilität.
Drei Kernfaktoren für gesunde Gelenke
Um unsere Gelenke gesund zu erhalten und die schmerzhafte Abnutzung zu verhindern, gibt es drei wichtige Grundlagen, welche in einem ganzheitlichen Ansatz berücksichtigt werden können:
- Knorpel stärken – Der Knorpel als Puffer zwischen den Knochen benötigt Schutz und Unterstützung beim Erhalt. Richtige Nährstoffe mittels gezielter Maßnahmen dienen als Katalysator.
- Schmierung fördern – Gelenkflüssigkeit bewirkt die Mühelosigkeit der Bewegung. Daher ist eine ausreichende Produktion derselben entscheidend, um Schmerzfreiheit zu gewährleisten.
- Schmerzen dämpfen – Damit Bewegung überhaupt möglich bleibt, lautet das Ziel, im Falle von Beschwerden diese systematisch zu reduzieren. Mit deren Linderung gelingt es, wieder mehr körperliche Mobilität und damit Lebensqualität zu erreichen.
Bewegung als Medizin: lieber smart statt hart
Ein aktiver Lebensstil stellt einen der besten Ansätze für die langfristige Gelenkentlastung dar. Dabei geht es um kontinuierliche und sanfte Bewegung zur Unterstützung der Gelenke, nicht um hartes Training. Tägliche Mobilität lautet hier die Zauberformel.
Mit sanften Dehnübungen und Faszienroutinen bleibt die Beweglichkeit erhalten, da eine mögliche Versteifung langsamer voranschreitet. Übungen wie Yoga oder Tai-Chi tragen zusätzlich dazu bei, die Gelenke geschmeidig zu halten und die Flexibilität zu fördern.
Zudem ist es wichtig, die Muskulatur zu stärken, um die Gelenke optimal zu stabilisieren. Workouts an zwei bis drei Tagen in der Woche helfen beim gezielten Training von Bein-, Hüft- und Rumpfmuskulatur. Eine starke Muskelstruktur wirkt wie ein Schutzpolster, das die Gelenke entlastet, Stöße abfängt und einen Teil der Beanspruchung übernimmt.
Ferner unterstützt Low-Impact-Ausdauerbewegung, etwa Gehen, Schwimmen oder Radfahren, zusätzlich die Produktion von Gelenkflüssigkeit. Die Gelenke bleiben gut geschmiert, ohne übermäßig gefordert zu werden.
Eine Integration dieser Bewegungen in den Alltag trägt wesentlich zu einer besseren Gelenkgesundheit bei. Bei Bedarf kann auch Physiotherapie eingebunden werden, um Dysbalancen zu korrigieren und die Bewegungsfreiheit weiter zu optimieren.
Ernährung, die Entzündungen bremst und Gewebe versorgt
“Was wir essen, hat einen direkten Einfluss auf unsere Gelenkgesundheit. Die richtige Ernährung fördert den Gewebeaufbau und hilft gleichzeitig dabei, Entzündungen zu reduzieren, die zu Gelenkschmerzen führen können”, erklärt dazu Dr. Dado Tosic, Arzt für ästhetische Medizin und Experte von Wellbe Kollagen.
- Eiweiß für den Gewebeaufbau: Protein ist ein wesentlicher Bestandteil für den Aufbau von Knorpeln und Muskeln. Eine proteinreiche Ernährung unterstützt die Regeneration sowie die Stärkung des Bindegewebes.
- Farbenfrohes Gemüse und Obst: Antioxidantien in buntem Obst und Gemüse helfen, die Zellen zu schützen und entzündungshemmend zu wirken.
- Omega-3 als Entzündungshemmer: Studien belegen, dass Omega-3-Fettsäuren vielseitig an der Instandhaltung von Gelenken beteiligt sind. Diese organischen Elemente finden sich in fettreichem Fisch oder als Nahrungsergänzungsmittel.
Ergänzungen mit Augenmaß können sinnvoll sein
Parallel zu Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung vermögen Nahrungsergänzungsmittel einen wertvollen Beitrag zur Gelenkgesundheit zu leisten. Diese sollten jedoch nicht als Ersatz, sondern als ergänzende Maßnahme betrachtet werden.
“Kollagen Typ II ist ein essentieller Bestandteil des Knorpelgewebes. Die Einnahme von Kollagenpeptiden kann die Knorpelregeneration unterstützen und zur Schmerzlinderung beitragen”, führt Dr. Tosic weiter aus. Ebenso spielt Hyaluronsäure eine bedeutende Rolle, da sie für die Schmierung der Gelenke sorgt und die Gelenkflüssigkeit fördert. Besonders bei arthritischen Beschwerden kann sie dabei helfen, die Beweglichkeit zu verbessern und Linderung herbeizuführen.
Ein weiteres hilfreiches Supplement stellt MSM (Methylsulfonylmethan) dar. Es handelt sich um ein natürliches Produkt, das entzündungshemmende Eigenschaften besitzt und durch Schmerzlinderung die Bewegungsfreiheit steigert.
“Solche Ergänzungen zeigen in vielen Fällen nach etwa 4 bis 6 Wochen erste positive Effekte, sollten allerdings immer in Kombination mit einer ganzheitlichen Strategie aus Bewegung und Ernährung verwendet werden, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen”, betont der Experte. Eine Anwendung in besonderen Lebensumständen, beispielsweise einer Schwangerschaft oder bei bestehenden Allergien, muss zudem immer zur Sicherheit mit dem Hausarzt abgeklärt werden, um hier ausschließlich die positiven Wirkungen nutzen zu können.
Regeneration & Alltag als häufig unterschätzte Aspekte
Neben Bewegung und Ernährung spielt Regeneration eine zentrale Rolle. Guter Schlaf, Stressmanagement und die Reduzierung von Alkohol sind vielfach nicht genügend beachtete Faktoren. Nur mittels Erholungsphasen erhält der Körper die Chance auf Reparatur und Erholung der Gelenke.
Während wir schlafen, regeneriert sich das Gewebe und Entzündungen können abklingen.
Chronischer Stress hingegen trägt zu Inflammation bei. Zusätzlich steigt in diesem Fall oftmals die Gelenkbelastung an. Entspannungstechniken wie Meditation oder Atemübungen können dabei helfen, die psychische Belastung zu reduzieren.
Auch ein Blick auf den Alkoholkonsum ist durchaus konstruktiv. Zu viel Alkohol fungiert als Katalysator im Körper, der Entzündungsprozesse beschleunigt und die Regeneration bremsen kann. Gemeint ist an dieser Stelle kein kompletter Verzicht, aber in Maßen ist eindeutig besser als in Massen.
Der 4-Schritte-Praxis-Blueprint
Zur nachhaltigen Unterstützung der Gelenke kann ein übersichtlicher Plan helfen, damit alle Faktoren Berücksichtigung finden. Dieser umfasst vier grundlegende Schritte.
- Status feststellen: Messen der Beweglichkeit und Schmerzen, um den aktuellen Zustand der Gelenke zu identifizieren.
- Wochenplan aufstellen: Festlegen eines regelmäßigen Ablaufs, welcher tägliche Mobilitätsübungen, Krafttraining 2–3 Mal pro Woche sowie Low-Impact-Ausdauer umfasst.
- Ernährung anpassen: Augenmerk auf entzündungshemmende Mahlzeiten mit ausreichend Eiweiß und gesunden Fetten richten. Reduktion von Zucker und Verzehr von verarbeiteten Lebensmitteln.
- Ergänzungen integrieren: Gezielter Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln wie Kollagen, Hyaluronsäure und MSM, um die Gelenke zu unterstützen.
“Mit diesen vier einfachen Schritten kann Gelenken langfristig geholfen und eine nachhaltige Prophylaxe aufgebaut werden”, fasst der Berater von Wellbe Kollagen zusammen. Durch die Ganzheitlichkeit eines ausgewogenen Lebensstils profitieren neben den Gelenken auch alle anderen Bereiche des Körpers, was wiederum eine Aufwertung der Lebensqualität bedeutet.