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Jahreszeiten: Nicht überall gleich

Wie entstehen die Jahreszeiten?

Der in unseren Breiten gut zu beobachtende Wechsel zwischen den Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter beruht auf dem Umlauf der Erde um die Sonne, der Erdrotation sowie der »Schieflage« des Erdkörpers.

Diese sog. Schiefe der Ekliptik bezieht sich auf die Abweichung der Erdachse von der Senkrechten auf der Ebene der Erdumlaufbahn um die Sonne. Jener Winkel von 23° 30' spielt eine besondere Rolle bei der Unterscheidung der Jahreszeiten, in denen das Sonnenlicht in unterschiedlichem Winkel auf die Erde fällt.

Warum ist es im Sommer warm und im Winter kalt?

Im Bereich zwischen den Wendekreisen und den Polarkreisen schwanken die Temperaturen und die Beleuchtungsverhältnisse im Verlauf eines Jahres beträchtlich. Im Sommer kommen diese Regionen in den Genuss relativ steil einfallender Sonnenstrahlen. Es ist warm und die Tage sind lang, die Nächte kurz. Im Winter befindet sich die Sonne dagegen über dem südlichen Wendekreis im Zenit. Die Tage sind kurz, die langen Nächte kalt.

Zwischen diesen beiden Extremen liegen die Übergangsjahreszeiten Frühling und Herbst. Im Frühling werden die Tage allmählich wärmer und es bleibt länger hell. Im Herbst wird es langsam kühler und die Tage werden immer kürzer.

Gibt es Jahreszeiten am Äquator?

Nein, die heiße Zone rund um den Äquator erfreut sich ganzjährig eines hohen Sonnenstands.

Am Äquator selber wechseln sich an allen Tagen des Jahres zwölf Stunden Licht mit zwölf Stunden Dunkelheit ab. Dabei variieren die Temperaturen im Jahresverlauf nur minimal. Im Lauf eines einzelnen Tages können sie dagegen beträchtlich schwanken. Man bezeichnet deswegen das Klima in der heißen Zone rund um den Äquator als Tageszeitenklima – im Gegensatz zum Jahreszeitenklima, das in den gemäßigten Breiten, z. B. in Mitteleuropa, herrscht.

Wo ist es ein halbes Jahr lang dunkel?

Den ganzen Winter über herrscht an den Polen Finsternis, sechs Monate geht die Sonne nicht auf. An den Polarkreisen bleibt sie nur einen einzigen Tag hinter dem Horizont verborgen.

Im Sommer ist es umgekehrt: An den Polen geht die Sonne ein halbes Jahr lang nicht unter, an den Polarkreisen leuchtet sie 24 Stunden lang über dem Horizont. Je weiter man Richtung Nord- oder Südpol reist, desto extremer werden die Unterschiede zwischen Sommer und Winter. Dabei darf man nicht vergessen, dass auf der Südhalbkugel genau dann Sommer ist, wenn bei uns Winter herrscht.

Wann beginnt der Sommer?

Nach den astronomischen Jahreszeiten beginnt der Sommer am 21. Juni, also am Tag der Sommersonnenwende, dann ist die Nacht am kürzesten. Für die Meteorologen beginnt der Sommer bereits am 1. Juni. Der Grund dafür liegt in langjährigen Wetterbeobachtungen. Auch für die anderen Jahreszeiten wurden die meteorologischen Anfangsdaten jeweils auf den ersten Tag des Monats gelegt, in dem die entsprechende Jahreszeit laut astronomischer Berechnung beginnt.

Übrigens: Aus den langjährigen Aufzeichnungen über den Lebenslauf der Pflanzen leitet sich für Mitteleuropa ein Kalender ab, der sich an den jeweiligen Entwicklungsstadien bestimmter Pflanzen orientiert (phänologischer Kalender). So beginnt der Frühsommer mit der Blüte des Holunders und des Waldgeißbarts, im Hochsommer blühen die Sommerlinde und die Gewöhnliche Wegwarte. Der Spätsommer lässt die Frucht der Felsenbirne reifen und die Herbstanemone aufblühen. Die phänologischen Jahreszeiten lassen sich nicht mit festen Kalendertagen in Verbindung bringen, denn sie variieren im Ost-West-Verlauf.

Wieso gibt es Zeitzonen?

Aus Bequemlichkeit: Ein Reisender, der in Richtung Osten einmal die Erde umrundet, muss alle 15 Längengrade seine Uhr um eine Stunde vorstellen. An seinen Ausgangspunkt zurückgekehrt, würde seine Uhr einen ganzen Tag vorgehen. Um diese Zeitverschiebung auszugleichen, wurden die Zeitzonen und entlang des 180. Längengrades die Datumsgrenze eingeführt. Wer diesen Längengrad überquert, hat also einen Tag »gewonnen« oder »verloren« – das hängt davon ab, aus welcher Richtung er kommt.

Ausgehend vom willkürlich festgelegten Nullmeridian von Greenwich bei London hat man die Erde in 24 Zeitzonen unterteilt, die jeweils im Durchschnitt 15 Längenkreise einnehmen. Unsere Zonenzeit ist die Mitteleuropäische Zeit, MEZ, für den 15. Längengrad östlich von Greenwich. Bezugspunkt für die Uhrzeit ist immer die Sonne, die Zeitangabe 12 Uhr bezieht sich an jedem Ort der Erde immer auf den höchsten Sonnenstand.

Wussten Sie, dass …

es am 21. März und 23. September auf allen Punkten der Erde 12 Stunden Tag und 12 Stunden Nacht ist? Man nennt diese Tage Frühlingstagundnachtgleiche bzw. Herbsttagundnachtgleiche.

bestimmte Pflanzenproteine die Tageslänge messen und dadurch den Pflanzen vermitteln, dass sie blühen sollen?

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