Lexikon
Rinder
BovinaeUnterfamilie der Hornträger mit plumpem Körperbau und an der Basis breiten, weit auseinander stehenden Hörnern bei beiden Geschlechtern. Bis heute sind 4 Gattungen mit 9 Arten erhalten: Asiatische Büffel, Afrikanische Büffel oder Kaffernbüffel, Eigentliche Rinder und Bison mit den beiden Arten Wisent und Bison. Rinder sind Pflanzenfresser, die ihre Nahrung wiederkäuen. Wildrinder leben heute noch in Asien und Afrika, während sie in Europa und in Nordamerika nahezu ausgerottet wurden.
Zur Gattung Eigentliche Rinder, Bos, gehör(t)en Banteng, Gaur, Kouprey, Yak und Auerochse. Das Hausrind stammt vom Auerochen ab (mit Ausnahme von Balirind, Gayal, Hausyak und Hausbüffel) und wurde schon vor über 8000 Jahren an verschiedenen Stellen des riesigen eurasiatischen Verbreitungsgebiets domestiziert. Als eines der ältesten Haustiere des Menschen ist das Rind wegen seiner vielseitigen Leistung (Milch, Butter, Käse und Fleisch; verschiedene Ledersorten; Hörner; Zugleistung) überall in der Welt verbreitet.
Gaur
Gaur
Der Gaur ist das größte lebende Wildrind. Er ist in den lichten Bergwäldern Vorder- und Hinterindiens beheimatet, vor allem in den Regionen von 800-2000 m Höhe.
© RCS Libri & Grandi Opere SpA Milano/Il mondo degli animali
Hausrinder: Herde
Herde von Hausrindern
Die halbtrockenen Gebiete Amerikas dienen nach der Ausrottung des Bisons heute vielfach als Weidegründe für Hausrinder, vor allem für Mastrassen, die mit sehr geringem Aufwand in größeren Herden gehalten werden können.
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Rassen
Parkrinder (Englische)
Englische Parkrinder
Eine sehr alte und ursprüngliche Rinderrasse sind die gelblichweißen Englischen Parkrinder. Sie werden seit dem 13. Jahrhundert halbwild in einigen riesigen Parks, z. B. Chartley, gehalten.
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Hochlandrind (Schottisches)
Schottisches Hochlandrind
Das im rauhen Gebirgsklima Schottlands vorkommende Schottische Hochlandrind stellt eine ziemlich ursprüngliche Rinderrasse dar. Vor allem die Hörner gleichen noch weitgehend den mächtigen Stirnwaffen des Auerochsen, dem Stammvater aller Hausrinderrassen.
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Die heutige Züchtung auf bestimmte Leistungsmerkmale hin hat in Deutschland dazu geführt, dass die überwiegende Zahl der früheren Rinderrassen inzwischen ausgestorben oder vom Aussterben akut bedroht ist und nur noch vier Rassen den gesamten Bestand dominieren, neben dem Holstein-Rind das Fleckvieh, Braunvieh und das Angler Rind. Zebu.
Zebus
Zebus
Wie die europäischen Hausrinderrassen stammen die Buckelrinder vom Auerochsen ab. Sie werden vor allem als Arbeitstiere genutzt.
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Zucht
Rinder: Bestand (Ländervergleich)
Land | 1985 | 1990 | 2004 |
Welt | 1 270 692 | 1 279 256 | 1 349 984 |
davon: | |||
Argentinien | 54 800 | 50 582 | 50 768 |
Äthiopien | 26 000 | 30 000 | 38 103 |
Australien | 22 797 | 22 602 | 27 500 |
Brasilien | 130 000 | 140 000 | 192 000 |
China | 62 713 | 76 965 | 112 537 |
Deutschland | 15 6881 | 19 488 | 13 031 |
Frankreich | 23 099 | 21 200 | 18 948 |
Indien | 183 500 | 197 300 | 185 500 |
Kolumbien | 21 935 | 24 550 | 24 950 |
Mexiko | 31 094 | 28 200 | 31 477 |
Österreich | 2 650 | 2 583 | 2 051 |
Pakistan | 16 549 | 17 573 | 23 800 |
Russland | 121 0552 | 118 4002 | 24 935 |
Schweiz | 1 9333 | 1 866 | 1 545 |
Türkei | 17 300 | 11 600 | 9 789 |
USA | 109 749 | 98 162 | 94 888 |
1 alte Länder; 2 UdSSR; 3 1983 |

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