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Rauchgasentschwefelung

Rauchgasentschwefelung
Rauchgasentschwefelung
Das Rohgas wird in einer Vorwaschstufe im Gaswäscher (hier Sprühtrennwäscher) vorbehandelt, um Verunreinigungen des Gipses zu vermeiden. Bei der Gipsbereitung läßt sich der eingesetzte Kalk (Calciumcarbonat, CaCO3) mit dem Schwefeldioxid (SO2) der Abluft bei geeigneter Reaktionsführung quantitativ umsetzen und durch Oxidation mit Luft in Gips (CaSO4 · 2H2O) umwandeln. Die SO2-freie Abluft verlässt den Wäscher als Reingas.
Verfahren zur Reduzierung des umweltschädlichen Schwefeldioxids im Rauchgas von Kraftwerken u. a. Großfeuerungsanlagen. Von den etwa 100 bekannten Verfahren zur Rauchgasentschwefelung im Nass- und Trockenverfahren werden bisher hauptsächlich Nassverfahren auf Kalkbasis kommerziell eingesetzt. Das Abgas wird nach Staubabscheidung (Entstaubung) in einen Wäscher geleitet, in dem das Schwefeldioxid unter Abkühlung des Abgases auf 5060 °C mit dem Kalk in der Waschlösung hauptsächlich zu Calciumsulfit reagiert. Dieses kann aus dem Waschkreislauf als Schlamm abgezogen und deponiert oder durch eine zusätzliche Verfahrensstufe zu Gips umgewandelt werden. Problematisch wird die Verwendung des Rückstandsgipses, der mit zunehmendem Einsatz des Verfahrens in großen Mengen anfällt. Das Abgas muss zur Ableitung erneut aufgeheizt werden.

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