Lexikon

Kapp-Lüttwitz-Putsch

Kapp-Putsch
antirepublikanischer Umsturzversuch militanter rechtsradikaler Kräfte im März 1920, benannt nach seinen Anführern W. Kapp und W. von Lüttwitz. Am 13. 3. beorderte Lüttwitz die Brigade Ehrhardt nach Berlin, die, ohne auf Widerstand der Reichswehr zu stoßen, das Regierungsviertel besetzte. Die Reichsregierung floh nach Dresden, dann nach Stuttgart. Kapp ernannte sich selbst zum Kanzler einer provisorischen Reichsregierung. Die Gewerkschaften und Arbeiterparteien riefen zum Generalstreik auf, der bis zum 20. 3. in ganz Deutschland geschlossen durchgeführt wurde. Die Ministerialbeamten verweigerten der Putschregierung die Zusammenarbeit; die Reichswehrführung verhielt sich neutral. Der Putsch scheiterte kläglich. Am 17. 3. trat Kapp zurück. Im Ruhrgebiet ging der Generalstreik in eine Aufstandsbewegung über, die sozialistisch-revolutionäre Ziele verfolgte. Die „Rote Ruhr-Armee“ wurde durch Freikorpsverbände mit Billigung der neuen Regierung von H. Müller im April 1920 niedergeworfen. Nur wenige Führer des Kapp-Lüttwitz-Putsches wurden gerichtlich verfolgt; sie wurden spätestens 1925 amnestiert.
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