Lexikon
Anti-Baby-Pille
[-ˈbɛibi-]
Empfängnisverhütung: Methoden
| Bezeichnung | Methode | Nachteile | Pearl Index1 |
| 1. natürliche Verhütungsmethoden | |||
| Knaus-Ogino-Methode | Ausnutzung der unfruchtbaren Tage der Frau, die anhand des individuellen Menstruationskalenders errechnet werden | sehr unsicher, psychisch belastend | 15–35 |
| Coitus interruptus (unterbrochener Beischlaf) | Der Penis wird vor dem Samenerguss aus der Scheide gezogen | psychische Störungen möglich, weiblicher Orgasmus erschwert | 10–25 |
| Temperaturmethode | Messung der Basaltemperatur jeden Morgen und Feststellung des Eisprungs anhand einer Temperaturerhöhung; 3 Tage später Beginn der unfruchtbaren Tage | psychisch belastend | 1–3 |
| 2. mechanische Verhütungsmittel | |||
| Kondome, Präservative („Pariser“) | über den Penis zu streifende dünne Gummihaut | mangelnder Gefühlskontakt (doch bester Schutz vor Ansteckung mit einer Geschlechtskrankheit oder Aids) | 3–7 |
| Scheiden-Diaphragmen | plastische Ringe mit einer Gummihaut, die den Muttermund verschließen; wird das erste Mal vom Arzt, später von der Frau selbst eingesetzt | muss mindestens 6 Stunden vor dem Geschlechtsverkehr eingelegt werden; Verweildauer nicht länger als 12 Std., sonst Gefahr einer Scheidenentzündung | 2–4 |
| Intrauterin-Pessare (Abk. IUP, IUCD, umgangssprachlich „Spirale“) | schleifen-, spiralen- oder T-förmige Kunststoffkörper, z. T. mit Kupfer beschichtet oder mit Hormonen imprägniert, die in die Gebärmutterhöhle eingelegt werden | Gefahr von Infektionen und Verletzungen der inneren Geschlechtsorgane (Einlegen nur durch den Frauenarzt!) | 1,5–3 |
| 3. äußerlich wirksame chemische Verhütungsmittel | |||
| Schaumtabletten, -ovula, Vaginal-Cremes, -Sprays, -Zäpfchen | lokal anzuwendende Sperma tötende Mittel (Spermizide) | können leichtes Brennen an den Geschlechtsorganen hervorrufen; verhindern orale intime Praktiken | 5–20 |
| 4. hormonelle Verhütungsmittel (Antibabypille) | |||
| Einphasenpillen, Kombinationspräparate | täglich wird eine konstante Östrogen/Gestagen-Kombination über 21 Tage eingenommen, dann menstruationsähnliche Abbruchblutung, erneute Einnahme am 28. Tag | tägliche Einnahme zu bestimmten Zeiten notwendig; nicht für jede Frau verträglich (Kontrolle durch den Frauenarzt!); mögliche Nebenwirkungen: Gewichtszunahme, Beeinträchtigung der Libido, Schlafstörungen, Hitzewallungen u. a. | 0,01–0,5 |
| hormonarme Einphasenpille, Mikropille | täglich werden geringe Mengen Gestagen und Östrogen eingenommen | tägliche Einnahme erforderlich | 0,2–0,5 |
| Zweiphasenpillen, Sequenzialpräparate | zuerst wird 10 Tage lang nur Östrogen, weitere 10 Tage lang eine Östrogen/Gestagen-Kombination eingenommen | ähnlich wie Einphasenpäparate, z. T. individuell verträglicher | 0,2–0,7 |
| Minipille | kleinste Mengen Gestagen werden täglich ohne Pause eingenommen | muss täglich etwa zur selben Zeit eingenommen werden; Zwischenblutungen, verlängerte Regelblutung möglich | 0,3–3 |
| Einmonatsspritze, Gestagendepotinjektion | Gestagen/Östrogen-Kombination, gespritzt jeweils am 7. Zyklustag | erhebliche Nachteile: Brustspannungen, Depressionen, unregelmäßige, verlängerte Blutungen | 0,5–2 |
| Dreimonatsspritze, Gestagendepotinjektion | Gestagen intramuskulär gespritzt | unzumutbar; irreguläre Blutungen bis zum völligen Zusammenbruch des Zyklus | 0,3–3,6 |
| Implantierbare Pille („Implanon“) | das unter die Oberarmhaut implantierte Kunststoffröhrchen setzt drei Jahre lang ein Gestagen (Etonogestrel) frei | Zwischenblutungen und verlängerte Regelblutung möglich, Akne, Gewichtszunahme | 02 |
| „Pille danach“, „Morning after Pill“ | hohe Gestagen-Dosen werden spätestens 48 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen | nur für Notfälle; heftige Blutungen, starke Zyklusstörungen | 1–2 |
| 5. chirurgische Empfängnisverhütung | |||
| Sterilisation von Frau oder Mann | Durchtrennung und Abschnürung der Eileiter bei der Frau bzw. der Samenleiter beim Mann | in seltenen Fällen psychische Störungen und Potenzprobleme beim Mann; lässt sich nur schwer rückgängig machen | |
| 1 Statistische Zahl der Schwangerschaften, die entstehen, wenn 100 Frauen die betreffende Methode 1 Jahr lang anwenden (Schwangerschaften pro 100 Anwendungsjahre); 2 bis Ende 2000 trat unter Anwendung des Hormonimplantats keine Schwangerschaft auf | |||
Wissenschaft
Bei der Wasserkraft den Bogen raus
Mehr Strom aus Wasserkraft: Unter anderem damit will die Schweiz die Klimaneutralität erreichen. Bestehende Staumauern sollen dazu ausgebaut, neue Mauern hochgezogen werden. Dafür nutzen die Ingenieure aufwendige Techniken. von CHRISTIAN BERNHART Staumauern sind imposante, aus Beton gegossene Bauwerke, die Täler überspannen und...
Wissenschaft
Das Pangenom des Menschen
Ein internationales Forscherteam hat einen neuen digitalen Datensatz unseres Erbguts vorgestellt. von RAINER KURLEMANN Die Entschlüsselung des menschlichen Genoms ist eine Mammutaufgabe. Sie wird viele Generationen von Wissenschaftlern beschäftigen. Doch es geht voran. Ein internationales Team aus 119 Forschern hat im Mai 2023...
Mehr Artikel zu diesem Thema
Weitere Artikel aus dem Kalender
Weitere Lexikon Artikel
Weitere Artikel auf wissenschaft.de
Teamwork bei Drohnen
Seltsame Quantenrealität
Gefälschte Abgaswerte
News der Woche 06.09.2024
Signale aus der Tiefe
Wie sich Städte gegen Hitze rüsten