Lexikon

Keimplasmatheorie

von A. Weismann zur Erklärung der Vererbung 1885 aufgestellte Theorie, wonach der Zellinhalt der Keimzellen, das Keimplasma, die gesamte Erbsubstanz enthalte u. bei der Entwicklung neuer Individuen wieder vollständig in die Keimzellen übergehe, so dass durch die Generationen eine Kontinuität des Keimplasmas gegeben sei. Da die Entwicklung der Keimzellen vollkommen getrennt von der der Körperzellen verlaufe (Keimbahn), könnten äußere Einflüsse, die auf den Körper einwirken, keinerlei Wirksamkeit auf das Keimplasma ausüben u. seien folglich von der Vererbung ausgeschlossen oder anders ausgedrückt: Erworbene Eigenschaften können nicht vererbt werden. Mit diesem Postulat hatte Weismann eine wichtige Erkenntnis über die Vererbung gewonnen u. damit den Grundstein zum Neodarwinismus gelegt, auch wenn wir heute die Substanz der Vererbung präziser beschreiben können als die DNA im Kern der Keimzellen sowie die RNA im Plasma der Eizelle, die verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten des Eis festlegt.
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Wissenschaft

Wie lang ist die Küste der britischen Insel?

Die obige Frage erwartet man vielleicht im Rahmen eines Geografie-Tests in einer britischen Schule. Aber nicht als Titel in einer wissenschaftlichen Arbeit aus dem Jahr 1967. Die Küste ist halt so lang, wie sie ist und fertig. Dumme Frage! Warum sollte sich die Wissenschaft damit beschäftigen? Kam der Queen ihr Reich nach der...

Galaxienhaufen, Abell 370
Wissenschaft

Das Standardmodell

Idealerweise genügen sechs Parameter, um die Entwicklung des Universums zu beschreiben. Vielleicht ist das zu schön, um wahr zu sein? von RÜDIGER VAAS Das Universum ist kein Forschungsgegenstand wie jeder andere. Denn wir können es nicht als Ganzes und von außen betrachten. Wir sind mittendrin und sehen nur einen räumlich wie...

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