Lexikon
Säulenordnung
in der Antike festgelegte, für die Hauptstile der Architektur (dorisch, ionisch, korinthisch) verbindliche Anordnung von Stufenbau, Basis, Säule und Kapitell. Wichtigste Merkmale der dorischen Säulenordnung (seit um 625 v. Chr.) sind der verhältnismäßig kurze, gedrungen wirkende basislose Säulenschaft (5– 6 m) mit flachen Kannelüren, darüber der ebenfalls kannelierte Kapitellhals, der kissenartig gewölbte Echinus und die quadratische Deckplatte. Über dem glatten Architrav (Epistyl) liegt der mit Triglyphen und Metopen versehene Fries, darüber Gesims und Traufleiste. Die ionische Säulenordnung entstand um 570 v. Chr. in den griechischen Siedlungsgebieten Kleinasiens und wurde anfangs nur für den Innenbau verwendet. Der auf einer Basis stehende Säulenschaft (8,5–9,5 m) trägt meist Kannelüren und mündet in einem plastisch reich gegliederten Kapitell mit Echinus (als Eierstab gebildet), spiralförmig eingerollten Auflagern (Voluten) und abschließender Deckplatte. Das Verhältnis zwischen Gebälk und Säulenhöhe beträgt etwa 1: 4.
Kapitell (Ionisches)
Ionisches Kapitell
© shutterstock.com/Stanislav Khrapov
Die korinthische Säulenordnung, deren kelchartiges, mit Akanthusblätterformen reich dekoriertes Kapitell um 400 v. Chr. erfunden wurde, schließt sich eng der ionischen Ordnung an. Allerdings trägt das Kranzgesims Zahnschnittmuster, der Architrav ist in drei Längsbänder (Faszien) unterteilt und der Fries über dem Architrav glatt; er trägt im Gegensatz zum ionischen nur selten Figurenschmuck. Der Schaft ist mit 24 Kannelüren versehen und ruht gewöhnlich auf einer Basis, der zusätzlich noch eine quadratisch geschnittene Platte unterlegt ist.
Wo sich Schmuckformen des ionischen Kapitells mit solchen des korinthischen verbinden, spricht man von Kompositkapitell, einer Kapitellform, die der sog. römischen Ordnung angehört und mit überaus reich durchgebildeten Einzelformen eine Spätstufe der antiken Gliederbauweise verkörpert.
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