Lexikon
Säule
Säule
Säule
dorische Ordnung
© wissenmedia
stützendes oder die Fassade schmückendes rundes Bauglied aus Stein, gliedert sich in der Regel in den Fuß (Basis), den aus einem oder mehreren Stücken (Trommeln) bestehenden Schaft und in den vielfältig abgewandelten Kopf (Kapitell oder Knauf). In der ägäischen Kultur (3. Jahrtausend bis Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr.) war die Säule bereits voll entwickeltes repräsentatives Architekturglied. Sie fand vor allem in den großen Palastbauten (Palast von Knossos auf Kreta) reichlich Verwendung und bestand aus einem Holzschaft, der sich – im Gegensatz zur griechischen Säulenform – nach unten verjüngte und auf einer flachen steinernen Basis ruhte. In der ägyptischen Monumentalarchitektur wurden vor allem Pflanzensäulen entwickelt, aus Kalkstein und Granit gefügte, bis zu 21 m hohe Schäfte, die nach einem ring- oder bandartigen Abschluss in mehr oder minder breit ausladende Kapitelle mit stilisierten Pflanzenformen (Papyrus, Lotos) münden. Pflanzliche Formen waren auch vorbildlich für die Gestaltung der Schäfte. Sie sind strauß- oder bündelartig gegliedert und bestehen aus mehreren Einzelsäulen, die zu einer großen Gesamtform zusammengeschlossen sind.
Doppelkapitell
Doppelkapitell
Romanisches Doppelkapitell im Kreuzgang des Klosters
Santo Domingo de Silos
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Knossos: Palast
Palast von Knossos
Ansicht der königlichen Wohnung im Ostflügel
des Minos-Palastes im teilweise wieder hergestellte Palast von Knossos auf
Kreta.
© wissenmedia
Die Baukunst Griechenlands hat parallel zu den drei großen Stilen, dem dorischen, dem ionischen und dem korinthischen, Säulenformen entwickelt, die lange vorbildlich für die gesamte Säulenarchitektur des Abendlands waren. Jeder Säulenform entsprach eine bestimmte Säulenordnung. Die in der indischen, altamerikanischen, islamischen und ostasiatischen Architektur auftretenden Säulen sind in der Art ihres Aufbaus ähnlich. Nur wird hier häufig auf die Verjüngung verzichtet und die Säule als rein zylindrische Form verwendet.
Im Mittelalter wurde der Säulenschaft oft mit Skulpturen, spiralischen Kannelüren oder ornamentalem Gitterwerk geschmückt. Die Renaissance griff, ebenso wie später der Klassizismus, auf die Formen der griechischen Säulenordnungen zurück. Moderne Säulen mit nur stützender Funktion werden gewöhnlich aus Stahl oder Stahlbeton hergestellt.
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