Großes Wörterbuch der deutschen Sprache

tragen

tra|gen
V.
160, hat getragen
I.
mit Akk.
1.
halten und fortbewegen, befördern;
einen Koffer in der Hand, auf der Schulter t.; einen Korb auf dem Rücken, auf dem Kopf t.; etwas nach Hause t.; ein Kind ins Bett t.; der Fluss trägt Sand zum Meer;
vgl.
getragen
2.
stützen, halten;
die Säulen t. das Gewölbe; zum Tragen kommen
übertr.
wirksam werden, zur Auswirkung kommen
3.
am Körper haben;
Schmuck t.; sie trägt gern enge Röcke; er muss eine Brille t.; ein Kind (unter dem Herzen, im Leib) t.
schwanger sein
4.
auf bestimmte Weise am Körper haben;
das Haar kurz, lang t.; das Hemd offen t.
5.
ertragen, aushalten;
sie hat ein schweres Schicksal zu t.; sein Leid (mit Geduld) t.; einen Schicksalsschlag mit Gleichmut t.
6.
verstärkend
haben;
er trägt den Titel „Professor“
7.
mit verschiedenen Subst.
Früchte t.
Früchte bringen;
die Kosten t.
die Kosten bezahlen;
für etwas Sorge t.
für etwas sorgen
II.
o. Obj.
1.
vom Wasser
einen Körper schwebend halten;
tiefes Wasser trägt besser als flaches; Moorwasser trägt gut
2.
Reichweite haben;
das Gewehr trägt weit; seine Stimme trägt in diesem großen Raum nicht
III.
refl.
sich mit einem Gedanken, einer Absicht t.
sich mit einem Gedanken beschäftigen, eine Absicht haben
Manche Babys müssen direkt nach der Geburt auf eine pädiatrische Intensivstation verlegt werden.
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