Wissensbibliothek
Was fürchtet der Mensch?
Vor allem die Freiheit. In zahlreichen bedeutenden Werken – etwa »Entweder – Oder«, »Die Wiederholung«, »Der Begriff Angst«, »Philosophische Brocken«, »Die Krankheit zum Tode« – überträgt Kierkegaard seine eigene Lebenserfahrung in brillanter philosophischer Analyse auf die allgemeine Situation der menschlichen Existenz: Der Einzelne steht in jedem Augenblick vor einer Entscheidung, unausweichlich heißt es immer wieder »entweder – oder«. Dieser Abgrund an Möglichkeiten erweckt im Menschen unweigerlich Angst, die Angst vor der eigenen Freiheit. Woran kann sich der Einzelne in dieser Angst halten, was kann ihm als Richtschnur dienen? Entweder das Streben nach größtmöglichem Lebensgenuss – oder die Forderung, sein Handeln vor seinem eigenen Gewissen und dem Anspruch des Absoluten zu verantworten.
Beides schließt sich aus und ist dem Menschen auf Dauer nicht möglich, ohne zur Verzweiflung zu führen. Denn der Mensch ist in seinem innersten Wesen zusammengesetzt aus Leib und Seele, aus Endlichkeit und Unendlichkeit, aus Zeitlichem und Ewigem. Eine nur »ästhetische«, am Genuss orientierte Lebenshaltung akzeptiert diese eigentümliche Zusammengesetztheit der menschlichen Natur ebenso wenig wie der Versuch, ganz in einer »ethischen« Verzichthaltung aufzugehen.

Wie die Städte leiser werden
Die Lärmbelastung in Städten kostet ihre Bewohner Lebenszeit. Doch weltweit tüfteln Forscher an unterschiedlichen Lösungen gegen den Krach. von MARTIN ANGLER Die Rue D’Avron ist eine von vielen Nebenstraßen in der Pariser Innenstadt, nur einen Steinwurf vom berühmten Père-Lachaise-Friedhof entfernt, auf dem Édith Piaf und Jim...

Fische auf Wanderschaft
Kompakte Wehre versperren vielen Fischen den Weg ins Laichgewässer. Durchlässige Rampen können ihnen wieder einen Zugang verschaffen. von KLAUS ZINTZ Das Wasser fließt schnell zwischen den großen Steinen der flachen Rampe hindurch, Luftblasen wirbeln ständig von der Oberfläche in tiefere Wasserschichten. Eine Bachforelle schwimmt...