Lexikon
Vernalisatiọn
[lateinisch]
die Blütenbildung (Blüteninduktion) durch Kältebehandlung. Pflanzen, die zur Blüteninduktion Kälte benötigen (Wintergetreide, Rübe, Sellerie, Kohl, Bilsenkraut, Fingerhut u. a.), können im entwickelten (beblätterten) Zustand vernalisiert werden, einige auch schon als Embryonen im Samen. Viele Samen keimen erst dann, wenn sie in halbgequollenem Zustand Tage oder Wochen Temperaturen von nur + 2 °C ausgesetzt werden. Diese Vernalisation ist für die praktische Anwendung von Bedeutung: So kommt im Herbst gesätes Wintergetreide im Frühsommer schon zur Fruchtbildung. Für die Blütenbildung ist eine Kälteeinwirkung von einer bestimmten Dauer erforderlich. Danach kann die Vernalisation nicht mehr rückgängig gemacht werden. Neben der Temperatur hat die Tageslänge (Langtagpflanzen, Kurztagpflanzen) einen Einfluss auf die Blütenbildung.
Fingerhut (Roter)
Roter Fingerhut
Roter Fingerhut, Digitalis purpurea
© Sertürner Arzneimittel GmbH, Gütersloh

Wissenschaft
News der Woche 13.12.2024
Der Beitrag News der Woche 13.12.2024 erschien zuerst auf wissenschaft.de.

Wissenschaft
Anders, als man denkt
„Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.“ Diese Formulierung stammt von Wilhelm Busch, der damit die Erwartungen des 19. Jahrhunderts poetisch auf den Punkt gebracht hat. Damals wurde Wissenschaft zum Beruf, was für den Soziologen Max Weber bedeutete, dass die Welt berechenbar und damit entzaubert wurde. Dies geschah...