Großes Wörterbuch der deutschen Sprache
rütteln
rụ̈t|teln I.
〈mit Akk.; hat gerüttelt〉
heftig und in kurzen Rucken hin und her bewegen;
eine Büchse r. (damit der körnige Inhalt zusammenfällt); einen Obstbaum r.; Getreidekörner r.
sieben;
ein gerütteltes Maß
ein gutes, volles Maß (ohne Zwischenräume, die man durch Rütteln des Gefäßes beseitigt hat);
ein gerütteltes Maß an Arbeit
〈übertr.〉
eine tüchtige Menge an Arbeit, viel Arbeit;
er hat auch ein gerütteltes Maß an Schuld
II.
〈mit Präp.obj.; hat gerüttelt〉
an etwas r.
1.
etwas heftig und ruckweise hin und her bewegen;
an der Tür, an der Klinke r.
2.
〈übertr., meist in verneinenden Sätzen〉
a)
versuchen, etwas zu ändern;
an der Vorschrift ist nicht (mehr) zu r.
b)
an etwas zweifeln;
daran ist nicht zu r.
das steht fest, ist sicher
III.
〈o. Obj.〉
1.
〈hat oder ist gerüttelt〉
mit ruckhaften, stoßenden Bewegungen fahren;
der Wagen hat tüchtig gerüttelt; der Wagen ist über die holprige Straße gerüttelt
2.
〈hat gerüttelt; von Greifvögeln〉
mit raschen Flügelschlägen an einer Stelle in der Luft verweilen

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