Wahrig Herkunftswörterbuch
Maß
der Ausdruck ist seit spätmittelhochdeutscher Zeit in den Formen
[Info]mhd.
maze undmhd.
mez bezeugt, die sich zum hochdeutschen Wort vermischt haben; das feminine Genus der ersten Form ist heute noch in Maß „Literkrug mit Bier“ erhalten; das Substantiv gehört zu → messen und ist Grundwort zahlreicher Zusammensetzungen wieMaßstab
„Messlatte“, das aus dem 15. Jh. stammt,Maßregel
„Anordnung“ undMaßnahme
„Bestimmung“, beides Bildungen des 18. Jh.; die Ableitungmäßig
„gering, unbefriedigend“ wird heute vor allem als Suffix von Adjektivbildungen wieregelmäßig
oder gehaltsmäßig verwendetMaß: ein gerüttelt Maß
Allein schon das eigentümlich endungslose Adjektiv gerüttelt in der Wendung ein gerüttelt Maß „eine ganze Menge (von etwas Negativem)“ deutet auf eine alte Redensart hin, da Formen wie diese nur im älteren Sprachgebrauch möglich und verbreitet waren, etwa in den zu Wendungen erstarrten Wortverbindungen unser täglich Brot, sich lieb Kind machen, etwas auf gut Glück versuchen. Die Quelle der Redensart ist im biblischen Lukasevangelium zu finden, genauer noch in Vers 38 des sechsten Kapitels, wo es in der Sprache Martin Luthers heißt: „Ein voll, gedrückt, gerüttelt und überfließend Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messet, wird man euch wieder messen.“ Die Bedeutung „eine ganze Menge“ ergibt sich aus dem Bild des mit Getreidekörnern gefüllten Hohlmaßes, in dem die Körner durch das Rütteln näher aneinanderrücken und sich so der Hohlraum reduziert. Ein gerüttelt Maß hat also mehr Inhalt als eines, das nicht gerüttelt worden ist. Ein Selbstversuch mit Mehl oder Zucker in einem Messbecher belegt diese These eindrucksvoll.

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