Wahrig Herkunftswörterbuch

Maß

der Ausdruck ist seit spätmittelhochdeutscher Zeit in den Formen
mhd.
maze und
mhd.
mez bezeugt, die sich zum hochdeutschen Wort vermischt haben; das feminine Genus der ersten Form ist heute noch in Maß „Literkrug mit Bier“ erhalten; das Substantiv gehört zu messen und ist Grundwort zahlreicher Zusammensetzungen wie
Maßstab
„Messlatte“, das aus dem 15. Jh. stammt,
Maßregel
„Anordnung“ und
Maßnahme
„Bestimmung“, beides Bildungen des 18. Jh.; die Ableitung
mäßig
„gering, unbefriedigend“ wird heute vor allem als Suffix von Adjektivbildungen wie
regelmäßig
oder gehaltsmäßig verwendet
[Info]
Maß: ein gerüttelt Maß
Allein schon das eigentümlich endungslose Adjektiv gerüttelt in der Wendung ein gerüttelt Maß „eine ganze Menge (von etwas Negativem)“ deutet auf eine alte Redensart hin, da Formen wie diese nur im älteren Sprachgebrauch möglich und verbreitet waren, etwa in den zu Wendungen erstarrten Wortverbindungen unser täglich Brot, sich lieb Kind machen, etwas auf gut Glück versuchen. Die Quelle der Redensart ist im biblischen Lukasevangelium zu finden, genauer noch in Vers 38 des sechsten Kapitels, wo es in der Sprache Martin Luthers heißt: „Ein voll, gedrückt, gerüttelt und überfließend Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messet, wird man euch wieder messen.“ Die Bedeutung „eine ganze Menge“ ergibt sich aus dem Bild des mit Getreidekörnern gefüllten Hohlmaßes, in dem die Körner durch das Rütteln näher aneinanderrücken und sich so der Hohlraum reduziert. Ein gerüttelt Maß hat also mehr Inhalt als eines, das nicht gerüttelt worden ist. Ein Selbstversuch mit Mehl oder Zucker in einem Messbecher belegt diese These eindrucksvoll.
Schwarze Löcher, Universum
Wissenschaft

Das Matrjoschka-Multiversum

Besteht der Kosmos aus zahllosen Universen – in Schwarzen Löchern ineinander geschachtelt wie bei russischen Puppen? von RÜDIGER VAAS Dass unser Universum in etwas Umfassenderes eingebettet sein könnte, ist ein alter Gedanke. Der französische Mathematiker und Philosoph Blaise Pascal hat beispielsweise schon vor 1662 überlegt, ob...

Fossile Pflanzen
Wissenschaft

Was das größte Artensterben aller Zeiten über unsere Zukunft verrät

Am Ende des Perm-Zeitalters vor 252 Millionen Jahren erlebte unser Planet das größte Artensterben seiner Geschichte. Drei Viertel allen Lebens auf der Erde verschwanden für immer. Und einiges, was damals geschah, könnte sich heute wiederholen. Wie Paläontologen herausgefunden haben, führte damals allein das Sterben tropischer...

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon