Wahrig Herkunftswörterbuch
Kamellen
Ursprünglich haben die ollen Kamellen nichts mit „Karamellbonbons“ zu tun, trotzdem denkt man heutzutage sogleich an die bei Rosenmontagszügen freigebig verteilten Kamelle. Diese heißen im rheinischen Dialekt Karmelle (von Karamell „Bonbon“), jedoch hat das r nicht nur im Rheinischen die Tendenz, am Ende einer Silbe auszufallen. So fällt das Wort lautlich mit der
nddt.
Form Kamelle „Kamille“ zusammen, die der Redensart zugrunde liegt. Olle Kamellen „altbekannte Dinge“ sind nämlich im eigentlichen Sinn alte Kamilleblüten, die bei langem Lagern Geruch und Wirkung verloren haben, also nicht mehr brauchbar bzw. abgenutzt sind. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ist die Wendung in der übertragenen Bedeutung belegt, und zwar zunächst in Pommern. Von ollen Kamellen spricht man heute noch hauptsächlich in Nord– und Westdeutschland.
Wissenschaft
Das Dunkle nach der Aufklärung
Denn die einen sind im Dunkeln. Und die anderen sind im Licht. Und man siehet die im Lichte. Die im Dunkeln sieht man nicht.“ So verkündete es Bertolt Brecht in der Dreigroschenoper, in der es um das Elend des menschlichen Alltags ging. Ebenso lassen sich diese Zeilen aber auch auf die Philosophie der Aufklärung beziehen, […]...
Wissenschaft
Gehirn aus der Petrischale
In der Hirnforschung gibt es ein molekulares Werkzeug, mit dem Forschende zumindest Teile der Entwicklung des Gehirns verfolgen können. Sie überwinden immer mehr Schwächen dieser Organoide. von RAINER KURLEMANN Das Gehirn eines Embryos ist ein empfindliches Organ. Die Wissenschaft kann es nicht untersuchen, weil die Forschung dem...